Kognitive Störungen

In diesem Bereich finden Sie Hilfestellungen, wie sich Herausforderungen des Alltags meistern lassen.
von Manu23
Am
Beiträge: 1
Registriert: 8. Mai 2019, 11:43

Kognitive Störungen

Hallo zusammen,

ich bin ganz neu hier und stelle mich vielleicht erst mal vor; ich bin Studentin, 23, und warte derzeit noch auf meine richtige Diagnose. Mein CIS hatte ich schon vor ca. drei Jahren, damals waren meine Arme und Beine beidseitig taub, und dementsprechend hat man auch eine Läsion im MRT der Halswirbelsäule gefunden. Letzten Herbst hatte ich meinen ersten richtigen Schub, das MRT hat allerdings keine neuen Herde gezeigt und auch bei der Lumbalpunktion waren keine Auffälligkeiten (was ja anscheinend in Frühphasen der Erkrankung häufiger mal vorkommen soll?), nur meine SEP und VEP Werte waren eindeutig pathologisch, sodass mein Neuro mir gesagt hat, dass mir im Prinzip nichts anderes übrig bleibt, als weiterhin abzuwarten und alle halbe Jahre MRTs zu machen, um "den Diagnosezeitpunkt nicht zu verpassen".

Ich habe zum Glück noch keine Einschränkungen, jedoch täglich irgendwelche Symptome, meist Brennen in den Armen oder Taubheit/ Schweregefühl der Beine. Was mir allerdings viel mehr Sorgen bereitet, sind kognitive Probleme. Ich vergesse permanent irgendwelche Dinge, egal, ob es sich dabei um Gegenstände, Termine oder Namen handelt, manchmal brauche ich sogar eine ganze Weile, bis ich ein eigentlich bekanntes Gesicht erkenne, was ich besonders erschreckend finde. In seltenen Momenten kommt es vor, dass ich etwas lesen will, aber es überhaupt nicht richtig aufnehmen kann, obwohl ich mich darauf konzentriere oder mir fallen in Gesprächen zuweilen Wörter nich ein, ich kann nur schwer folgen oder schweife gedanklich ab. Wenn ich bei der Arbeit in Stresssituationen mehrere Aufgaben schnell erledigen will, wird es noch schlimmer und ich laufe zum falschen Aktenschrank, vertausche die Unterlagen etc.

Ich wollte mal hören, ob es auch andere unter Euch gibt, die schon zu einem so frühen Krankheitszeitpunkt derartige Probleme hatten, weil ich bisher immer eher den Eindruck hatte, dass solche Erscheinungen im späteren Verlauf der Erkrankung vorkommen und dabei dann auch häufig mit Fatigue oder Depression korrelieren, bei mir beides nicht der Fall. Nachdem ich ein wenig im Internet gelesen habe, ich weiß, sollte man wohl besser nicht tun, habe ich nun große Sorge, dass es vielleicht Anzeichen für einen eher ungünstigen Verlauf sein können...Was meint ihr dazu?

Würde mich sehr über Eure Antworten und Erfahrungen freuen!

Gruß, Manu

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von Trof
Am
Beiträge: 4466
Registriert: 2. Februar 2013, 20:39

Kognitive Störungen

Hallo Manu,

schau mal hier unter dem Thema "MS und Alltag" Konzentrationsprobleme rein, da habe ich geschrieben, was ich derzeit dagegen mache, denn ich leide auch darunter.

Es gibt nicht die typische MS wo das eine oder andere zu diesem oder jenem Zeitpunkt Auftritt. Jeder hat seinen eigenen Verlauf der Krankheit.

Es hängt wohl auch etwas davon ab, wo die Entzündungsherde sitzen und wieviele es sind.

Alles gute für Dich
Steffi

von carwolt
Am
Beiträge: 92
Registriert: 17. September 2013, 16:57

Kognitive Störungen

Hallo Manu,

ich hatte von Beginn an bzw. schon vor der offiziellen Diagnose kognitive Schwierigkeiten. Damit wurde ich zum Psychiater überwiesen, der sich zuerst meine Kindheit vorgenommen hat. Nachdem da die Ursache nicht zu finden war, wurde das Berufsleben näher beleuchtet. Hier meinte der Psychiater das Problem gefunden zu haben. Überlastung...!

Lass dich von vagen "Prognosekriterien" nicht verunsichern.

LG
carwolt