KEINE LUST MEHR ZU SPRITZEN

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von patch&punto
Am
Beiträge: 8
Registriert: 10. August 2017, 20:11

KEINE LUST MEHR ZU SPRITZEN

Hallo an Alle,

heute möchte ich mal von euch wissen, ob ihr schon mal daran gedacht habt, mit der
Therapie auf zu hören.

Wer von euch hat es schon mal gemacht.....ging es euch dabei besser......kamen die Schübe
zurück.....hattet ihr Angst.......

Ich bin im Augenblick an einem Punkt angelangt, wo ich keine Lust mehr habe....mich grauts vor
jedem Mittwoch Abend an dem ich mir die Avonexspritze geben soll.

Manchmal lass ich sie auch ein über die andere Woche weg.

Donnerstags gehts mir richtig mies, habe starke Kopf- und Gliederschmerzen..... bin müde und
schlapp. Freitags wirds dann langsam besser.

2005 wurde bei mir die MS festgestellt. Habe aber schon davor (erstmal 2001 Taubheitsgefühl
den Füßen und Beinen) Probleme gehabt.

Ich bin mitlerweile 58 Jahre, seit 2005 spritze ich mir Avonex, ich bin spritzenmüde.......

Die letzten MRT´s waren unauffällig, keine Veränderungen.

Ich habe noch keine nennenswerten Einschränkungen, ausser vielleicht, dass ich starke Schmerzen
in den Beinen hab, wenn ich stundenlang stehen und gehen musste. (Arbeit an der Info)

Mich würde mal interessieren, ob es jemanden gibt, der auch schon mal in dieser Situation war und
wie er sich entschieden hat....

Danke für eure Anworten.


von martinchen
Am
Beiträge: 79
Registriert: 23. Januar 2013, 23:02

KEINE LUST MEHR ZU SPRITZEN

Nach erfolglosen Versuchen mit Rebif (4 Monate) und Copaxone (1 Monat) bin ich 2006 bei Avonex gelandet und habe es 12 Jahre, also bis 2018, gespritzt. Hatte ebenfalls die typischen Grippe-ähnlichen Nebenwirkungen und musste sowohl am Spritzentag, als auch am Tag danach immer Ibuprofen nehmen. Ich habe mich aber in den 12 Jahren nie mit der Spritzerei anfreunden können und gerade im letzten Jahr habe ich auch immer mehr Probleme bekommen - immer Schmerzen beim Spritzen und Blutergüsse.

Da es nun diverse neue Medikamente auf dem Markt gibt und auch mit dem Hintergrund, dass ich 2017 und 2018 je einen Schub hatte, stand dann die Überlegung im Raum das Medikament zu wechseln. Also habe ich 2018 zu Aubagio (Tablette) gewechselt. Die muss ich nun täglich nehmen und die ersten 6 Monate habe ich "erfolgreich" hinter mich gebracht. Das heißt, ich habe ein paar typische Nebenwirkungen, aber nichts gravierendes, diese schränken mich aber weniger ein als die Nebenwirkungen vom Avonex, und die tägliche Tablette ist wesentlich angenehmer als das wöchentliche Spritzen.

Der Wechsel zu einem anderen Medikament in Tablettenform ist auch bei "Spritzenmüdigkeit" möglich und nicht zwangsläufig an eine akute Aktivität der MS (also Schübe) gebunden. Insofern wäre das vielleicht eine Alternative - statt ganz auf Medikamente zu verzichten eben von der Spritze auf eine Tablette zu wechseln.