Verlaufsformen

Individueller Krankheitsverlauf, typische Verlaufsformen

Der Verlauf der Multiplen Sklerose ist individuell sehr verschieden, insbesondere die Art und Schwere der Symptome und das zeitliche Muster, in dem die Schübe auftreten, unterscheiden sich bei jedem Betroffenen. Langjährige medizinische Erfahrungen zeigen, dass sich die MS typischerweise in drei charakteristischen Verlaufsformen ausprägen kann.

Individueller Krankheitsverlauf – typische Verlaufsformen

Die MS kann bei jedem Betroffenen sehr unterschiedlich verlaufen. Deshalb ist es auch nicht möglich, für jeden einzelnen Patienten eine exakte individuelle Prognose zu stellen. Es ist aber möglich, zwischen drei typischen Verlaufsformen, zu unterscheiden: schubförmig, sekundär progredient und primär progredient.

Bei der zuerst genannten und häufigsten Form, der schubförmigen Verlaufsform, treten vorübergehende Phasen mit hoher Krankheitsaktivität auf, sogenannte Schübe. Bei der primär progredienten und sekundär progredienten schreitet die MS kontinuierlich fort, das heißt, Einschränkungen können hinzukommen, bestehende sich verstärken.

Schubförmig remittierende MS

Die schubförmig remittierende MS (RRMS) tritt insbesondere zu Beginn der Erkrankung auf. Sie ist die häufigste Form der MS. Etwa 80% der Patienten sind davon betroffen.

Bei der RRMS treten bei Schüben krankheitstypische Symptome auf, die sich nach dem Schub wieder komplett oder teilweise zurückbilden können. Die Schübe treten in unregelmäßigen Abständen auf. Einem Schub können monate- oder jahrelange Phasen der Schubfreiheit folgen.

Krankheitsspezifische Symptome, die bei Schüben auftauchen, können sich nach dem Schub ganz oder teilweise wieder zurückbilden.

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Sekundär progrediente MS

Bei mehr als der Hälfte der Betroffenen geht die schubförmige MS nach einer Zeit von etwa 15 Jahren unbehandelt in eine sekundär progrediente (= fortschreitende) Verlaufsform (SPMS) über, nach 25 Jahren ist das bei fast 7 von 10 Betroffenen der Fall.

Bei der SPMS erfolgt die Rückbildung der Symptome nach dem Schub nur noch unvollständig und es kommt zunehmend zu Einschränkungen. Schließlich treten kaum noch Schübe auf und es kommt zu einer progredienten, d. h. zu einer fortschreitenden Verschlechterung.

Auch bei der sekundär progredienten MS können Phasen der raschen und langsamen Verschlechterung sowie stabile Phasen im Wechsel stehen.

Unvollständige Rückbildung der Symptome nach Schüben. Später im Verlauf Rückgang der Schübe und Übergang zu fortschreitender Verschlechterung.

Primär progrediente MS

Bei der primär progredienten Verlaufsform (PPMS) treten keine Schübe auf, auch nicht zu Beginn der Krankheit. Häufig kommt es bei dieser seltenen Verlaufsform (nur etwa 10 % der Patienten) von Anfang an zu einer fortschreitenden Zunahme von Symptomen und Einschränkungen ohne zwischenzeitliche Zurückbildung.

Wie beim sekundär progredienten Verlauf kann es auch hier Phasen mit geringerer Krankheitsaktivität ohne neue Symptome geben.

Keine Schübe. Fortschreitende Zunahme von Symptomen ohne zwischenzeitliche Rückbildung.

Therapieentscheidung von mehreren Faktoren abhängig

Welche Therapie am geeignetsten ist, hängt zunächst von der Verlaufsform und Aktivität der MS ab. Es gibt aber weitere Faktoren, die bei der Wahl der Therapie eine Rolle spielen: unter anderem deine individuelle Lebensplanung, dein Alter und etwaige Begleiterkrankungen. Sprich am besten mit deinem Arzt darüber.

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