Warum der Mensch eigentlich Naturmensch ist
Wusstest du, dass der heutige Mensch 90 % seines Lebens in Innenräumen verbringt? Dabei hat er im Laufe seiner Entwicklung 99,99 % der Zeit in der Natur verbracht. Der Weg nach drinnen begann erst im Zeitalter der Industrialisierung. Daher fällt es leicht, sich vorzustellen, dass viele unserer natürlichen Funktionen auf ein Leben in der Natur ausgelegt sind – und nicht auf ein Leben ohne viel Bewegung im Gebäudeinneren. Was tun? Zum Beispiel Waldbaden. Damit kannst du deine Naturverbundenheit stärken, zur Ruhe kommen, Stress abbauen und zu dir selber finden.
Was ist Waldbaden?
Waldbaden, auch Shinrin-Yoku genannt, stammt aus dem Japanischen und beschreibt das Eintauchen des Menschen in die Natur – mit allen Sinnen. Es geht um bewusstes Erleben: Im Wald atmest du frische Luft, riechst das Aroma der Pflanzen, schaust auf das Grün der Bäume, fühlst das weiche Moos, spürst das Sonnenlicht, blickst in klares Wasser und hörst den Gesang der Vögel. Ob du die Zeit mit sportlichen Aktivitäten verbindest, ist beim Waldbaden nicht so wichtig: Es kann bereits anregend sein, sich hinzusetzen und einfach zu beobachten.
In der Cleo App findest du weitere Methoden, um deine Achtsamkeit zu üben. Hier gibt es das Mindfulness-Programm mit verschiedenen Übungen, die dir zu mehr Ruhe verhelfen können.
Waldbaden: Achtsamkeitsübung und Entspannung zugleich
Waldbaden kannst du dir wie eine Übung in Achtsamkeit vorstellen. Es besteht Übereinkunft darin, dass Achtsamkeit sich positiv auf Wohlbefinden und Lebensqualität auswirken kann. Dabei ist Waldbaden prinzipiell recht einfach: durch den Wald schlendern, an nichts denken. Allerdings fällt Menschen mit MS, deren Gedanken oft um das Thema MS kreisen, gerade diese Übung manchmal schwerer als gedacht. Auch hier gilt: Übung macht den Meister. Einfach mit tiefem Ein- und Ausatmen beginnen. Das entschleunigt – dein Körper kann sich entspannen.
Noch Fragen? Nimm Kontakt mit unserem MS Service-Center auf, wir freuen uns auf dich und helfen dir gerne weiter.
Welche positiven Effekte kann Waldbaden auf den Körper haben?
Dem Waldbaden werden viele positive Effekte zugeschrieben. Ein Beweis, dass sich Krankheiten verhindern oder heilen lassen, gibt es bisher allerdings nicht. Einzelne Studien konnten jedoch zeigen, dass sich bestimmte Körperfunktionen beeinflussen lassen. So kann Waldluft die Lungenfunktion unterstützen, der Blutdruck oder das Immunsystem können profitieren – und auch eine Verbesserung kognitiver Funktionen konnte festgestellt werden. Das allein ist oft schon Anreiz genug für Menschen mit MS – denn im Laufe der Erkrankung sind Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme nicht selten. Durch das Waldbaden kann sich das allgemeine Lebensgefühl verbessern. Erholung, körperlicher Ausgleich und die Reduktion von Stress tun einfach gut.
Draußen sitzen und die Natur genießen: Beim Waldbaden kommt dein Körper zur Ruhe – Stress kann abgebaut werden.
Körperliche Aktivität baut ebenfalls Stress ab und kann sich positiv auf Stimmung und Lebenseinstellung auswirken.
Waldbaden: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Waldbaden geht eigentlich immer. Jede Phase des Tages hat ihre eigene Faszination, jede Jahreszeit ihr eigenes Geheimnis: Ob du dich bei Schnee auf Spurensuche begibst oder im Sommer der Hitze der Stadt entkommen möchtest: Finde heraus, was dir guttut. Und falls es mal regnet, einfach Schirm und Gummistiefel einpacken.
So plane ich mein nächstes Erlebnis „Waldbaden“
- Plane einen Ausflug ins Grüne. Nimm dir vor, den Wald mit allen Sinnen zu erleben. Zwei Stunden Zeit solltest du dir schon nehmen, um deine Achtsamkeit ganz auf den Wald und dessen Bewohner zu lenken.
- Nicht alle haben einen einsamen Wald vor der Haustür. Es gibt aber auch andere Wege, der Natur näher zu kommen: Gehe in den nächstgelegenen Park, gestalte etwas mit Naturobjekten oder gib deinem Balkon ein neues grünes Gesicht.