Fischhirn

Gerade ohne Erfahrung können ein paar kleine Hilfestellungen Großes bewirken.
von holzauge
Am
Beiträge: 181
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Fischhirn

Hi Leute,
hier etwas, für Leute, die wie ich sowas gerne lesen

http://news.doccheck.com/de/article/211 ... venzellen/

interessant, nicht wahr?

Gruß Dennis

von Renate_S.
Am
Beiträge: 139
Registriert: 28. Januar 2013, 20:31

Fischhirn

Hallo Dennis,

ja, sehr interessant! Danke für den Hinweis! Der Beitrag ist nur auf den ersten Blick etwas widersprüchlich:
... dass erwachsene Zebrafischgehirne nach einer Verletzung regenerieren können - eine phantastische Fähigkeit, die Gehirne von Säugetieren leider nicht besitzen. Die Forscher konnten insbesondere die Stammzellen identifizieren, die für die Neubildung von Nervenzellen nach Gehirnverletzungen im erwachsenen Zebrafisch verantwortlich sind. Die Wissenschaftler zeigten damals auch, dass im Zebrafischgehirn, ebenso wie in Säugetieren, eine starke Entzündungsreaktion kurz nach der Verletzung auftritt. Bei Fischen führt dies jedoch nicht zu einer chronischen Narbenbildung, welche beim Menschen die Selbstheilung des Gehirns verhindert
und dann:
Dexamethason wird in Medikamenten bei Entzündungen im menschlichen Körper standardmäßig als entzündungshemmend und dämpfend auf das Immunsystem eingesetzt. Diesen Wirkstoff haben die Forscher dem Wasser zugesetzt, in dem Zebrafische gehalten wurden, deren Gehirn vorher verletzt wurde, um somit Entzündungen zu unterdrücken. Die radialen Gliazellen wurden nun nicht aktiviert und bildeten trotz der Gehirnverletzungen nicht mehr neue Nervenzellen.
Aus dem ersten Zitat geht (für mich) hervor, dass die starke Entzündung beim Fisch andere Folgen hat als beim Menschen, aus dem zweiten, dass die Entzündungshemmung beim Fisch die Heilung hemmt.

Es geht nicht daraus hervor, wie lang die verletzten Fische im Dexamethason-Wasser herumschwammen. Ich glaube, dass es für diese kleinen Tiere zu lang war (zumal Dexamethason eine sehr lange Halbwertszeit hat, möglicherweise auch beim Fisch), und dass ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass die Heilung der Läsionen auch bei uns durch eine zu lange Cortisonbehandlung (z.B. durchs Ausschleichen) eher gehemmt als gefördert wird.

Meine Erklärung: Cortison hemmt das Zellwachstum und damit auch die Reparatur. Solange die Entzündung noch frisst, kommt es vor allem darauf an, sie rasch zu stoppen. Das bewirkt das Cortison, indem es die Blut-Hirn-Schranke dichter macht (durch das bereits erwähnte Protein Occludin).

Wenn die Entzündung gestoppt ist, und man das Cortison dann immer noch weiter nimmt, hindert es die Reparatur. Mein Standard-Vergleich: Wenn der Brand schon gelöscht ist und die Feuerwehr trotzdem noch weiter spritzt, ändert das am Brand nichts mehr, verursacht aber einen schweren Wasserschaden. Schnell und effektiv löschen ist OK - aber dann muss es trocknen können, damit die Reparatur ungestört vor sich gehen kann.

Ich glaube, dass ich damit gar nicht so falsch liege, und befürworte nach wie vor, Cortison nur so kurz wie möglich zu nehmen, und auf keinen Fall auszuschleichen.

Liebe Grüße
Renate

von Gast
Am

Fischhirn

Hallo zusammen,
ich weiß, dass Dr. Weihe umstritten ist aber ich habe mir mal seine Ausführungen genauer angeschaut und manches hat mich zum nachdenken gebracht.

Zum Thema Cortison steht da auch was, das meiner Meinung nach gut hier hin passt:
http://www.ms-forum-weihe.de/ms-kurs/ms10.html

Einfach mal lesen! (ff)

Schönen Abend,
Frank

von Gast
Am

Fischhirn

Oh oh Franky...

Renate einen Beitrag von Weihe unter die Nase zu halten kann übel ausgehen. Sie wetzt bestimmt schon ihre Finger, *lol*. Die beiden mögen sich nicht so, glaube ich. ;-)

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von Gast
Am

Fischhirn

Renate weiß ja nicht wo ich wohne ...!


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von Gast
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Fischhirn

Ich aber, und ich petzte!

Bild Lustige Kinder Bilder - GB Pics von hd-gbpics.de

von Gast
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Fischhirn

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von Gast
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Fischhirn


von holzauge
Am
Beiträge: 181
Registriert: 24. Januar 2013, 14:43

Fischhirn

Renate_S. hat geschrieben:
Ich glaube, dass ich damit gar nicht so falsch liege, und befürworte nach wie vor, Cortison nur so kurz wie möglich zu nehmen, und auf keinen Fall auszuschleichen.
Hallo Renate,

erstmal vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, den Beitrag zu lesen und auch zu beantworten.
Du sprichst aus, was ich vermutete, als ich meinen ersten Schub hatte. Obwohl ich mich auf dem Weg der

Besserung befand, sollte ich noch eine zeitlang Cortison in Tablettenform nehmen. Mit den Zebrafischen, die vermutlich zu lang in Dexamethason gebadet hatten, führst du ein gutes Beispiel an. Diese Tierchen mögen kleiner

und primitiver als der Mensch sein, dennoch sind sie uns in vielen Dingen vorraus. Wie z.B. in diesem Beitrag, der zeigt, wie diese Tiere sich selbst heilen. Ich hoffe, dass die Stammzellenforschung dadurch vorangetrieben wird.

Liebe Grüße
Dennis

von Renate_S.
Am
Beiträge: 139
Registriert: 28. Januar 2013, 20:31

Fischhirn

joker hat geschrieben: Zum Thema Cortison steht da auch was, das meiner Meinung nach gut hier hin passt:
http://www.ms-forum-weihe.de/ms-kurs/ms10.html
Hallo Frank,

ich kenne Dr. Weihes Ausführungen zu Cortison nur zu gut. Sie sind aber veraltet und teilweise grob falsch, und hätten keine Chance, in einem ernstzunehmenden Medizinverlag zu erscheinen; nur im Selbstverlag lässt sich so etwas veröffentlichen, deswegen hat er einen gegründet, als es BoD noch nicht gab.

Er hasst und verabscheut Cortison, und deswegen hat er sich nach meinem Eindruck auch nie wirklich darüber informiert. Ich verüble ihm schon, dass er zwischen den Glucocorticoiden nicht unterscheidet, sondern alle in einen großen Topf wirft, vermutlich mit der Aufschrift "GIFT!".

Er schreibt: "Welches Cortisonpräparat man dabei wählt, ist unwichtig." Dabei unterscheidet er nicht zwischen den Handelsnamen und den Inhaltsstoffen, und bemüht sich nicht, seine Leser über diese Unterschiede zu informieren. - "Unwichtig", das ist dummes Zeug, es ist ganz und gar nicht unwichtig!!!

"In manchen Krankenhäusern wird also dieselbe Therapie mit dreimal je 200mg Fortecortin® durchgeführt." - Das ist ebenfalls falsch. Ich habe noch nirgends etwas davon gelesen, dass irgendeine Klinik auf der Welt eine derartige Mega-Hammer-Dosis von 200 mg Dexamethason verabreicht. Das phantasiert er sich zusammen! Wenn er noch Arzt wäre und für sein dummes Geschreibsel haften müsste, dann gute Nacht!!!

Standarddosis bei Dexamethason sind 40 mg pro Tag. Das ist auch die Standarddosis bei Anaphylaxie. Die Tageshöchstdosis bei Hirnödem beträgt 80 mg (das müsste er als Schlaganfallpatient eigentlich wissen, oder wenigstens als Neurologe). Bei schwerem Asthma werden laut Rote Liste "8 bis 20mg Dexamethason i.v. oder oral, bei Bedarf nochmalige Gabe von 8mg alle 4 Stunden" verabreicht. Das macht maximal 48 mg in 24 Stunden, wenn man den Patienten nachts aufweckt. 200 sind ein absolutes Hirngespinst!

WW hat mit Sicherheit nie die Präparate-Information zu Dexamethason gelesen. Vielleicht fasst er keine Rote Liste an, weil er so eine irrsinnige Angst vor "der Pharma" hat. Für diese Angst hat er mit einer zweiten Hirnblutung bezahlt, weil er so große Angst vor dem ihm verordneten Blutdrucksenker hatte, dass er ihn nach der ersten Hirnblutung nicht genommen hat. Was er selbst zugegeben hat.

Drittes Märchen: "Eine Faustregel ist, dass Cortison beim ersten Schub sehr gut, beim dritten nur noch mäßig und beim fünften praktisch nicht mehr wirkt." Das ist keine "Faustregel" (wo sollte die auch herkommen, außer aus seiner Phantasie), sondern eine der vielen Weihe'schen Cortison-Lügen. (Gott sei Dank kann er keinen Patienten mehr damit schaden!)

Der Hass auf Cortison erlaubt ihm nicht, sich geistig damit auseinanderzusetzen, sich richtig zu informieren, und mal darüber nachzudenken, was er da eigentlich für einen Quatsch verzapft und welchen Schaden er damit bei leichtgläubigen Neudiagnostizierten anrichtet. Ob seine letzten Arbeitgeber sich deswegen alle relativ schnell wieder von ihm getrennt haben?

Wenn Cortison seine Wirkung nach einer gewissen Zeit verlöre, wären alle Dauerpatienten, die es wegen Rheumatoider Arthritis, Morbus Crohn oder Morbus Addison ihr Leben lang anwenden müssen, nach wenigen Jahren tot. Wenn Cortison seine Wirkung nach einer gewissen Zeit verlöre, wäre das beim körpereigenen Cortisol ebenso, und wir alle würden nach ein paar Schubtherapien an Morbus Addison eingehen.

Er faselt auch manchmal von körpereigenen "Cortison-Depots", was ebenso Quatsch ist. Cortison wird im Körper nicht gespeichert wie Vitamin B12, es muss in der Nebennierenrinde täglich neu gebildet werden. Das einzige Cortison, das einen Depoteffekt hat, ist das, das als Kristallsuspension verabreicht wird.

Cortison verliert seine Wirkung nicht. Es ist vielmehr so, dass Cortison nur immunsuppressiv, also auf Entzündungen wirkt, aber nicht auf die neurodegenerative Komponente der MS. Da bei fortgeschrittener MS nicht mehr die Entzündung, sondern die Neurodegeneration dominiert, und für die fortschreitende Behinderung nicht die Entzündung, sondern der Axonuntergang ursächlich ist, hat in der Phase, wo die Entzündungsaktivität nachlässt, Cortison (systemisch angewendet) kaum noch eine Wirkung. Siehe hier:

Bild

Das Cortison "verliert nicht die Wirkung beim fünften Schub", das ist dummes Gefasel, sondern die MS ist nach einigen Jahren nicht mehr entzündlich. Aber davon will WW ja nichts wissen, für ihn ist die MS ohnehin psychosomatisch und heilt von selbst.

Dann geht mit ihm wieder der Romanautor durch:
"Nicht selten überschreitet allerdings dieser Doping-Effekt das angenehme Maß und wird zu einer getriebenen Unruhe, mit Gedankenjagen, Gereiztheit und quälenden Schlafstörungen. Sogar echte Manien mit einem unbändigen Rededrang und Größenphantasien kommen vor."

Oh, wie dramatisch! Cortison macht aus uns allen kleine Hitlers! - Das waren vermutlich Eindrücke aus den siebziger Jahren, als man mit Cortison noch nicht umgehen konnte. Da hat er das als junger Assistenzarzt vielleicht wirklich so wahrgenommen. Und da er sich seither vermutlich nicht weitergebildet hat, schreibt er diese Horrorgeschichten im Präsens. "getrieben"..."quälend" ... Manien ... Man kennt solche Cortison-Stories aus den 70er Jahren, Niveau "Goldenes Blatt", aber das ist 45 Jahre her!

Dann bringt er wieder sein Märchen von der "minderwertigen Narbenbildung": "Wenn man es [das Umgebungsödem] vorzeitig zum Abklingen bringt, ist die Gefahr groß, dass die Entzündung nicht gründlich genug bekämpft wird, und dass es zu einer zu schnellen und minderwertigen Narbenbildung kommt.“

WW will lieber große, harte Narben durch eine lang dauernde Entzündung. Ob er als Junge Salz oder Dreck in die Wunden rein gerieben hat, wenn er sich das Knie aufschlug? Jeder, der schon mal durch eine Alltagsverletzung eine Narbe zurückbehalten hat, weiß, dass Narbengewebe nur eine Defektheilung ist, und dass es nicht mehr die Funktionen des Originalgewebes haben kann.

Es sind keine Fingerlinien mehr drin, keine Schweißdrüsen mehr, keine Härchen mehr. Mit einer Narbe an der Fingerkuppe fühlt man auch nichts mehr. Eine Narbe ist wie ein Lederflicken auf einem Seidenkleid. Von diesem Narbengewebe im ZNS hat die MS ihren Namen: vielfache Verhärtung/Vernarbung.

Je mehr Narben wir im Gehirn haben, desto schlechter funktioniert es. Wenn ich bei WW lese, dass wir möglichst kein Cortison nehmen sollen, damit unsere Entzündungen alle große Schäden anrichten und nach monatelangen Beschwerden große, starke Lederflicken im Gehirn hinterlassen, dann kann ich mir nur an den Kopf langen.

Wie immer droht er auch wieder mit der Nebenwirkungskeule: "Wenn es allein um die raschere Rückbildung der Schübe geht, dann ist dieser Effekt durch die Vielzahl erheblicher Nebenwirkungen zu teuer erkauft."

Na klar, die Nebenwirkungskeule schwingt er auch, wenn es um die Basistherapien geht. Ich traue ihm zu, dass er um den Nocebo-Effekt weiß: Wer Angst vor Nebenwirkungen hat, bekommt auch welche. Auch der, dem diese Angst (vorsätzlich?) gemacht wird.

Im übrigen kenne ich die Nebenwirkungen der Cortisone, ich bekam schon welches, als WW gerade mit dem Studium anfing, und postuliere immer wieder, dass man nicht alle Cortisone pauschal verteufeln darf, sondern dass man differenzieren muss, dass es immer auch auf die Art des Cortisons ankommt. Prednisolon ist nicht gleich Dexamethason.

Und obwohl er sich immer wieder gegen Tierversuche und die Übertragung von Tierversuchen auf Menschen ausspricht, zögert er nicht, einen Rattenversuch zu zitieren, wenn der seine Ablehnung von Cortison untermauert.

Schließlich macht er noch Reklame für Phlogenzym, das sich in Studien als wirkungslos erwiesen hat, und außerdem, wie alle proteolytischen (eiweißverdauenden) Enzyme einen blutverdünnenden Effekt hat. Während der Menstruation, in der Schwangerschaft und bei Bluthochdruck ist es kontraindiziert, und natürlich auch bei einer Antikoagulantienbehandlung (z.B. mit Marcumar).

Inzwischen ist es aber vom Markt genommen, bzw. durch "Wobenzym P" ersetzt worden.
http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichte ... hlogenzym/

Dass er seine Enzymempfehlungen nicht aktualisiert, und bei diesen Stoffen die Risiken und Nebenwirkungen (von Blähungen und Durchfall bis zur Blutungsneigung) verschweigt, wäre ihm also auch noch vorzuwerfen:
http://www.apotheke-adhoc.de/nachrichte ... apotheken/

Zudem weiß er als Hirnblutungspatient sicher, dass man nicht einfach ohne Warnhinweise blutverdünnende Mittel als Allheilmittel empfehlen darf. Auch wenn das Zeug nicht rezeptpflichtig ist, es ist trotzdem nicht ohne Risiken!

Aber ich mag mich mit WW nicht herumstreiten. Es brächte nichts, denn er ist ein Typ, der sagt: "My mind is made up, don't confuse me with facts." Fakten interessieren ihn nicht, oder er startet einen philosophischen Disput darüber, ob es überhaupt Fakten gibt, ob nicht alles nur in unserer Wahrnehmung existiert, und ob die Erde nicht doch eine Scheibe ist.

Eine solche Diskussion kostet mich zuviel Kraft, da verlöre ich den Verstand. Ich hätte auch keine Lust, mit ihm darüber zu diskutieren, warum er Felix Mendelssohn-Bartholdy (glühender Protestant) und André Heller (Katholik, der als Junge Kardinal werden sollte) als "Juden" bezeichnet. Vielleicht hat er das von seinem Lehrmeister, dem "braunen Müslipapst" Max Otto Bruker gelernt.

Dagegen fand ich das sehr amüsant: „Übrigens finde ich auch: Wer musiziert, dem kann man vertrauen!“
http://www.ms-forum-weihe.de/forum/foru ... p?id=94567
Ob WW weiß, dass Prof. Klaus Toyka ein bekannter Violinist ist, und von 1990 bis 2010 über 220 Kammerkonzerte in Würzburg gegeben hat?

Ich mag mich nicht mit ihm streiten, er ist ein kranker alter Mann, der seinen Beruf verfehlt hat, und das ist bei einem Arzt besonders tragisch. Als Gymnasiallehrer für Deutsch und Philosophie wäre er sicher glücklicher geworden, denn Vorträge hält er ja gern.

Ich nehme ihm nur übel, dass er seine Selbstverlagsbändchen immer noch veröffentlicht. Bei einer Zielgruppe aus unkritischen Neudiagnostizierten finde ich das unverantwortliche Rattenfängerei. Aber dafür schreibe ich hier ja immer mal wieder eine Richtigstellung.

Liebe Grüße
Renate

(- ich spanne schon mal meinen Regenschirm auf, für die faulen Eier und Tomaten! :P )