Mit MS kann man schwanger werden
Auch wenn gegenwärtig ein Kind nicht in die Lebensplanung passt: Grundsätzlich können Frauen mit MS genauso Kinder bekommen wie Frauen ohne MS. Auch was die Zeugungsfähigkeit von Männern anbelangt, hat Multiple Sklerose keine negativen Auswirkungen. Bevor der Wunsch zur eigenen Familie reift, solltest du dir mit deinem Partner darüber Gedanken machen, was der beste Weg zur Verhütung ist: Damit ihr die intimen Momente wirklich genießen könnt.
Persönliche Themen bespricht man am besten vertraulich. Erfahrene MS-Coaches im MS Service-Center haben ein offenes Ohr und einen guten Rat. Nimm einfach Kontakt auf.
Verhütung und MS
Die Auswahl an Verhütungsmethoden ist generell groß. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen hormonellen und nicht-hormonellen Verhütungsmitteln, auch Kontrazeptiva genannt. Je nach persönlicher Lebenssituation ist die „Methode der Wahl“ immer eine individuelle Entscheidung. Dabei müssen auch Aspekte der MS und deren Behandlung berücksichtigt werden.
Bei manchen verlaufsmodifizierenden Behandlungen muss Sicherheit bei der Verhütung gegeben sein. Eine Schwangerschaft während der Behandlung ist unbedingt zu vermeiden. Sprich auf alle Fälle mit deinem Arzt, wenn es um das Thema Verhütung geht. Er kann dich ausführlich beraten.
Der sogenannte Pearl-Index ist ein Wert, der generell die Verhütungssicherheit der einen oder anderen Methode umschreibt. Je kleiner der Wert, desto sicherer die Methode. Allerdings solltest du dir mit deinem Partner immer bewusst sein: eine gewissenhafte und disziplinierte Anwendung oder Einnahme wird immer vorausgesetzt.
Für alle Verhütungsmethoden gilt: Je gewissenhafter sie angewendet werden, desto geringer ist das Risiko einer Schwangerschaft.
Hormonelle Verhütung – Pille oder Minipille
Es gibt Kombi-Pillen, welche die Hormone Östrogen und Gestagen enthalten und eine Mini-Pille, die nur Gestagen enthält. Die Versagerrate der Kombipille liegt bei bis zu 0,9 %. Die der Minipille bei bis zu 3 %.
Weitere hormonelle Verhütungsmethoden
Hormonspiralen, Kupferspiralen oder Kupferketten bieten eine relativ zuverlässige Verhütung, weil das Einsetzen durch den Frauenarzt erfolgt. Es muss niemand selbst an die Einnahme denken. Sie sondern kontinuierlich Hormone oder Kupferionen ab, die eine Schwangerschaft verhindern. Die „Versagerrate“ liegt bei um 1 % und ist damit noch geringer als bei der Pille. Die Hormone oder das Kupfer wirken lokal. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle der Lage. Alle anderen hormonellen Verhütungsmethoden (Vaginalring, Verhütungspflaster, Hormonstäbchen, Depotspritze) sind weitere mögliche Verhütungsmethoden.
Nicht-hormonelle Verhütung – Diaphragmen und Kondome
Diaphragmen bestehen aus Silikon, versetzt mit einem spermiziden Gel. Die „Versagerrate“ liegt zwischen 1 und 20 %. Ähnlich oft versagen auch Kondome. Die Vorteile dieser Methoden liegen in der kurzfristigen Anwendung.
Wichtig beim Thema Verhütung
- Generell gilt die Empfehlung: Besprich die Anwendung von Verhütungsmitteln mit deinem Arzt. Er kennt Neben- oder Wechselwirkungen und kann alle Details mit dir besprechen. Auch den Punkt Familienplanung solltest du hier erwähnen.
- Ändert sich der Wunsch in Richtung eigenes Kind, sollte deine MS stabil sein. Und mit manchen MS-Präparaten darfst du gar nicht schwanger werden. Sprich über diese Themen auf jeden Fall mit deinem Arzt.