Bei der Entstehung der Krankheit MS handelt es sich um ein Zusammenspiel mehrerer relevanter Faktoren. Dabei dürften die genetische Veranlagung, eine Fehlregulation des Immunsystems sowie der Kontakt mit bestimmten Krankheitserregern eine Rolle spielen. Doch auch weitere Umwelteinflüsse sind eventuell am Entstehen der MS beteiligt.1,2
Aktuell geht man davon aus, dass mehrere Faktoren zusammentreffen müssen, damit eine MS ausgelöst wird. Eine der Ursachen könnte möglicherweise die Infektion mit dem Epstein- Barr-Virus (EBV) in frühem Kindes- oder Jugendalter sein. Auch ein Mangel an Vitamin D, Rauchen, Übergewicht und weitere Faktoren können dazu führen, dass das Immunsystem bei Multipler Sklerose fehlgeleitet wird und körpereigenes Gewebe angreift.3 Das allein ist allerdings zu wenig. Denn mit den „verdächtigten“ Erregern kommt fast jeder irgendwann einmal in Kontakt.4,5
Wahrscheinlich müssen die Betroffenen zusätzlich bestimmte erbliche Voraussetzungen mitbringen. Auch der Einfluss von Umweltfaktoren sowie seelische und körperliche Belastungen kommen als mögliche Mitauslöser in Frage. Ernährung und Darmflora sind eventuell ebenfalls an der Entstehung einer MS beteiligt – genauso wie das Rauchen.1,2,6,7
Dein Arzt oder deine Ärztin hat dir eine Biogen-Therapie verordnet? Hier findest du hilfreiche Informationen zu deinem Medikament.
MS ist keine ansteckende Erkrankung. Dennoch ist die Angst vor einer Ansteckung immer wieder anzutreffen, wahrscheinlich weil MS als entzündliche Erkrankung bekannt ist. Es gibt allerdings keinerlei Anhaltspunkte dafür, dass man sich bei einem MS-Patienten oder MSPatientin anstecken kann wie bei einer Infektion.8
Bisher konnte nicht beobachtet werden, dass Menschen, die in engem Kontakt mit MSBetroffenen stehen, ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben: Neurolog*innen und andere behandelnde Ärzt*innen, das Pflegepersonal, Ehepartner oder Freunde sind nicht häufiger von MS betroffen als andere.
Allerdings: Falls bei dir MS diagnostiziert wurde, solltest du dich vor Infektionen aller Art so gut wie möglich schützen. Denn Infektionen können unter Umständen einen Schub auslösen.9
Ein weiterer Faktor kann eine erbliche Veranlagung sein. Allerdings ist die MS keine Erbkrankheit im klassischen Sinne. Es konnte bisher kein „MS-Gen“ nachgewiesen werden. Familienmitglieder eines MS-Betroffenen haben lediglich ein geringfügig höheres Risiko, ebenfalls an MS zu erkranken, als Menschen, in deren Familie keine Erkrankung vorkommt. Zudem sind enge Verwandte auch ähnlichen Umwelteinflüssen ausgesetzt und der Einfluss von Umweltfaktoren (z. B. Klima, Ernährungsgewohnheiten etc.) sowie seelische und körperliche Belastungen werden ebenfalls als mögliche Mitauslöser in Betracht gezogen.2,8,10
Fazit: Es gibt eine Vielzahl von Faktoren, die eine Entstehung von MS beeinflussen können. Vermutlich müssen eine erbliche Vorbelastung sowie Umweltfaktoren zusammenkommen, damit eine MS entsteht. Der aktuelle Stand der Forschung legt nahe, dass eine erbliche Disposition die Krankheit begünstigt, auslösen kann sie die Krankheit aber nicht allein.
Wer MS hat, begegnet häufig Irrtümern und Vorurteilen. Die beste Möglichkeit, dem Nichtwissen zu begegnen, sind gute Argumente. Je mehr du über MS weißt, desto besser. Du lernst richtig mit der Krankheit umzugehen, gewinnst mehr Selbstsicherheit und kannst falsche Vorstellungen korrigieren.
Dann wende dich einfach an das MS Service-Center:
Öffnungszeiten: 8:00 – 20:00 Uhr (Montag – Freitag)
Telefon: +49 800 030 77 30 (kostenfrei)