MS und Brustkrebs?

Eröffnen Sie hier ein beliebiges Thema, das Sie abseits von MS diskutieren möchten.
von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel

Die Diagnose Brustkrebs tut mir sehr leid für Dich. Habe das selbe Los gezogen!

Habe seit 4 Jahren MS und vor 1 1/2 Jahren wurde Brustkrebs festgestellt. Bin 62 Jahre. Ich bin in ein Brustzentrum einer Uniklinik und die hatten auch keine große Erfahrung mit MS. Allerdings zogen sie einen MS-Spezialisten der nahe

gelegenen Klinik hinzu. War auch schon zur Schubbehandlung in dieser Klinik, deshalb waren auch Unterlagen vorhanden. Dies hat mich sehr beruhigt. Somit wurden der OP-Termin auf meinen Spritzrythmus ausgerichtet (Avonex).

Die Chemo wurde genauso auf die MS abgestimmt. Es gibt bei der Chemo Medikamente die die Symtome der MS verstärken. Die beginnen meist mit einem T. Diese wurden durch andere ersetzt. Ich bekam 6 x FEC im drei Wochenabstand. In den 6 Monaten von Chemo und Bestrahlung war die MS weit weg. Mein Neurologe bestellte mich nach jeder 2. Chemo in seine

Sprechstunde, er wollte den Verlauf mitverfolgen. Ich fühlte mich überall gut aufgehoben, was meiner Stimmung sehr gut tat. Die Konzentration lag auf Brustkrebs. Die ersten 5 Tage nach der Chemo war ich sehr Müde und abgeschlagen, danach gings wieder.

Die Bestrahlung war auch nur ermüdend, hatte keine Hautschäden, nicht mal eine Rötung.

Schade, dass dies in Brustzentren so unterschiedlich gehandhabt wird. Aber vielleicht kannst Du etwas Einfluss darauf nehmen!

Ich wünsche Dir alles Gute und genügend Durchhaltevermögen

LG Nikolaus

von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Nochmal danke für Eure Antworten!
Bis ich nun die endgültigen Ergebnisse bekomme dauert es nochmal wieder 14 Tage weil noch
ein Untersuchungsergebnis fehlt (Tumorprognosetest). Falls das bis zum 23.04. vorliegt wird mein
"Fall" am 24.04. besprochen, aber das wird zeitlich knapp. Ansonsten eben am 02.05. (falls der Konferenztermin um einen Tag verschoben wird), falls die um eine Woche verschieben was ich nicht hoffe dann dauert es nochmal wieder. Wenn ich zumindest wüsste ob bereits irgendwo Metastasen sind ginge es mir schon deutlich besser.
Wie lange hat es bei Euch gedauert bis Ihr das Ganze, mit all seinen Auswirkungen, wirklich realisiert habt?
Davon bin ich wohl noch weit entfernt.....

Liebe Grüße, Krümel

von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel

Erste OP (15.9.11), zweite OP (6.10). Vor der Entlassung wurde die Lunge geröngt und der ganze Körper mit Ultraschall untersucht. Erst am 24.10.wurde mir mitgeteilt, wie die weitere Behandlung abläuft. Am anderen Tag war ein Knochensynthigramm, in dem festgestellt wurde, ob Metastasen vorhanden sind. GsD keine! Alles OK.
Also von der ersten OP bis zu den Gesprächen über die Befunde, Chemo und Bestrahlung sind gut 5 Wochen vergangen.

Geduld ist angesagt!!!

LG Nikolaus

Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10840
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

MS und Brustkrebs?

Erstmal: Hallo Nikolaus, ices ist schön, von Dir zu hören! Gudrun hat ja schon geschrieben, daß es Dir gut geht, das freut mich.

Bei mir ging das alles schneller. Am 31.1.2008 wurde die Biopsie gemacht. Eine Woche später, am 7.2., bekam ich das Ergebnis, daß es bösartig ist. Am 11.2. war ich einen ganzen Tag im Krhs für die Voruntersuchungen, u.a. für Röntgen-Thorax, Sonographie Abdomen und Knochenszintigramm. Mir wurde da direkt gesagt, daß keine Metastasen gefunden worden waren.

Am 14.2. wurde ich operiert und mußte dann am 28.2. zur Besprechung der Therapie hin. Nach einem Jahr mußte ich dann nochmal ein Knochenszintigramm machen lassen. Also hat es von der OP bis zum Therapievorschlag nur 2 Wochen gedauert. Das ist mir damals immer noch als viel zu lang erschienen.

Bei mir hat es auch eine ganze Zeitlang gedauert, bis ich das richtig realisiert habe. Es trifft einen ja wie ein Hammerschlag aus dem Nichts. Ich habe ja schon geschrieben, daß ich mich immer wie unter einer großen Glashaube fühlte, die ganze Umwelt war ein ganzes Stück von mir entfernt.

Mich hat bei dem Ganzen aufgerichtet, daß wir für Ende Mai einen Urlaub zu unserer Tochter nach Australien gebucht hatten, die dort lebte. Da ich keine Chemo brauchte, hoffte ich die ganze Zeit, daß das klappen würde. Die letzte Bestrahlung war dann 4 Tage vor dem Abflug. Ich glaube, wenn das nicht gegangen wäre, hätte mich das sehr runtergezogen, so hat mir dauernd der Gedanke an das Wiedersehen mit meiner Tochter geholfen.

Bei mir ist es ja jetzt 5 Jahre her und ich glaube, die Angst wird man nie wieder los. Bis jetzt war ja immer alles in Ordnung, aber ich zittere immer noch jedes Mal bei der Mammographie.

Nikolaus (wenn ich mich richtig erinnere, heißt Du Agnes, gell?), welche Therapie mußt Du denn noch machen?

Liebe Grüße, Helga

von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Hallo Helga

Ganz lieb von Dir, dass Du noch an mich gedacht hast, obwohl ich im neuen Forum sehr selten bin.

Kann sagen, ich Sachen Krebs geht es mir gut. Habe nach Chemo und Bestrahlung noch für 5 Jahre Hormontherapie. Ich nehme seit gut einem Jahr "Exemestan". Die Nachuntersuchungen bisher waren bisher immer "Daumen hoch".

Im Jan. wurden im MRT zwei neue Entzündungsherde festgestellt. Sie hatten aber keine Ausfallerscheinungen zur Folge. Daraufhin empfahl mir der Neuro wieder Avonex zu spritzen. Vor 5 Wochen habe ich damit wieder begonnen.

Nur die Nebenwirkungen gingen trotz Ibu 600 nicht richtig weg und hielten die ganze Woche an. Die NW verstärkten sich sogar von Woche zu Woche. Die letzte Woche war fast unerträglich. Aus meinem Bauchgefühl heraus habe ich

eine Spritze ausgelassen, und siehe da, die NW wurden weniger. Es wurden sogar NW von Exemestan ausgelöst, die ich vorher nicht hatte. Dafür ist Morgen der Neuro dran. Vielleicht hat er eine erträglichere Lösung! Mal sehen.

Vor der Chemo hatte ich zwei Jahre Avonex gespritzt, da hat es mir nichts ausgemacht, und jetzt das Gegenteil.

Ganz liebe Grüße von Agnes

Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10840
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

MS und Brustkrebs?

Hallo Agnes,

es freut mich sehr, daß Du die Krebstherapie bisher so gut überstanden hast und ich hoffe, das bleibt auch so. Die Hormontherapie ist ja nicht mehr so belastend wie Chemo und Bestrahlungen. Das Exemestan ist auch ein Aromatasehemmer wie mein Anastrozol. Die einzige NW, die ich bemerkte, war das Dünnerwerden der Haare. Das fand ich nicht so toll, aber ich hab mir dann immer gesagt: lieber das als wieder Krebs. Laut meinem Gyn soll das mit den Haaren nach dem Absetzen des Anastrozols wieder besser werden, ich bin gespannt. Noch 5 Tabletten, dann ist Schluß.

Wenn Du das Avonex so schlecht verträgst, wäre dann vielleicht ein anderes Medikament besser? Der Körper ist durch die Krebstherapie natürlich durcheinandergeraten, vielleicht würde er auf Rebif oder Betaferon besser reagieren. Es geht ja nicht um die Wirkung des Interferons, sondern nur um die NW. Und die wären bei einem anderen Medikament vielleicht nicht so stark, da er das nicht schon von früher her kennt. Aber Du bist ja heute beim Neuro, vielleicht hat er eine Lösung.

Ganz liebe Grüße von Helga

von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Hallo Helga

Du hast die Hormontherapie hinter Dir und ich noch knapp vier Jahre vor mir. Davon habe ich auch kaum NW gehabt. Habe ja vor der Chemo schon zwei Jahre Avonex gespritzt und hatte ganz wenige NW und das auch nur einen Tag.

Aber diesmal war es halt ganz anders. Der Neuro hat mir zu einer Unterbrechung von 3 Wochen geraten und dann wieder, aber erstmal nur mit der halben Dosis, wieder zu beginnen. Die Chemo, obwohl ein gutes Jahr her, hätte das

Immunsystem doch mehr durcheinander gerüttelt, als angenommen. Dann wird sich die Verträglichkeit herausstellen. Ansonsten muss etwas anderes überlegt werden. Im Juli hab ich wieder MRT. Mal sehen, was sich dann seit Jan. verändert hat.

Wünsche Dir alles Gute und LG von Agnes

Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10840
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

MS und Brustkrebs?

Hallo Agnes,

dann drücke ich Dir die Daumen, daß die NW vom Avonex nach der Pause besser sind. Mit der halben Dosis sind sie sicher schon mal abgeschwächt.

Und die 4 Jahre Hormontherapie, die noch vor Dir liegen, sind gegen die anderen Behandlungen ein Klacks.

Ich wünsche auch Dir alles Liebe und Gute, Helga

von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Hallo Ihr,

seit gestern habe ich nun die ersten Ergebnisse. Zum Glück scheinbar keine Metastasen in Lunge und Leber, Kochen sind auch ok aber das wusste ich bereits vorher. Tumor im Gesunden entfernt, hormonrezeptorpositiv.
Therapievorschlag von der Klinik ist 5 Jahre Tamoxifen, evtl. zusätzlich Bisphosphonate für die Knochen. Da ich wohl aus einer Risikofamilie komme zusätzlich eine Beratung in einer Praxis für Humangenetik und ggfs. eine dazugehörige Blutuntersuchung. Die Beratung werde ich auch wahrnehmen. Ich bin ja gerade 40 geworden, daher auch vorab nochmal Hormonstatus im Blut feststellen, evtl. ändert sich dann noch was am Therapievorschlag falls meine Eierstöcke kaum noch Östrogen produzieren. Es kann gut sein dass ich bereits in den Wechseljahren bin, das muss nun eben geklärt werden. Was mir Angst macht: Risiko für Eierstockkrebs erhöht und für Darmkrebs auch (Darmkrebs hatte meine andere Oma...). Hat jemand von Euch sich die Eierstöcke entfernen lassen um das Risiko auszuschließen? Und falls ja, gab es irgendwelche negativen Folgen? Denn Eierstockkrebs sieht man im Ultraschall wohl erst wenn es relativ groß ist, und noch so eine "Baustelle" brauche ich nicht.... Und meine linke Brust, wo ich ja auch diese Mikroverkalkungen habe soll wohl sehr oft untersucht werden und ggfs. eine spezielle Stanze gemacht werden um eine Krebsvorstufe zu erkennen und dann zu entfernen.
Kann mir noch jemand was zu den Erfahrungen mit Tamoxifen schreiben? Auch zu Verträglichkeit und Nebenwirkungen und so weiter... Und angeblich soll das neuerdings auch eher 10 Jahre als 5 Jahre genommen werden? Und hat jemand von Euch auch Bisphosphonate bekommen bzw. andere Medikamente gegen Osteoporose?

Vielen Dank erstmal für Eure Unterstützung.

Liebe Grüße, Krümel

Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10840
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel,

das war Zufall, daß ich gerade jetzt ins Forum schauen wollte, als Du geschrieben hast.

Von den Ergebnissen her hört es sich ja gut an. Keine Metastasen und der Tumor im Gesunden entfernt, besser kann das Ergebnis nach der OP nicht ausfallen. Ich mußte ein Jahr nach der OP nochmal ein Knochenszintigramm machen lassen, das gehört wohl zur Nachsorge.

Ich hatte ja schon einiges zu Tamoxifen und Anastrozol geschrieben. Heute habe ich meine letzte Tablette genommen. Außer daß die Haare dünner geworden sind, habe ich wissentlich nichts gemerkt. Mal sehen, ob sich nach dem Absetzen irgendwas in meinem Wohlbefinden ändert. Mein Gyn sagte auch, daß im Gespräch wäre, die Antihormontherapie länger als 5 Jahre laufen zu lassen, aber da wäre man sich noch nicht einig, und ich konnte jetzt aufhören.

Für die Knochen habe ich nichts speziell genommen, ich nehme allerdings schon seit ca. 15 Jahren Calciumtbl. mit Vit. D. Damals hatte der Gyn mir die nach einer Knochendichtemessung verschrieben, später mußte ich sie mir auf Empfehlung des Gyn selbst kaufen, das mache ich bis heute. Vor dem Anastrozol mußte ich auch eine Knochendichtemessung machen, weil das wohl noch mehr die Knochen angreift als Tamoxifen, da war der Wert gut. Vielleicht hat das die regelmäßige Einnahme des Calciums (1200 mg / Tag) gemacht.

Hinsichtlich des Eierstockkrebsrisikos habe ich mich nicht verrückt gemacht. Ich gehe bis jetzt noch alle 3 Monate zu meinem Frauenarzt und habe im vorigen Monat eine Vorsorgedarmspiegelung gemacht. Bei allem, was man einnimmt, gibt es Risiken, aber wenn die Krebsgefahr sehr groß wäre, wären die Untersuchungen dafür bestimmt viel intensiver.

Die humangenetische Beratung ist sicher sehr sinnvoll und hoffentlich auch beruhigend für Dich.

Weiterhin alles Gute und liebe Grüße, Helga