Um Krankheitsaktivität oder unerwünschte Begleiterscheinungen der Therapie festzustellen, wird dein Arzt regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen. Dazu gehören zum Beispiel Untersuchungen des Bluts und des Urins sowie die Durchführung einer Magnetresonanztomografie.
Neurologische Untersuchungen finden im ersten Jahr nach Beginn der MS-Therapie häufiger, in der Regel alle drei Monate und danach halbjährlich statt. Zu neurologischen Untersuchungen gehören beispielsweise die Überprüfung der Sensibilität und das Feststellen fehlender oder ungewöhnlicher Reflexe, z. B. das Spreizen der großen Zehe nach oben beim Kitzeln der Fußsohle. Beim normalen Fußsohlenreflex machen alle Zehen eine Greifbewegung nach unten.
Durch regelmäßige MRT-Untersuchungen des Gehirns können Entzündungsherde sichtbar gemacht werden, bevor du Symptome bemerkst. Auch das Ausmaß der Krankheitsaktivität lässt sich mit der MRT genauer bestimmen. Dein Arzt vergleicht dabei die aktuellen mit den vorangegangenen Aufnahmen. Daraus kann er Rückschlüsse ziehen, ob sich neue Krankheitsherde im Gehirn entwickelt haben und inwieweit die aktuelle Therapie die MS im Griff hat.
MRT-Untersuchungen sind eine wertvolle Hilfe bei der Entscheidung über das weitere therapeutische Vorgehen. Sie werden üblicherweise im ersten Jahr nach Beginn einer MS-Therapie nach sechs und zwölf Therapiemonaten und ab dem zweiten Therapiejahr halbjährlich bis jährlich empfohlen. Auch bei Verdacht auf einen Schub oder bei einer Symptomverschlechterung wird eine MRT-Untersuchung durchgeführt.
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Nicht nur die Krankheitsaktivität, sondern auch unerwünschte Begleiterscheinungen müssen regelmäßig beobachtet werden, zum Beispiel durch Blutuntersuchungen. Art und Häufigkeit solcher Kontrolluntersuchungen sind von Therapie zu Therapie unterschiedlich.
Dein Arzt wird möglicherweise überprüfen, inwieweit sich die Therapie günstig auf deine Arbeits- und Konzentrationsfähigkeit sowie deine Lebensqualität auswirkt. Hierfür gibt es spezielle Fragebögen und Testverfahren. Mit neuropsychologischen Tests werden auch psychosoziale Belastungen erfasst, zum Beispiel Antriebslosigkeit, „keine Lust, etwas zu unternehmen“, die häufig durch MS-typische Symptome wie die Fatigue oder durch Stimmungstiefs hervorgerufen werden. Denn sie beeinträchtigen ebenfalls die Lebensqualität. Durch den Vergleich vorangegangener Auswertungen mit aktuellen Ergebnissen wird ersichtlich, ob und in welchem Umfang sich die getesteten Funktionen verändert haben und ob die Erkrankung unter Kontrolle ist.
Für manche Therapien stehen Hefte zur Dokumentation der Blutwerte zur Verfügung. Damit hast du und dein Arzt einen guten Überblick über etwaige Veränderungen der Blutwerte. Ein weiterer Vorteil ist, dass du so keinen Termin zur Blutabnahme verpasst, denn das Heft zur Dokumentation erinnert dich zuverlässig an die nächsten Termine.