Magnetresonanztomographie

Bester Blick ins Innere: MRT deckt MS-Herde auf

Beim Verdacht auf eine MS und auch regelmäßig im Verlauf der Erkrankung wird eine Magnetresonanztomografie (MRT) durchgeführt.1 Zusammen mit anderen Untersuchungsbefunden helfen die MRT-Aufnahmen dem Arzt oder der Ärztin zu erkennen, ob eine MS vorliegt und wie aktiv die Erkrankung ist. 1

Schnittbilder des Gehirns

Die Kernspintomografie erzeugt schmerz- und weitgehend risikolos Schnittbilder des Körperinneren.2 Damit können Gewebestrukturen und entzündliche Veränderungen in Gehirn und Rückenmark sehr genau dargestellt werden. Der Arzt oder die Ärztin kann dabei auch frische Entzündungen von alten, narbig abgeheilten Läsionen, die vielleicht bei einem früheren Schub entstanden sind, unterscheiden.1

Grundlage der MRT sind die positiv geladenen Kerne (Protonen) der Wasserstoffatome im Körper, die einen Eigendrehimpuls aufweisen, d. h. sie drehen sich ständig um ihre eigene Achse – wie ein Kreisel. Durch diese Rotation erzeugen sie ein schwaches Magnetfeld.3 Wird nun ein starkes Magnetfeld aufgebaut, richten sich die positiv geladenen Kerne der Wasserstoffatome im Körper einheitlich in eine Richtung entlang dieses Magnetfeldes aus, ähnlich wie kleine Kompassnadeln. Im nächsten Schritt werden Radiowellen auf die Wasserstoffatome gerichtet. Durch diesen kurzen Impuls wird diese Ordnung gestört und die Proton-Kreisel kippen aus der Hauptachse des Magnetfeldes heraus. Sobald der Störimpuls aufhört, ordnen sich die Protonen erneut wie Kompassnadeln zum Magnetfeld an. Je nach Art des Gewebes (Wassergehalt) dauert diese Neuordnung– „Relaxation“ genannt – unterschiedlich lang. Dabei geben die Protonen etwas Energie ab. Aus dieser Energieabgabe errechnet der Computer präzise Bilder.2,3 Abhängig von den Eigenschaften des Magnetfelds spricht man von T1 – und T2-Gewichtung.2 Vor der Durchführung einer T1-gewichteten MRT kann der Arzt oder die Ärztin auch das Kontrastmittel Gadolinium spritzen.4 Gadolinium ist ein Molekül, das nur während eines akuten MS-Schubs ins Gehirn eindringen kann.1

Schnittbilder des Gehirns

Die MRT erstellt hochauflösende Bilder der Weichteilgewebe des Körpers, wie hier vom Gehirn. Mittels unterschiedlicher Schnittebenen können Entzündungen lokalisiert werden.1-3 Unterschiedliche Darstellungsarten (T1 mit oder ohne Gadolinium, T2) erlauben neben der genauen Lokalisierung auch die Bestimmung des Alters von Entzündungsherden und Gewebezerstörungen.1,2

Was sind MS-Läsionen?

Eine Läsion ist eine Gewebeschädigung, die durch eine Verletzung oder Erkrankung hervorgerufen wird. In der MS können dies u.a.
Entzündungsherde, Narben, etc im Gehirn oder Rückenmark sein. Diese werden bei der MRT dargestellt.1 Anhand der Zahl und Größe der Läsionen kann der Arzt oder die Ärztin bereits in frühen Phasen der Erkrankung entscheiden, ob eine MS vorliegt und ein Therapiebeginn sinnvoll ist.1 Außerdem kann so der Erfolg einer Therapie beurteilt werden.1

Läsionen in MRT-Aufnahmen

Noch Fragen? Nimm Kontakt mit unserem MS Service-Center auf, wir freuen uns auf dich und helfen dir gerne weiter.

McDonald-Kriterien

Neurolog*innen nutzen die sogenannten McDonald-Kriterien, um die Diagnose einer Multiplen Sklerose zu sichern oder auszuschließen.1 Diese Kriterien, aufgestellt von einer Arbeitsgruppe um den Mediziner McDonald, beziehen insbesondere die bildgebende Diagnostik mittels MRT ein.1,7 Sie ermöglichen so eine frühe Diagnose – und zwar bereits nach dem ersten Schub.1 Die MS kann somit früh mit einer wirksamen Therapie behandelt und der Krankheitsverlauf günstig beeinflusst werden.1

Regelmäßige Verlaufsuntersuchungen

Dein Arzt oder deine Ärztin wird die MRT nicht nur zur Diagnose, sondern auch zur Überprüfung des Krankheitsverlaufs einsetzen.1 Beim Vergleich der aktuellen MRTAufnahme mit früheren Aufnahmen kann er oder sie feststellen, ob sich neue Krankheitsherde im Gehirn entwickelt oder bestehende Läsionen vergrößert haben, und gegebenenfalls die Therapie anpassen.1,7 Die MRT hat deutlich an Bedeutung gewonnen, da mit ihr frühzeitig Krankheitsaktivität festgestellt werden kann, bevor sich Entzündungsherde durch Symptome bemerkbar machen.6

Ein Tipp für Dich:

Lasse dir die MRT-Aufnahmen deines Gehirns vom Arzt oder von der Ärztin zeigen und erklären. Das hilft dir, die MS und deinen persönlichen Krankheitsverlauf besser zu verstehen.

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