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    Ernährung

    Intervallfasten: Essen mit Blick auf die Uhr

    Ernährung
    27. Mai 2020

    Jeder kennt die Morgen-Diät: „Morgen fange ich damit an.“ Dieser Spruch bringt die Menschen zum Schmunzeln, hat aber einen ernsten Hintergrund. Es zeigt, wie schwer es den meisten Menschen fällt, eine bestimmte Diät anzufangen und durchzuhalten. Die Aussicht auf zwei Wochen Gemüsesuppe klingt nicht gerade verlockend. Da könnte eine Alternative vielleicht helfen: Intervallfasten. Hier wird nur tage- oder stundenweise auf Nahrung verzichtet. Dazwischen ist vieles erlaubt. Aber was steckt dahinter? Und macht diese Ernährungsform bei MS überhaupt Sinn?

    Unterschiedliche Formen des Intervallfastens

    Je nachdem welche Form des Fastens gewählt wird, kennt man beim Intervallfasten verschiedene mehr oder minder kompliziert klingende Konzepte:

    • Bei der 2-Tage-Diät werden innerhalb einer Woche an zwei aufeinanderfolgenden Tagen nur wenige Kalorien aufgenommen. Erlaubt sind Mahlzeiten aus viel Protein und wenig Kohlenhydraten wie Fisch, Huhn, Tofu, Gemüse und Obst. An den übrigen Tagen wird zu mediterraner Kost geraten.
    • Bei der 5:2-Diät ist das Konzept ähnlich. Die zwei Fastentage in der Woche bestehen aus Gemüse, Vollkorngetreide, Naturreis und Haferflocken. An den übrigen Tagen darf gegessen werden, was man will.
    • Das Alternate-Day-Fasting sieht eine Reduktion der Kalorienmenge jeden zweiten Tag vor.
    • Beim Dinner-Cancelling wird das Abendessen ausgelassen – und eine Essenspause von mindestens 14 Stunden ist entscheidend.
    • Ähnlich dem Dinner-Cancelling gibt es auch die 16:8-Diät, bei der innerhalb eines Zeitfensters von 8 Stunden gegessen werden darf.

    Alle intermittierenden, also auf Unterbrechungen setzenden Diätformen haben gemeinsam, dass sie langfristig angewendet werden sollen.

    Viele Versprechungen: Was steckt dahinter?

    Intervallfasten ist en vogue – und so werden den „Diätlern“ zahlreiche gesundheitsfördernde Wirkungen versprochen. Einige sichern nur die Reduktion des Körpergewichtes zu. Andere propagieren das Aufhalten des Alterungsprozesses generell. Manche meinen, das Risiko für chronische Erkrankungen senken zu können. Aber auch die Regulierung von Blutdruck, Blutzucker, Blutfetten soll möglich sein. Ein Einfluss auf die Zusammensetzung unserer Darmbakterien wird vermutet. Und zum Schluss soll Intervallfasten das allgemeine Wohlbefinden heben und für besseren Schlaf sorgen. Hellhörig werden Menschen mit MS, wenn ein positiver Einfluss auf die Gehirnfunktion versprochen wird oder diese Diätform angeblich ein Senken von Entzündungsmarkern ermöglicht. Doch was ist davon zu halten?

    Kritisch hinterfragt aus wissenschaftlicher Sicht

    Was ist dran an den Versprechen, die Anhänger des Intervallfastens verbreiten? Vollmundige Aussagen bedürfen handfester Studien. Diese liegen aber kaum vor und sind selten miteinander in Beziehung zu setzen. In einem Fall steht der übergewichtige Patient im Mittelpunkt, im anderen der Normalgewichtige. Einmal wird die 5:2-Diät untersucht, ein anderes Mal das Alternate-Day-Fasting. Erschwerend ist zudem die geringe Teilnehmerzahl in den Studien, was wissenschaftliche Aussagen kaum möglich macht. Zudem gibt es bisher keine Untersuchungen zu den Langzeitfolgen des Intervallfastens. Das bedeutet nicht, dass auf Intervallfasten unbedingt verzichtet werden muss. Nur sollten die Erwartungen an das Intervallfasten nicht zu hoch gesteckt sein.

    Noch Fragen?
    Nimm Kontakt mit unserem MS Service-Center auf, wir freuen uns auf dich und helfen dir gerne weiter.

    Intervallfasten: positive Einschätzung von Experten

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) bestätigt, dass bisherige Daten darauf hindeuten, dass sich Intervallfasten positiv auf Gesundheit und Gewichtsabnahme auswirken kann. Die Methode ist mit einer herkömmlichen Diät vergleichbar, die auf einer Reduktion von Kalorien basiert. Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Die anderen Versprechen, insbesondere auf den Verlauf einer MS, können nach derzeitiger Datenlage nicht gehalten werden.

    Nachteilig sieht die DGE, dass die meisten Konzepte des Intervallfastens keine oder nur sehr vage Empfehlungen zur richtigen Auswahl der Lebensmittel enthalten. Zwei Tage kalorienreduzierte Ernährung, um sich die restlichen Tage mehr oder minder wahllos zu ernähren, ist eher ein fragwürdiges Unterfangen. Eine generelle Ernährungsumstellung hin zu einer gesunden, abwechslungsreichen und vollwertigen Ernährung macht an den restlichen Tagen sicherlich mehr Sinn.

    Sei dir bewusst: Du kannst auch mit einer ausgewogenen gesunden Ernährung viel für deine Gesundheit tun.

    Wenn du Intervallfasten für dich ausprobieren möchtest, frag am besten vorab deinen Arzt. Er wird dich unterstützen und nützliche Tipps geben.

    Und was machst du?

    Wenn du meinst, dass Intervallfasten eine gute Möglichkeit ist, um abzunehmen oder um dich kalorienbewusst zu ernähren, steht deinem Vorhaben nichts im Weg. Vielleicht bist du ganz begeistert – und kannst dabei ein paar Kilos an Körpergewicht verlieren. Bevor du deine Ernährungsgewohnheiten änderst, sprich am besten nochmals mit deinem Arzt. Er kann dir nützliche Tipps geben. Vielleicht ist auch ein Gespräch mit einer Ernährungsberatung hilfreich. Wichtig ist, sich an den Essenstagen nicht einseitig zu ernähren, sondern den Blick weiterhin auf eine gesunde, abwechslungsreiche vollwertige Ernährung zu richten.

    Im Bereich Service gibt es die Broschüre Multiple Sklerose und Ernährung mit vielen hilfreichen Tipps als Download.

    Bausteine einer gesunden, abwechslungsreichen und vollwertigen Ernährung

    Iss Gemüse und Obst: Nimm 5 am Tag. Genieße mindestens 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst am Tag. Zur bunten Auswahl gehören auch Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen) sowie Nüsse.

    Vollkorn wählen: Bei Getreideprodukten wie Brot, Nudeln, Reis und Mehl ist die Vollkornvariante die beste Wahl für die Gesundheit.

    Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen: Milch und Milchprodukte gehören täglich auf den Tisch: Ob als Joghurt, Buttermilch, Kefir, Quark oder Käse – die Vielfalt ist groß.

    Bei Fleisch gilt: nicht mehr als 300 bis 600 g pro Woche. Für Fisch gibt es die Empfehlung: ein- bis zweimal die Woche. Eier können den Speiseplan ergänzen.

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