Vermutet der Arzt oder die Ärztin, dass eine Multiple Sklerose hinter deinen Beschwerden stecken könnte, wird meist auch eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) vorgenommen.1 Auffälligkeiten in dieser Flüssigkeit, die in den Hohlräumen des Gehirns und Rückenmarks zirkuliert, können Hinweise auf entzündliche Prozesse im zentralen Nervensystem liefern. 1,2
Damit der Arzt oder die Ärztin den Liquor analysieren kann, muss eine Lumbalpunktion vorgenommen werden. Hierfür wird auf Höhe der unteren Lendenwirbelsäule zwischen den Wirbelkörpern eine spezielle Hohlnadel in den Wirbelkanal eingeführt und Flüssigkeit (Liquor) gezogen.2 Dazu musst du dich in sitzende Position oder Seitenlage begeben und möglichst einen runden „Katzenbuckel“ machen.2,3 Meistens spürst du dabei nur einen kurzen Einstich.3
Bei der Lumbalpunktion wird auf Höhe der unteren Lendenwirbelsäule zwischen den Wirbelkörpern eine spezielle Hohlnadel eingeführt und Nervenwasser (Liquor) abgezogen.2,3
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Der Vorgang ist weitestgehend schmerzfrei und ungefährlich, weil die Punktion unterhalb des Rückenmarks vorgenommen wird und dieses somit nicht verletzt werden kann.2,3 Danach musst du noch für einige Zeit liegen.2,3
Der Verlust des Nervenwassers bereitet keine wesentlichen körperlichen Probleme.2,3 Es handelt sich nur um wenige Milliliter, die der Organismus schnell wieder ersetzen kann.6 Verletzungen des Rückenmarks sind nicht zu befürchten, da dieses deutlich über der Punktionsstelle endet.2,3
Es kann vorkommen, dass du im Anschluss an die Untersuchung Kopfschmerzen bekommst. Sie gehen selten mit Schwindelgefühlen und Übelkeit einher.2,3 Zur Vorbeugung oder Linderung dieser Beschwerden solltest du nach der Punktion liegen und viel trinken.2,3
Der Liquor ist eine klare Flüssigkeit, die im Raum um das Rückenmark und das Gehirn zirkuliert. Bei der genauen Untersuchung des Liquors zeigen sich bei einem entzündlichen Geschehen im ZNS oligoklonale Banden. Oligoklonale Banden bedeuten, dass Proteine (Immunglobuline) im Liquor vorhanden sind und weist auf eine gesteigerte Antikörperproduktion im ZNS hin. Dies kann auf die Diagnose Multiple Sklerose hindeuten.1,7