Schulabschluss im Auge behalten
Eine Ausbildung ist enorm wichtig, wenn es darum geht, den eigenen Berufswunsch und persönliche Lebensziele zu verwirklichen. Wenn du einen begehrten Ausbildungsplatz erhalten oder ein Studium aufnehmen willst, ist ein guter Schulabschluss eine der wichtigsten Voraussetzungen – natürlich neben persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Zielen.
Das Leben mit Multipler Sklerose ist eine Herausforderung, die den Schulalltag immer wieder gehörig durcheinanderwirbeln kann. Dabei lässt sich nicht voraussagen, wie stark eine Beeinträchtigung durch MS künftig sein wird. Deswegen lohnt es sich, Herausforderungen anzunehmen. Positiv zu denken, nach vorne zu schauen und sich die Unterstützung zu holen, die es braucht, sind einige Dinge, die weiterhelfen. Schule ist zwar nicht das Wichtigste im Leben, aber doch ganz schön wichtig.
Persönliche Themen bespricht man am besten vertraulich. Erfahrene MS-Coaches im MS Service-Center haben ein offenes Ohr und guten Rat. Nimm einfach Kontakt auf.
Häufig herrscht Unwissenheit
In der Schule eine Erkältung zu haben, ist unangenehm, aber kein großes Drama. Es bedeutet meist, für einige Zeit das Bett zu hüten. Die Mitschüler*innen kennen die Krankheit, nach absehbarer Zeit ist die Sache normalerweise ausgestanden. Aber wie sieht es mit MS aus? Viele Mitschüler*innen und Lehrer*innen wissen nicht, was es mit der chronischen Krankheit mit dem sperrigen Namen auf sich hat.
Manche haben Bilder wie Leben im Rollstuhl vor Augen. Sie wissen nicht so recht, wie sie mit den Betroffenen umgehen sollen, sind unsicher und ziehen sich eventuell auch zurück. Nur die Wenigsten dürften wissen, dass viele Betroffene trotz MS lange aktiv bleiben und die täglichen Herausforderungen ohne große Probleme bewältigen können: also auch die Schule.
Lehrer*innen, Mitschüler*innen, Freund*innen informieren?
Die Begleiterscheinungen der MS können von Lehrer*innen oder Schüler*innen, die darüber nicht im Bilde sind, gerne einmal fehlinterpretiert werden: „Der hat kein Interesse am Unterricht“ oder „Der hat einfach keine Lust mitzumachen“. Das sind Einschätzungen, die auf Unkenntnis der Symptome der MS beruhen. Je offener du gegenüber Lehrer*innen oder Mitschüler*innen bist, desto größer sind deine Chancen, dass man dich und deine MS besser versteht und dir eventuell auch gezielte Hilfe anbietet: etwa wenn es um Unterstützung beim Nacharbeiten von versäumtem Unterrichtsstoff oder darum geht, dass Schulfreund*innen einfach da sind, wenn es mal nicht so gut läuft.
Deine Entscheidung: reden oder verschweigen
Die Entscheidung, deine MS in der Schule publik zu machen, liegt allein bei dir. Sicher kann es vorkommen, dass du bei einigen auf Unverständnis stößt. In den meisten Fällen dürften aber die Vorteile überwiegen, die MS offen anzusprechen. Auch wenn das, gerade zu Beginn, nicht immer leicht ist – genauso wenig, wie um Hilfe zu bitten und Unterstützung anzunehmen. Aber auch das ist erlernbar.
Kein Unterrichtsbesuch möglich: Schule und Lehrer*innen informieren
Zwingt dich deine MS, dem Unterricht fernzubleiben, muss die Schule im Falle deiner Abwesenheit über den Grund informiert werden. Bist du noch nicht volljährig, sind deine Eltern dafür zuständig: Dabei die ärztliche Bescheinigung nicht vergessen. Empfehlenswert ist, Lehrer*innen frühzeitig in Kenntnis zu setzen. Muss zum Beispiel versäumter Unterrichtsstoff nachgeholt werden, können konkrete Maßnahmen ins Auge gefasst werden – z. B. Nachhilfe. Die Lehrer*innen können auch helfen, Schüler*innen wieder in die Klassengemeinschaft zu integrieren.
Jugendportal der DMSG
Eine gute Möglichkeit, um dich weiter über das Thema MS und Schule zu informieren, bietet Ich habe MS, das Jugendportal der DMSG, der Deutschen Gesellschaft für Multiple Sklerose e. V.
Du kannst auch der DMSG-Community [https://www.dmsg.de/die-dmsg/dmsg-community] auf Facebook, Instagram, Twitter oder YouTube folgen – und dich mit anderen austauschen.