Es ist Samstag...

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von paju7
Am
Beiträge: 5411
Registriert: 25. Januar 2013, 16:55

Es ist Samstag...

[quote="Paulina"]
Hallo Jutta,

das mit dem dickeren Fell anschaffen ist nur nicht so einfach, man kommt ja meistens nicht aus seiner Haut raus. Aber Du hast noch einiges an Arbeitsjahren vor Dir, da wird es doch nötig sein, daran zu arbeiten. Und wenn Du immer vermitteln willst, ist das noch eine zusätzliche Anstrengung.

Meine Freundin von der Ausbildung her war bis zur Rente OP-Schwester. Sie erzählte mir vor einigen Jahren, wie auch im OP mit den Ellbogen gekämpft wird und wie sehr sie auf die Rente wartet. Ich war ganz entsetzt und hatte immer gedacht, dort wäre es nicht so. Ich war ja damals in der Anaesthesie und es war wirklich eine schöne, harmonische Gemeinschaft in allen OPs. Da meint man dann, so würde es immer weitergehen.

Ich hatte mir immer vorgestellt, gerade im sozialen Bereich würde es auch heutzutage noch human zugehen, denn da könnte man es eigentlich am ehesten erwarten. Aber das ist auch nicht mehr so, vielleicht nicht überall, aber zumindest an vielen Arbeitsstellen. Und das ist sehr schade.

Ich wünsche Dir einen schönen Nachmittag und Abend. LG, Helga


Hallo Helga,

bei uns auf der Station geht es vom Klima ansonsten wirklich gut, da geht es in anderen Abteilungen teilweise wirklich heftig zu. Ab September wird es hoffentlich wieder entspannter, dann ist die Urlaubszeit vorbei und wir bekommen noch 2 neue Kolleginnen.

Es tut einfach gut, dass man hier mal seinen Frust ablassen kann.

@ Karin, schön, dass Du wieder da bist, vielen Dank für die positive Energie. Wenn es nächste Woche zu doll wird, werde ich an Euren lieben Zuspruch denken.

Ich wünsche Euch auch noch einen schönen Abend.

Liebe Grüße
Jutta

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

Es ist Samstag...

Ich hatte mir immer vorgestellt, gerade im sozialen Bereich würde es auch heutzutage noch human zugehen, denn da könnte man es eigentlich am ehesten erwarten. Aber das ist auch nicht mehr so, vielleicht nicht überall, aber zumindest an vielen Arbeitsstellen. Und das ist sehr schade.

Ich wünsche Dir einen schönen Nachmittag und Abend. LG, Helga


Moin liebe Helga,

ich war von 2008 bis 2010 in einem großen Hamburger Krankenhaus beschäftigt.
ganz harter schichtdienst mir wechselschichten, die sehr in die knochen gehen.

es ist fast merkwürdig: den job habe ich wegen der ms bekommen und bin ihn auch wegen der ms wieder los geworden:

hatte mich zunächst 2008 während eines schubes als patient eines kh vom krankenbett aus beworben...und den job innerhalb einer woche auch erhalten.

später dann jedoch teilte ich meinem AG mit ( in 12/2009), dass ich für 4 wochen an einer medizinischen reha teilnehmen möchte.

er widerum nahm dies zum anlass, in einem zweizeiler die beendigung des arbeitsverhätnisses zu erklären zum ende der frist 31.12.2009.
dies nach nur 4 !! ausfalltagen im job wegen ms in fast 2 jahren knochenmühle krankenhaus.

soweit zum thema humane arbeitsbedingungen in hamburger krankenhäusern in der heutigen zeit.
Allzuviel Entgegenkommen bei einer schweren erkrankung ms ist wohl nicht zu erwarten.

besonders meinen damaligen chef, den ich in 12/2009 persönlich aufsuchte, um mich bei ihm zu erkundigen, wie es nach dem 31.12.2009 für mich weitergeht, behalte ich in bleibender erinnerung.....als einen kleinen arsch mit ohren, für den seine angestellten und deren wünsche genau 0,0 von interesse sind.

ich bin mir ganz sicher, dass auch andere hier im forum eher ernüchternde erfahrungen machen.

da fällt es schon öfter mal schwer, fröhlich zu bleiben.

Viele Grüße
Rüdiger

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von Paulina
Am
Beiträge: 10827
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Es ist Samstag...

Hallo Rüdiger,

ja, leider ist das so. Auch in den Krankenhäusern geht es meistens nur noch um Profit und da geht oft die Menschlichkeit verloren.

Ich habe meine Schwesternausbildung in einem Krankenhaus gemacht, das von Ordensschwestern geleitet wurde. Das gab es in den 60er/70er Jahren ja noch oft. Da kann einer gegen Ordensschwestern sagen, was er will, aber in deren Häusern herrschte eine angenehme Atmosphäre und ein humanes Arbeitsklima. Vielleicht machte das schon ihre Gegenwart, allein ihr einfaches Leben war doch für viele schon ein gutes Vorbild.

In Deinem Fall kann man es nicht begreifen, daß Du mit dem Wissen von Deiner MS eingestellt wurdest und dann so abserviert wurdest. Du hast Deinen Chef treffend beschrieben. Aber die Hamburger Krankenhäuser sind sicher keine Ausnahme, so wird es überall zugehen. Aber solch eine Behandlung bleibt einem nachhaltig in Erinnerung und stößt einem immer wieder sauer auf.

Liebe Grüße, Helga

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

Es ist Samstag...

In Deinem Fall kann man es nicht begreifen, daß Du mit dem Wissen von Deiner MS eingestellt wurdest und dann so abserviert wurdest. Du hast Deinen Chef treffend beschrieben. Aber die Hamburger Krankenhäuser sind sicher keine Ausnahme, so wird es überall zugehen. Aber solch eine Behandlung bleibt einem nachhaltig in Erinnerung und stößt einem immer wieder sauer auf.

Moin Helga,

das KH wußte im Gegensatz zu mir nix von meiner MS im Zeitpunkt der Einstellung !
Ich hatte es erst später offenbart, genau 1 Tag nach dem Ende meiner Probezeit.

Zuvor hatte ich noch auf die Teilnahme an einer bereits bewilligten medizinischen Reha verzichtet, weil mir klar war, dass ich mit deren Teilnahme zugleich meine Kündigung unterschrieben hätte.

Genauso kam es dann ja später auch im Dezember 2009.

Gespeichert aus diesen eher negativen Erfahrungen habe ich bis heute nur, dass die Offenbarung einer Erkrankung wie MS ggü dem AG ein sehr heikles Thema ist.

Es erfordert aus meiner Sicht ein taktisch sehr geschicktes Vorgehen und sollte von MS-Betroffenen, die noch im Job sind, nicht leichtfertig behandelt werden.
Es ist vielmehr große Vorsicht geboten !!
Jedenfalls dann, wenn jemand in der heutigen Zeit Wert darauf legt, seinen Job länger zu halten.

Liebe Grüße
Rüdiger

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von Paulina
Am
Beiträge: 10827
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Es ist Samstag...

Hallo Rüdiger,

da hast Du recht, es ist schwierig zu entscheiden, ob und wann man es dem AG sagen soll. Gottseidank stand ich nicht vor diesem Problem, als ich noch berufstätig war. Sieht man es einem an, stellt sich die Frage nicht, aber wenn man wenige oder keinerlei Einschränkungen hat, würde ich es, glaube ich, auch nicht sagen.

Obwohl ich auch schon von Leuten gelesen habe, die es von vornherein gesagt haben und der Chef und die Kollegen voll hinter ihnen standen. Aber das ist Glückssache und ich würde es auch nicht drauf ankommen lassen, wenn ich die Stelle haben wollte.

Es ist einfach schwierig und wird es auch immer bleiben. Und man wird vorsichtiger, je mehr schlechte Erfahrungen man wie z.B. Du gemacht hat.

LG, Helga

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

Es ist Samstag...


da hast Du recht, es ist schwierig zu entscheiden, ob und wann man es dem AG sagen soll. Gottseidank stand ich nicht vor diesem Problem, als ich noch berufstätig war. Sieht man es einem an, stellt sich die Frage nicht, aber wenn man wenige oder keinerlei Einschränkungen hat, würde ich es, glaube ich, auch nicht sagen.

Obwohl ich auch schon von Leuten gelesen habe, die es von vornherein gesagt haben und der Chef und die Kollegen voll hinter ihnen standen. Aber das ist Glückssache und ich würde es auch nicht drauf ankommen lassen, wenn ich die Stelle haben wollte.

Es ist einfach schwierig und wird es auch immer bleiben. Und man wird vorsichtiger, je mehr schlechte Erfahrungen man wie z.B. Du gemacht hat.


Moin Helga,

die Offenbarung einer chronischen Erkrankung im Job ist in jedem Fall ein Risiko.
Dem sollte man sich meiner Meinung nach nicht ohne Not unnötig aussetzen.

Viele Grüße
Rüdiger