Praktische Kommunikationstipps für Partner oder Angehörige
Tipp 1: Sprechen, sprechen, sprechen
Viele Menschen neigen dazu, sich in Krisensituationen zurückzuziehen. Das gilt sowohl für den Betroffenen als auch für seinen Partner und seine Angehörigen. Um die Herausforderung gemeinsam meistern zu können, ist ein offener und ehrlicher Umgang wichtig. Nicht nur der Betroffene sollte über seine Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle sprechen. Da auch dein Leben als Partnerin/Partner oder Angehöriger durch die MS beeinflusst werden kann, dürfen und sollen auch deine Ängste, Sorgen und Gefühle zur Sprache kommen.
Das offene Gespräch ist die beste Grundlage für eine Zukunft ohne Missverständnisse. Denn wie in jeder zwischenmenschlichen Beziehung kann das Gegenüber nicht immer erraten, was den anderen beschäftigt. Deshalb ist es wichtig, sich mitzuteilen und den anderen aktiv zu ermutigen, sich ohne Bedenken zu öffnen.
Persönliche Themen bespricht man am besten vertraulich. Erfahrene MS-Coaches im MS Service-Center haben ein offenes Ohr und guten Rat. Nimm einfach Kontakt auf.
Tipp 2: Unterstützen statt bevormunden
Die Befürchtung, irgendwann die Kontrolle über seinen Körper und sein Leben zu verlieren, keimt in jedem Menschen auf, der die Diagnose MS erhalten hat. Die bisherige Selbstbestimmung scheint in Gefahr zu sein. Daher reagieren Betroffene oftmals sehr sensibel auf die ihnen angebotene Hilfe und fühlen sich schnell bevormundet. Angehörige und Partner befinden sich nun in der Situation, einen Weg zu finden, zu helfen, ohne dem Betroffenen ein Gefühl der Hilflosigkeit zu vermitteln.
Besonders Eltern neigen dazu, in ihre „alte Rolle“ zu schlüpfen und zu versuchen, ihrem Kind alles abzunehmen, auch wenn dieses längst erwachsen ist und sein eigenes Leben führt. Genau das sollte jedoch vermieden werden. Dieses gut gemeinte Verhalten führt dazu, dass die Selbstständigkeit und das Selbstbewusstsein des Betroffenen untergraben werden. Damit lässt häufig auch dessen Eigeninitiative nach. Auch hier gilt: immer das offene Gespräch suchen.
Häufig reicht es aus, da zu sein und zuzuhören.
Tipp 3: Das Gemeinsame im Vordergrund
Biete deine Hilfe an, ohne dich aufzudrängen. Motiviere deine Partnerin/deinen Partner bzw. deinen Angehörigen mit Vorschlägen zur gemeinsamen Bewältigung des Alltags, in den er stets aktiv mit einbezogen ist. Vermittle ihm, dass der Zusammenhalt im Vordergrund steht und nicht die Erkrankung. Häufig reicht es auch aus, einfach für den anderen da zu sein und zuzuhören. Gib ihm die Möglichkeit, auf dich zuzukommen, wenn er deine Unterstützung benötigt.