Schwimmen: So profitiert dein Körper
Wer sich im Wasser bewegt, kennt das schwerelose Gefühl. Tatsächlich reduziert der Auftrieb dein Körpergewicht um ein Zehntel, Wirbelsäule und Gelenke können deutlich leichter bewegt werden. Bestimmte Bewegungen fallen mitunter viel leichter als außerhalb des nassen Elements. Oft wirkt sich die körperliche Schwerelosigkeit positiv auf das Gemüt aus und gibt ein Gefühl von Unbeschwertheit. Schwimmen hat noch mehr Vorteile – nicht nur bei MS: So kannst du dein Herz-Kreislaufsystem besonders gelenkschonend trainieren und das Risiko für Beschwerden wie Herzinfarkt, Arterienverkalkung und Bluthochdruck senken. Daneben kräftigst du durch regelmäßiges Schwimmen deine Rumpf-, Arm- und Beinmuskulatur.
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Gut bei MS: Schwimmen als Ausdauertraining
Generell ist Ausdauertraining bei MS besonders gut. Verschiedene kleinere Studien konnten zeigen, dass du neben deiner körperlichen Fitness auch deine Geh- und allgemeine Bewegungsfähigkeit verbessern kannst. Auch auf MS-typische Symptome wie Fatigue sowie verschlechterte Koordinationsfähigkeit und Balance haben Ausdauersportarten wie Schwimmen positive Wirkung. Sport in kühlem Wasser verhindert zudem, dass dein Körper durch Bewegung überhitzt und das Uhthoff-Phänomen auftritt. Dabei kommt es zu einer vorübergehenden Verschlechterung typischer MS-Symptome.
Nur vorübergehend: Schwimmen kann Spastik verstärken
Vielleicht hast du beim Schwimmengehen schon mal das erlebt: Beim Eintauchen ins Wasser hast du gespürt, wie deine Beine steif werden, zucken und sich eine eventuell bereits vorhandene Spastik deiner Muskeln verstärkt. Womöglich hat dich dieses Ereignis so erschreckt, sodass du erst einmal nichts mehr von Schwimmen oder einem anderen Wassersport wissen wolltest. Doch keine Angst: Der erhöhte Spannungszustand deiner Muskulatur, der bei kühlem Wasser auftritt, ist nur vorübergehend und verschwindet, sobald sich dein Körper an die Wassertemperatur gewöhnt hat.
Schwimmen: Diese Dinge solltest du beachten
Richtige Wassertemperatur
Gerade wenn bei dir schon einmal das Uhthoff-Phänomen aufgetreten ist, ist es wichtig, auf die richtige Wassertemperatur zu achten. Generell wird eine Wassertemperatur um die 24 °C empfohlen. Als Faustregel gilt: Je stärker das Uhthoff-Phänomen, desto kühler sollte das Wasser sein. Lass dich von deinem persönlichen Empfinden leiten. Mit der Zeit findest du heraus, welche Wassertemperatur die passende ist.
Angepasstes Training
Das ideale Trainingspensum beim Schwimmen liegt für MS-Betroffene wie für gesunde Personen bei mindestens zwei- bis dreimal pro Woche jeweils 30 Minuten. Wie oft und wie lange du trainierst, hängt auch von deinem aktuellen Befinden ab. Du kannst durchaus an deine Leistungsgrenze gehen. Du solltest aber bei Bedarf Pausen einlegen.
Persönliche Sicherheit
Hast du starke körperliche Einschränkungen, ist es wichtig, nicht allein ins Wasser zu gehen. Wenn du in offenen Gewässern schwimmst, bewege dich niemals zu weit vom Ufer weg. Denn MS-Betroffene ermüden schneller. Du solltest daher immer in der Lage sein, dein Training sofort unterbrechen zu können.
Brustschwimmen, Rückenschwimmen oder Kraulen?
Kraulschwimmen und Rückenschwimmen sind in der Regel gelenkschonender als Brustschwimmen. Der Mehrzahl der Schwimmer*innen ist der Bruststil jedoch vertrauter. Dabei wird häufig der Kopf hochgehalten, was zu Verspannungen im Nacken führen kann. Dennoch sollest du die Schwimmtechnik wählen, mit der du dich am wohlsten fühlst. Du bevorzugst Brustschwimmen? Dann beherzige folgende Punkte:
- möglichst flach im Wasser liegen
- den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule halten
- mit dem Mund im Wasser ausatmen, den Kopf zum Ausatmen heben