Mit der steigenden Vielfalt der verfügbaren MS-Therapeutika hat sich die Chance von Betroffenen für eine passende und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Behandlung deutlich verbessert.1,2 Wenn sich der Krankheitsverlauf oder die Lebensplanung ändert, kann es sein, dass das aktuell angewendete Medikament nicht mehr das optimale ist und eine Folgetherapie notwendig wird.
MS ist eine chronische Erkrankung, die eine lebenslange Behandlung erfordert. Sowohl die Krankheitssymptome als auch der Verlauf sind von Person zu Person sehr unterschiedlich.1 Und jede oder jeder Betroffene kann zu verschiedenen Zeiten der Erkrankung ein
Medikament mit einem anderen Wirkmechanismus benötigen, um damit die Krankheit bestmöglich zu stabilisieren.
Ein wichtiges Ziel der Behandlung sollte es daher sein, aus der Vielzahl der Medikamente genau das auszuwählen, das zur aktuellen Erkrankungsphase, zu den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen und zur Lebenssituation am besten passt.1
Alles im Leben verändert sich. Ein Präparat, das momentan optimal ist, kann womöglich nach einiger Zeit nicht mehr das geeignete sein. Dann kann es erforderlich werden, die Therapie anzupassen und auf ein anderes Medikament mit unterschiedlicher Wirkweise zu wechseln. Gründe für eine mögliche Umstellung der Behandlung sind:
Dein Arzt oder deine Ärztin hat dir eine Biogen-Therapie verordnet? Hier findest du hilfreiche Informationen zu deinem Medikament.
Wenn sich die Bedürfnisse ändern, heißt es, flexibel auf die neue Situation reagieren zu können und gegebenenfalls die Behandlung zeitnah anzupassen. Die zur Verfügung stehenden MS-Medikamente beeinflussen das Immunsystem je nach Wirkmechanismus auf unterschiedliche Weise und über eine unterschiedliche Dauer.1,3
Die Effekte mancher Medikamente können länger anhalten und es kann dauern, bis der Wirkstoff komplett aus dem Körper entfernt ist und auch die pharmakologischen Effekte abgeklungen sind. Das kann zur Folge haben, dass ein Wechsel auf ein anderes Präparat erst
nach einer gewissen Wartezeit, was mit einer Therapieunterbrechung einhergehen kann, möglich ist.1,3 Medikamente, deren Effekte auf das Immunsystem schneller wieder abklingen, d.h. schneller reversibel sind (z. B. innerhalb weniger Wochen nach der letzten Gabe), ermöglichen eine raschere Therapieumstellung.1,3
Diese Reversibilität der Medikamenteneffekte ist eine Eigenschaft, die eine Rolle bei der Therapiereihenfolge spielen kann. Medikamente mit Langzeiteffekten auf das Immunsystem können den Spielraum für nachfolgende Behandlungen einschränken.1,3 Dennoch können auch diese Medikamente bei bestimmten Krankheitsverläufen und Lebenssituationen von Vorteil sein. Ein Beispiel: Hält die Wirkung eines Medikaments lange an, muss es seltener angewendet werden, was manche Betroffene möglicherweise als vorteilhaft empfinden.
Vor der Verordnung eines Medikaments kann der Arzt oder die Ärztin auch die Reversibilität einer Therapie berücksichtigen. Die Reversibilität ist einer von mehreren wichtigen Aspekten, die für die Auswahl eines Medikaments bedeutsam sind.1,3 Auch Faktoren wie Wirksamkeit, Sicherheit, Verträglichkeit, Art und Häufigkeit der Anwendung und darüber hinaus deine Lebenssituation und Vorstellungen fließen in die Entscheidung ein.1