E-Health: Die Zukunft des deutschen Gesundheitswesens wird digital(er)
Dass du mittlerweile die Möglichkeit hast, dich zu Hause per Videosprechstunde von deinen Ärzt*innen behandeln zu lassen, ist Teil einer größeren Entwicklung des Gesundheitswesens. Auch in Zukunft werden dir immer mehr digitale Angebote begegnen. In diesem Artikel zeigen wir dir, was E-Health bedeutet und welche Entwicklungen uns erwarten.
Kann E-Health die Qualität in unserer Gesundheitsversorgung verbessern?
In den letzten Jahren haben sich digitale Technologien im Gesundheitswesen rasant entwickelt. Diese digitalen Technologien lassen sich unter dem Begriff E-Health zusammenfassen.
E-Health (Electronic Health) ist ein Sammelbegriff und bezeichnet dabei die Nutzung von Informationstechnologien in den Bereichen Medizin und Gesundheit. Das soll eine Vernetzung des Gesundheitswesens ermöglichen. Zu den typischen E-Health-Technologien, die du vielleicht kennst, gehören zum Beispiel die Videosprechstunde, digitale Erinnerungen an Arzttermine oder der Schrittzähler in einer App15;16.
Von der digitalen Patientenakte bis hin zur Online-Sprechstunde mit Ärzt*innen – die Verwendung von E-Health im deutschen Gesundheitswesen hat zugenommen. Dadurch soll auch die Qualität in der Gesundheitsversorgung erhöht werden. Zum Beispiel kann der Informationsaustausch zwischen verschiedenen Instanzen wie Krankenhäusern und Ärzt*innen ohne Verzögerung erfolgen.
Das Gesundheitswesen in Deutschland wird digital
Digitale Technologien können uns helfen, die Herausforderungen des Gesundheitswesens zu lösen5. Praktische Beispiele für digitale Technologien sind die elektronische Patientenakte (ePA), die elektronische Krankschreibung (eAU), das elektronische-Rezept (eRezept), die digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs) und die Videosprechstunde.
Elektronische Patientenakte
Die elektronische Patientenakte (ePA) ist ein digitaler Speicher, der alle gesundheitsrelevanten Informationen an einer Stelle sammelt. Damit haben Patient*innen ihre Daten schnell zur Hand und können diese mit ihren Ärzt*innen, Krankenhäusern und weiterem medizinischem Personal teilen18. Voraussetzung dafür ist, dass Patient*innen der Datennutzung vorher zugestimmt haben.
Die ePA steht für alle gesetzlich Versicherten bereits seit dem 1. Januar 2021 zur Verfügung. In Zukunft soll die ePA mit weiteren Informationen, zum Beispiel einem elektronischen Impfpass, ergänzt werden6.
Weitere Informationen zur elektronischen Patientenakte findest du hier: https://www.kbv.de/media/sp/Praxisinformation_ePA.pdf.
Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Die Aushändigung einer elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) ist erst seit Oktober 2021 möglich. Zunächst sind Arztpraxen dazu verpflichtet, die Ausfertigung einer AU-Bescheinigung digital an die jeweilige Krankenkasse zu übermitteln. Dieser Vorgang wird erweitert, sodass deine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Zukunft über die Krankenkasse an deinen Betrieb weitergeleitet wird10.
Weitere Informationen zur elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung findest du hier: https://www.kbv.de/media/sp/Praxisinformation_eAU.pdf.
Elektronisches Rezept für Arzneimittel
Für ausgewählte Praxen startete am 1. Juli 2021 eine Testphase für das Ausstellen von elektronischen Rezepten. Ab dem 1. Oktober 2021 konnten alle Praxen freiwillig entscheiden, ob sie ein elektronisches Rezept vergeben möchten1;2;8.
Weitere Informationen zum elektronischen Rezept findest du hier: https://www.kbv.de/media/sp/Praxisinformation_eRezept.pdf.
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs)
Bei den digitalen Gesundheitsanwendungen handelt es sich um Apps oder auch Webanwendungen, die du dir über ein Rezept verschreiben lassen kannst. Diese Anwendungen verfügen über unterschiedliche Funktionen, die dir im medizinischen Bereich Unterstützung bieten. Unter anderem können DiGAs dir dabei helfen, bestimmte Symptome zu deuten, und somit Erkrankungen zu erkennen und unterstützen in der Überwachung und Behandlung verschiedener körperlicher und psychischer Erkrankungen3.
Wie wird diese Entwicklung in Deutschland angenommen?
Seit 2019 ist in Deutschland die Videosprechstunde für Hausärzt*innen, Fachärzt*innen und Psychotherapeut*innen möglich. Das hängt mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) zusammen.
Die Videosprechstunde ist ein Musterbeispiel für den Einsatz neuer digitaler Technologien und erfreut sich jetzt schon großer Zufriedenheit bei den Nutzern, wie diese Grafik verdeutlicht:
Videosprechstunde kommt mehrheitlich gut an bei Nutzer*innen
Wie beurteilen Nutzer*innen von Videosprechstunden ihre Erfahrungen?
Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Hier zur Umfrage.
Die Deutschen erwarten eine zunehmende Digitalisierung des Gesundheitswesens.
Wie wichtig, denken die Befragten, wird die Digitalisierung in der Zukunft sein …
Ergebnis einer bundesweiten Umfrage zu Digitalisierung und Gesundheit des Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. Hier zur Befragung.
In der Grafik siehst du zudem, dass der Großteil der Befragten erwartet, dass die Digitalisierung in Zukunft insbesondere im Bereich „Therapie und Gesundheitsversorgung“ eine wichtige Rolle spielen wird.
Da sich die Videosprechstunde auch mit der Ausstellung des zukünftigen E Rezeptes und der eAU kombinieren lässt, ist sie eine ideale Ergänzung in der Gesundheitsvorsorge. Auch du kannst von den Vorteilen einer Videosprechstunde profitieren.
Wenn du mehr über die Videosprechstunde und ihre Vorteile erfahren möchtest, kannst du dich in unserem Hauptartikel informieren. Du bist mehr am Ablauf einer Videosprechstunde oder am Thema Datenschutz interessiert? Dann lies dir gerne unsere Artikel Videosprechstunde in der Neurologie: Wie läuft ein Termin online ab? und Datenschutz in der Videosprechstunde: Sind meine Daten sicher? durch.
Würdest du gerne den Ablauf einer Videosprechstunde mit einem MS Coach testen oder hast individuelle Fragen dazu? Dann interessiert dich vielleicht unser neues 360° Serviceangebot zur gemeinsamen Terminvorbereitung.