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    Ernährung

    Intervallfasten: Essen mit Blick auf die Uhr

    Ernährung
    20. April 2022

    Alle kennen die Morgen-Diät: „Morgen fange ich damit an.“ Das zeigt, wie schwer es den meisten fällt, eine Diät anzufangen und durchzuhalten. Zugegeben: Die Aussicht auf zwei Wochen Gemüsesuppe klingt nicht sehr verlockend. Vielleicht ist Intervallfasten eine Alternative? Hier wird nur tage- oder stundenweise auf Nahrung verzichtet. Dazwischen ist vieles erlaubt. Was steckt dahinter? Und ist diese Form der Ernährung bei MS sinnvoll?

    Unterschiedliche Formen des Intervallfastens

    • Bei der 2-Tage-Diät werden innerhalb einer Woche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nur wenige Kalorien aufgenommen. Erlaubt sind Mahlzeiten aus viel Protein und wenig Kohlenhydraten wie Fisch, Huhn, Tofu, Gemüse und Obst. An den übrigen Tagen ist mediterrane Kost angesagt.
    • Bei der 5:2-Diät ist das Konzept ähnlich. Die zwei Fastentage in der Woche bestehen aus Gemüse, Vollkorngetreide, Naturreis und Haferflocken. An den übrigen Tagen darfst du essen, was du willst.
    • Das Alternate-Day-Fasting sieht eine Reduktion der Kalorienmenge jeden zweiten Tag vor.
    • Beim Dinner-Cancelling wird das Abendessen ausgelassen – entscheidend ist eine Essenspause von mindestens 14 Stunden.
    • Ähnlich dem Dinner-Cancelling gibt es auch die 16:8-Diät, bei der innerhalb eines Zeitfensters von 8 Stunden gegessen werden darf.

    Alle intermittierenden, also auf Unterbrechungen setzenden Diätformen haben gemeinsam, dass sie langfristig angewendet werden sollen.

    Viele Versprechungen: Was steckt dahinter?

    Intervallfasten liegt im Trend, zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen werden versprochen. Angeblich lässt sich das Körpergewicht reduzieren – oder Alterungsprozesse können aufgehalten werden. Das Risiko für chronische Erkrankungen soll gesenkt werden – oder die Regulierung von Blutdruck, Blutzucker und Blutfetten soll möglich sein. Ein Einfluss auf die Zusammensetzung unserer Darmbakterien wird vermutet. Dann soll Intervallfasten auch noch das allgemeine Wohlbefinden heben und für besseren Schlaf sorgen. Hellhörig werden Menschen mit MS, wenn ein positiver Einfluss auf die Gehirnfunktion versprochen wird – oder diese Diätform angeblich ein Senken von Entzündungsmarkern ermöglicht. Was ist davon zu halten?

    Kritisch hinterfragt aus wissenschaftlicher Sicht

    Was ist dran an den Versprechen, die Anhänger*innen des Intervallfastens verbreiten? Vollmundige Aussagen bedürfen verlässlicher Studien. Diese liegen aber kaum vor, sind nur bedingt aussagekräftig und oft nicht miteinander in Bezug zu setzen. In einem Fall stehen übergewichtige Patient*innen im Mittelpunkt, im anderen Normalgewichtige. Einmal wird die 5:2-Diät untersucht, ein anderes Mal das Alternate-Day-Fasting. Erschwerend ist zudem die geringe Teilnehmerzahl in den Studien, was wissenschaftliche Aussagen kaum möglich macht. Zudem gibt es bisher keine Untersuchungen zu den Langzeitfolgen des Intervallfastens. Das bedeutet nicht, dass auf Intervallfasten verzichtet werden muss. Nur solltest du nicht zu hohe Erwartungen an das Intervallfasten stellen.

    Noch Fragen? Nimm Kontakt mit unserem MS Service-Center auf, wir freuen uns auf dich und helfen dir gerne weiter.

    Intervallfasten: positive Einschätzung von Expert*innen

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) bestätigt, dass sich Intervallfasten positiv auf Gesundheit und Gewichtsabnahme auswirken kann. Die Methode ist mit einer herkömmlichen Diät vergleichbar, die auf einer Reduktion von Kalorien basiert. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Die anderen Versprechen, insbesondere auf den Verlauf einer MS, können nach derzeitiger Datenlage nicht gehalten werden.

    Nachteilig sieht die DGE, dass die meisten Konzepte des Intervallfastens keine oder nur sehr vage Empfehlungen zur richtigen Auswahl der Lebensmittel enthalten. Zwei Tage kalorienreduzierte Ernährung, um sich die restlichen Tage mehr oder minder wahllos zu ernähren, ist dabei ein eher fragwürdiges Unterfangen. Eine generelle Ernährungsumstellung hin zu einer gesunden, abwechslungsreichen und vollwertigen Ernährung macht an den restlichen Tagen mehr Sinn.

    Sei dir bewusst: Du kannst auch mit einer ausgewogenen gesunden Ernährung viel für deine Gesundheit tun.

    Wenn du Intervallfasten ausprobieren möchtest, besprich das vorab mit deiner Ärztin oder deinem Arzt – vor allem um Unterstützung und nützliche Tipps zu bekommen.

    Und was machst du?

    Wenn du meinst, dass Intervallfasten eine gute Möglichkeit ist, um abzunehmen oder um dich kalorienbewusst zu ernähren, steht deinem Vorhaben nichts im Weg. Vielleicht bist du ganz begeistert – und kannst ein paar Kilos an Körpergewicht verlieren. Bevor du deine Ernährungsgewohnheiten änderst, besprich das noch einmal mit deiner Ärztin oder deinem Arzt. Vielleicht ist auch ein Gespräch mit einer Ernährungsberatung hilfreich. Wichtig ist, sich an den Essenstagen nicht einseitig zu ernähren, sondern den Blick weiterhin auf eine gesunde, abwechslungsreiche vollwertige Ernährung zu richten.

    Im Bereich 360°-Services gibt es die Broschüre Multiple Sklerose und Ernährung mit vielen hilfreichen Tipps als Download.

    Bausteine einer gesunden, abwechslungsreichen und vollwertigen Ernährung

    Iss Gemüse und Obst: Nimm 5 am Tag. Genieße mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Zur bunten Auswahl gehören auch Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen) sowie Nüsse.

    Vollkorn wählen: Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für die Gesundheit.

    Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen: Milch und Milchprodukte gehören täglich auf den Tisch: Ob als Joghurt, Buttermilch, Kefir, Quark oder Käse – die Vielfalt ist groß.

    Bei Fleisch gilt: nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche. Für Fisch gilt die Empfehlung: ein- bis zweimal die Woche. Eier können den Speiseplan ergänzen.

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