Aktiv gegen Mobilitätsstörungen
Eine eingeschränkte Mobilität lässt sich verbessern. Diese Aussage mag manchen Betroffenen etwas gewagt erscheinen – verständlich vor allem, wenn jemand erleben musste, wie die eigenen Beine den Dienst manchmal versagen. Mit dem Gefühl zunehmender Abhängigkeit von der Hilfe anderer kann die Zuversicht schwinden. Doch es gibt mehr als genug Gründe, das Thema Mobilität in jeder Phase der MS positiv anzugehen.
Bewegung und Therapie können sich ergänzen
Auch wenn die Mobilität bereits eingeschränkt ist: Die wohltuende Wirkung von gezielten Bewegungsübungen, zum Beispiel Yoga, ist schon seit Langem bekannt. Neben der Physiotherapie gibt es auch medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die die Mobilität wieder verbessern können. Denn Einschränkungen von Beweglichkeit und Gehfähigkeit bei MS beruhen auf Störungen in der Signalübermittlung im zentralen Nervensystem. Unter bestimmten Voraussetzungen lassen sich diese Defekte in den beschädigten Nervenbahnen durch Medikamente vermindern.
Gehstörungen rechtzeitig erkennen
Viele Menschen mit MS stellen fest: Bewegung bricht Blockaden. Mit mehr Selbstvertrauen lässt sich MS viel besser proaktiv bewältigen. Dazu ist es wichtig zu erkennen, wann die ärztliche Praxis aufgesucht werden sollte. Mobilitätsstörungen treten oft schleichend auf und werden häufig nicht frühzeitig wahrgenommen – besonders wenn sie von anderen Symptomen und Begleiterscheinungen überlagert sind. Das genaue Ausmaß der Einschränkung lässt sich nur ärztlich feststellen. Abgesehen davon kann Bewegung viel zum Erhalt von Mobilität und Lebensqualität beitragen.
Ärztliche Abstimmung
Art und Ausmaß sportlicher Aktivitäten hängen stark vom individuellen Zustand ab. Deshalb ist eine ärztliche Abklärung immer ratsam. Generell gilt für sportliche Aktivitäten bei MS: Meide pralle Sonne sowie hohe Temperaturen. Und: Beachte immer die Grenzen eigener Leistungsfähigkeit und leg eine Pause ein, wenn du sie brauchst.
Leistungsfähigkeit steigern
Was ein strukturiertes Trainingsprogramm unter fachkundiger Leitung bewirken kann, zeigt unter anderem das Beispiel eines jungen Mannes mit MS, der anfangs nur 200 Meter gehen konnte und sich auf fast drei Kilometer hochgearbeitet hat. Oder eine Frau, die nach einem halben Jahr 45 Minuten lang auf dem Ergometer trainieren konnte.
Diese Beispiele entstammen der sogenannten MuSkAT-Studie (Multiple Sklerose, körperliche Aktivität und Training). Sie hat ergeben, dass sich MS-Betroffene, die körperlich aktiv sind, wohler fühlen, und zwar unabhängig vom individuellen Grad der Einschränkung. Sie sind leistungsfähiger und weniger anfällig für Depressionen, Fatigue, Koordinationsstörungen und andere Symptome. Zudem wirkt Sport positiv auf den Muskeltonus und damit die gesamte Geh- und Bewegungsfähigkeit. Kurzum: Wer aktiv ist, beugt Mobilitätsstörungen vor.
Dein MS Service-Center – rund um die Uhr erreichbar
Gemeinsam lassen sich viele Situationen besser lösen. Wir sind als zentrale Anlaufstelle für praktische Aspekte und ergänzende individuelle Aufklärung exklusiv für Patient*innen auf Biogen-Medikamenten da. Unser MS-Kompetenzteam inspiriert dich mit neuen Lösungsansätzen bei allen kleinen und großen Alltagsthemen mit MS.
Wähle die 0800 030 77 30 oder schreibe an info@ms-service-center.de.
Bewegung in den Alltag bringen
Es geht nicht immer nur um Sport im engeren Sinne. Entscheidend ist ein aktiver Lebensstil. Das fängt bei alltäglichen Dingen an: zum Beispiel Einkäufe mit dem Rad oder zu Fuß erledigen, Treppen laufen statt Aufzug fahren und möglichst viel selbst machen. Auch bei der Arbeit gilt: Diese immer wieder unterbrechen, aufstehen, gehen und Dehnübungen machen – Sport im Alltag also. Das alles mit dem Ziel, die Selbstständigkeit und Mobilität zu erhalten.
Schritt für Schritt zu mehr Beweglichkeit
- Ein aktiver Lebensstil, Sport und Physiotherapie können die Beweglichkeit und Leistungsfähigkeit bei MS steigern.
- Mobilitätseinschränkungen bei MS beruhen auf Störungen in der Signalübermittlung im zentralen Nervensystem.
- Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine eingeschränkte Gehfähigkeit auch medikamentös behandelt werden.
- Einschränkungen deiner Beweglichkeit solltest du rechtzeitig ärztlich abklären.
Weitere Informationen
- In der Broschüre MS und Bewegung findest du wertvolle Anregungen und gute Tipps zu den Themen Sport und körperliche Aktivität. Unter Bewegung gibt es weitere Beiträge zum Thema.
- Der Erhalt der eigenen Beweglichkeit und Gehfähigkeit ist enorm wichtig: In der Cleo App gibt es ein Ganzkörper-Training sowie Übungen im Sitzen – speziell entwickelt für Menschen mit MS.
- Die Workouts mit Tobias sind speziell für Menschen mit MS: In den Bewegungsübungen geht es um Beweglichkeit und Mobilität, aber auch um Kraft und Ausdauer.