Verlaufsbeobachtung

Sicher ist sicher: Krankheitsverlauf beobachten

Um Krankheitsaktivität oder unerwünschte Begleiterscheinungen der Therapie festzustellen, wird dein Arzt oder deine Ärztin regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen. Dazu gehören zum Beispiel Untersuchungen des Bluts und des Urins sowie die Durchführung einer Magnetresonanztomografie.

Neurologische Untersuchungen

Bei Verdacht auf Multiple Sklerose können im Rahmen der neurologischen Untersuchung Funktionsbeeinträchtigungen des Nervensystems erkannt werden. Neurologische Untersuchungen zur Verlaufskontrolle finden im ersten Jahr nach Beginn der MS-Therapie häufiger, in der Regel alle drei Monate und danach halbjährlich statt.1 Zu neurologischen Untersuchungen gehören beispielsweise die Überprüfung der Sensibilität und das Feststellen fehlender oder ungewöhnlicher Reflexe, z. B das Spreizen der großen Zehe nach oben beim Kitzeln der Fußsohle. Weiterhin werden folgende Funktionen getestet: die grobe Kraft und die Feinmotorik: Handdrücken, Fingerspreizen gegen einen Widerstand, Beugung und Streckung in Ellenbogen und Knien, Arm- und Beinvorhalteversuche, Reflexe – dabei zählt insbesondere der Seitenvergleich. 2

Magnetresonanztomografie (MRT)

Durch regelmäßige MRT-Untersuchungen des Gehirns können Entzündungsherde sichtbar gemacht werden, bevor du Symptome bemerkst.2 Auch das Ausmaß der Krankheitsaktivität lässt sich mit der MRT genauer bestimmen.2 Dein Arzt oder deine Ärztin vergleicht dabei die aktuellen mit den vorangegangenen Aufnahmen. Daraus kann er oder sie Rückschlüsse ziehen, ob sich neue Krankheitsherde im Gehirn entwickelt haben und inwieweit die aktuelle Therapie die MS im Griff hat.

MRT-Untersuchungen sind eine wertvolle Hilfe bei der Entscheidung über das weitere therapeutische Vorgehen. Sie werden üblicherweise bei neu -diagnostizierten Patient*innen im ersten Jahr halbjährlich und ab dem zweiten Therapiejahr jährlich empfohlen.2 Bei MRT-Kontrolluntersuchungen kann in manchen Fällen ein Kontrastmittel gegeben werden.2 Auch bei Verdacht auf einen Schub oder bei einer Symptomverschlechterung kann eine MRT-Untersuchung durchgeführt werden.

Noch Fragen? Nimm Kontakt mit unserem MS Service-Center auf, wir freuen uns auf dich und helfen dir gerne weiter.

Beobachten von Nebenwirkungen

Nicht nur die Krankheitsaktivität, sondern auch unerwünschte Begleiterscheinungen von verschriebenen MS-Therapien sollten regelmäßig beobachtet werden, zum Beispiel durch Blutuntersuchungen. Art und Häufigkeit solcher Kontrolluntersuchungen sind von Therapie zu Therapie unterschiedlich.3

Kognitive Fähigkeiten und Lebensqualität

Dein Arzt oder deine Ärztin wird möglicherweise überprüfen, inwieweit sich die Therapie günstig auf deine Arbeits- und Konzentrationsfähigkeit sowie deine Lebensqualität auswirkt. Hierfür gibt es spezielle Fragebögen und Testverfahren.4 Mit neuropsychologischen Tests können auch psychosoziale Belastungen erfasst, zum Beispiel Antriebslosigkeit, „keine Lust, etwas zu unternehmen“, die häufig durch MS – typische Symptome wie die Fatigue oder durch Stimmungstiefs hervorgerufen werden. Denn sie beeinträchtigen ebenfalls die Lebensqualität. Durch den Vergleich vorangegangener Auswertungen mit aktuellen Ergebnissen wird ersichtlich, ob und in welchem Umfang sich die getesteten Funktionen verändert haben.

Ein Tipp für Dich:

Für manche Therapien stehen Hefte zur Dokumentation der Blutwerte zur Verfügung. Damit haben du und dein Arzt oder deine Ärztin einen guten Überblick über etwaige Veränderungen der Blutwerte. Ein weiterer Vorteil ist, dass du so keinen Termin zur Blutabnahme verpasst, denn das Heft zur Dokumentation erinnert dich zuverlässig an die nächsten Termine.