Was ist Osteoporose?
Osteoporose tritt mit zunehmendem Alter häufiger auf. Dabei sind Knochen aufgrund eines niedrigen Mineralsalzgehalts, einer geringen Knochendichte und einer gestörten Knochenarchitektur geschwächt. Der „Knochenschwund“ ist schleichend. Lange zeigen sich keine Symptome. Schließlich kann es schon bei geringfügigen Verletzungen oder sogar schon bei alltäglichen Belastungen zu Knochenbrüchen kommen. Meist passiert das hüftnah am Oberschenkelknochen, am Ober- oder Unterarm, an den Rippen und an der Wirbelsäule.
Osteoporose bei MS – geringere Knochendichte, höheres Hüftfrakturrisiko
Menschen mit MS haben häufiger Osteoporose als Menschen ohne MS. In einer Untersuchung mit MS-Betroffenen über 60 Jahren wurde bei 12,7 % eine Osteoporose berichtet, während der Anteil in der Allgemeinbevölkerung nur bei 8,2 % lag.
Das Risiko für Knochenbrüche ist zum Teil einer geringeren Knochendichte zuzuschreiben.
Die Knochendichte kann mit einer speziellen Messung festgestellt werden. Personen mit MS haben im Durchschnitt eine geringere Knochendichte und häufiger Osteoporose als gleichaltrige Personen des gleichen Geschlechts ohne MS-Erkrankung. Das konnte eine Studie bestätigen, die zu folgendem Ergebnis kam: Das Risiko für eine Osteoporose-Diagnose ist bei MS-Betroffenen mehr als 2-mal so hoch als bei Menschen ohne MS. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass MS-Patient*innen ein knapp 3-fach erhöhtes Hüftfrakturrisiko haben.
Was Osteoporose begünstigen kann
Rauchen
Rauchen wirkt sich negativ auf den Verlauf der MS aus. Der Konsum von Zigaretten hat außerdem eine osteoporosefördernde Wirkung. Denn durch das Rauchen verengen sich die Kapillaren – also die kleinsten Blutgefäße im Körper. Dadurch verschlechtert sich die Versorgung der Knochen mit Nährstoffen. Ein weiterer guter Grund also, mit dem Rauchen aufzuhören.
Tipp zur Rauchentwöhnung
Du rauchst und möchtest damit aufhören? Hier findest du hilfreiche Informationen zum Thema Rauchen – mit vielen guten Tipps, wie der Rauch-Stopp leichter gelingen kann.
Alkohol
Auch Alkohol kann eine schädigende Wirkung auf die Knochen haben. Bei mäßigem Alkoholkonsum (täglich ein Glas Wein oder Bier) sind meist keine Probleme zu erwarten. Hoher Alkoholgenuss führt jedoch zu einer Abnahme der Knochenmasse. Die Knochenaufbauzellen (Osteoblasten) werden gehemmt und der Vitamin-D-Stoffwechsel wird negativ beeinflusst. Außerdem fördert Alkohol die Kalzium-Ausscheidung mit dem Urin. Das ist insofern von Bedeutung, da Kalzium die Festigkeit und Steifigkeit der Knochen unterstützt.
Muskeln kräftigen
Neben eingeschränktem Alkoholkonsum und dem Verzicht auf Rauchen kannst du vorbeugend das Risiko von Osteoporose verringern, indem du die Muskeln stärkst bzw. den Knochenaufbau gezielt anregst. Beispielsweise durch
- individuelles Krafttraining (vorher mit Ärztin / Arzt abklären) – evtl. physiotherapeutisch begleitet
- Dehnübungen oder Tai-Chi
- aufrechte Haltung
- Vermeiden abrupter Bewegungen und Heben zu schwerer Gegenstände
- möglichst geraden Rücken beim Bücken – Hüften und Knie beugen (Hockstellung)
Jede alltägliche körperliche Aktivität ist besser als gar keine. Obwohl Ausdauersportarten wie etwa Wandern, Nordic Walking, Joggen oder Radfahren nicht so viel bewirken wie Krafttraining, sind auch sie gut für die Knochengesundheit.
Tipps für die richtige Bewegung
In der Cleo App gibt es von Expert*innen entwickelte Sportprogramme, mit denen du deine Muskeln gezielt stärken kannst.
Praxisnahe Beiträge zum Thema Bewegung findest du auf dieser Website – ebenso wie eine Broschüre über MS und Bewegung in unserer Infothek.
Kalzium- und Vitamin-D-Mangel vermeiden
Auch Ernährung spielt beim Thema Osteoporose eine wichtige Rolle. So können Kalzium- und Vitamin-D-Mangel das Risiko für Knochenbrüche erhöhen. Wenn du mit dem Gedanken spielst, Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen, sprich bitte vorher mit deiner Ärztin oder deinem Arzt darüber. Denn nicht in jedem Fall ist die Einnahme von Vitamin-D- oder Kalzium-Präparaten empfehlenswert.
Tipps zur ausgewogenen Ernährung
Ob Osteoporose oder nicht: Es ist immer sinnvoll, sich mit seinen Ernährungsgewohnheiten auseinanderzusetzen, um Risikofaktoren zu verringern und das positive Potenzial von Lebensmitteln für sich zu nutzen. Sieh dir einfach unsere Beiträge zur Ernährung auf der Website an. Oder lade dir die Broschüre „MS und Ernährung“ kostenlos aus unserer Infothek herunter.
In der Cleo App erfährst du in einem Ernährungsprogramm mehr über eine ausgewogene Ernährungsweise bei MS.
Empfehlenswert ist auch unser digitaler ErnährungsManager. Er unterstützt dich beim Umsetzen einer gesunden Ernährungsweise mit
- wöchentlichem Ernährungsplaner
- integrierter Einkaufsliste
- interaktiver Lagerungschallenge
Der ErnährungsManager verrät dir auch, in welchen Lebensmitteln Kalzium enthalten ist. Voraussetzung für das Nutzen des ErnährungsManagers ist die Teilnahme am MS-Begleitprogramm.