Der erste Schritt: die MS akzeptieren
Der erste Schock nach der Diagnose ist ganz normal. Auch danach dauert es, die Multiple Sklerose wirklich zu akzeptieren. Starke Gefühle wie Trauer, Angst oder Wut können diese Zeit begleiten. Doch irgendwann merkst du: Es lohnt nicht, gegen etwas zu kämpfen, was sich sowieso nicht ändern lässt. Das kostet nur Energie, die an anderer Stelle fehlt. Lass dir genügend Zeit, die Krankheit zu bewältigen. Vielleicht hilft es dir auch, dich mit anderen Neubetroffenen auszutauschen.
Austausch in der Community
Unter Neudiagnose kannst du dich in der msCommunity mit anderen Betroffenen über viele Themen austauschen, die bei der Neudiagnostizierung von MS eine Rolle spielen: Gefühlschaos und Ängste, der eigene Arbeitsplatz und sozialrechtliche Fragestellungen sind nur einige Beispiele der breiten Themenpalette.
Achtsamkeit: Das Hier und Jetzt sind wichtig
Die Ungewissheit, die eine chronische Erkrankung wie Multiple Sklerose mit sich bringt, kann Zukunftsängste auslösen. Ständiges Grübeln über Probleme, die vielleicht einmal eintreten werden, ist aber sehr anstrengend. Versuche daher, im Hier und Jetzt zu leben und dir nicht zu viele Sorgen zu
machen. Denn du brauchst deine Kraft, um die aktuell anstehenden Aufgaben zu bewältigen. Hilfreich kann es sein, als Methode mehr Achtsamkeit zu lernen.
Selbstwirksamkeit: Du bestimmst dein Leben
Auch wenn du chronisch krank bist, kannst du die Kontrolle über dein Leben behalten. Dabei kann es dir helfen, dich gut über deine MS zu informieren. Du solltest besser auf dich und die Signale deines Körpers achtgeben. Mit der Zeit lernst du, welche Maßnahmen dir bei bestimmten Symptomen oder MS-bedingten Beeinträchtigungen guttun. Das gibt dir ein Gefühl von Selbstbestimmung und stärkt deine Überzeugung, selbst etwas bewirken zu können und deiner MS nicht hilflos ausgeliefert zu sein.
Vertrauen in die Zukunft: positiv denken
Versuche, das Beste aus deiner Situation zu machen. Konzentriere dich dabei auf deine Fähigkeiten und Stärken, und nicht auf deine MS – auch wenn es dir manchmal schwerfällt. Gönne dir kleine Erfolgserlebnisse und sei stolz auf Dinge, die du bereits geschafft hast. Das hilft dir, dein Vertrauen in die Zukunft zu stärken.
Ein starkes Netzwerk nützt nicht nur in Krisenzeiten
MS-Betroffene neigen dazu, sich zurückzuziehen. Sei es aus Scham oder aus Unsicherheit. Dabei sind soziale Kontakte enorm wichtig für das Wohlbefinden, nicht nur für chronisch Kranke. Pflege also deine Freundschaften und gehe weiterhin deinen Hobbys nach. Auch Sport kannst du mit MS weiterhin betreiben. Mitunter musst du deine Aktivitäten an krankheitsbedingte Beeinträchtigungen anpassen. Du solltest sie aber unbedingt beibehalten. Gerade in Krisenzeiten kann ein gutes soziales Netzwerk helfen, Probleme besser zu bewältigen.
Zukunftsplanung: Lösungsorientiertes Denken hilft
MS-Betroffene können nicht vorhersagen, wie sich die eigene MS entwickeln wird. Du musst sehr flexibel auf Symptome oder Beeinträchtigungen reagieren. Das erschwert dir die Zukunftsplanung. Versuche lösungsorientiert zu denken. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft überhaupt aus? Was musst du dafür tun? Was ist dringend, aber nicht unmittelbar wichtig? Danach kannst du überlegen, wie du deine Pläne verwirklichen kannst, mit wem du sprechen musst und ob du Hilfe oder mehr Infos dazu brauchst.
Ein Beispiel: Du möchtest weiterhin arbeiten, dir sind aber 40 Stunden in der Woche zu viel? Sprich mit Kolleg*innen und deinem Arbeitgeber, welche Lösungen es dafür geben könnte. Erkundige dich auch darüber, welche Rechte und Pflichten du als Arbeitnehmer*in mit einer chronischen Erkrankung hast. Dabei kann dir zum Beispiel deine Krankenkasse oder die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) weiterhelfen.
Dein MS Service-Center – rund um die Uhr erreichbar
Gemeinsam lassen sich viele Situationen besser lösen. Wir sind als zentrale Anlaufstelle für praktische Aspekte und ergänzende individuelle Aufklärung exklusiv für Patient*innen auf Biogen-Medikamenten da. Unser MS-Kompetenzteam inspiriert dich mit neuen Lösungsansätzen bei allen kleinen und großen Alltagsthemen mit MS.
Wähle die 0800 030 77 30 oder schreibe an info@ms-service-center.de.
Tipps zur Selbsthilfe
Auch wenn du Selbsthilfegruppen vielleicht „spießig“ findest oder befürchtest, dass du dich dadurch nur noch mit deiner MS beschäftigst: Vielen, die von MS betroffen sind, hilft der Austausch mit anderen Menschen mit MS. Die Multiple Sklerose steht dabei oft auch nicht im Vordergrund und immer wieder entwickeln sich enge Freundschaften. Infos über Selbsthilfegruppen in deiner Nähe findest du zum Beispiel auf den Webseiten der Landesverbände der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) .
Du grübelst oft und blickst mit einem unguten Gefühl in die Zukunft? Vielleicht kann dir ein Achtsamkeitstraining helfen. Krankenkassen bieten z. B. Kurse dazu an und übernehmen eventuell sogar die Kosten dafür. Wer sich lieber erst einmal zu Hause mit dem Thema beschäftigen möchte, kann das zum Beispiel mit einem Buch und einer Übungs-CD tun.
In der Cleo App findest du ein Mindfulness-Training. Du hast die App noch nicht? Dann lade sie gleich herunter.
Um positive Gedanken zu fördern, kannst du zum Beispiel jeden Abend drei Erlebnisse, Begegnungen oder Dinge aufschreiben, die dir tagsüber begegnet sind und die ein positives Gefühl bei dir ausgelöst haben.
Weitere Infos über Sport und Bewegung
Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass regelmäßige Bewegung und Sport bestimmte MS-Symptome lindern können. Darüber hinaus stärkt sportliche Aktivität die allgemeine körperliche und seelische Gesundheit. Du möchtest mehr zu diesem Thema erfahren? Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) z. B. bietet viel Material zum Thema Sport und Bewegung .