MS und Brustkrebs?

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von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Hallo,

vor Kurzem wurde bei mir die Diagnose Brustkrebs gestellt.
Ich habe leider feststellen müssen dass die Ärzte scheinbar überhaupt keine Erfahrung
mit MS-Patientinnen und Brustkrebs haben. Hat irgendjemand von Euch evtl. das gleiche
Problem? Vor allem wenn es um die weitergehende Therapie nach der OP geht bin ich
extrem unsicher und dankbar für jeden Erfahrungsbericht oder Tipp.....

Viele Grüße, Krümel
Zuletzt geändert von Gast am 17. April 2013, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.

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von petra112
Am
Beiträge: 2895
Registriert: 23. Januar 2013, 18:23

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel

Tut mir Leid, Deine neue Diagnose. Ich weiß es sind welche hier im Forum, die das gleiche Los gezogen haben. Weiß allerdings nicht ob sie sich melden.
Wenn ich an Deiner Stelle wäre und nicht so richtig weiter wüßte, würde ich bei der Krankenkasse anrufen und um Hilfe/Auskunft bitten, wie es weiter gehen sollte.(Krankenhaus u.s.w.)

Ich wünsche Dir bei allem was jetzt folgt ganz viel Glück und schnelle entgültige Genesung.

LG Gudrun
Zuletzt geändert von petra112 am 17. April 2013, 10:53, insgesamt 1-mal geändert.

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von Paulina
Am
Beiträge: 10840
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel,

ich habe auch 2008 Brustkrebs gehabt. MS-mäßig hatte ich da keine weiteren Schwierigkeiten. Die MS kam mir damals gegen den Krebs wie ein Klacks vor. Denn die MS ist nicht tödlich, der Brustkrebs kann es aber sein. Ich habe meine BT mit Rebif durchgehend weitergeführt, es sind keine Verschlechterung oder Schub aufgetreten. Ich muß aber auch sagen, daß die MS damals ganz in den Hintergrund getreten war, da hat sich alles nur noch um den Brustkrebs gedreht. Das wird momentan bei Dir nicht anders sein.

Meintest Du mit weitergehende Therapie die wegen Brustkrebs? Was nach der OP gemacht wird, richtet sich genau nach dem Krankheitsbefund, die Therapie ist dann individuell auf einen zugeschnitten. Das dauert dann natürlich eine Zeitlang, bis sich alles rauskristallisiert hat. Bei mir konnte brusterhaltend operiert werden. Ich brauchte gottseidank keine Chemo, aber Bestrahlungen. Und ich habe eine 5jährige Anti-Hormontherapie (das sind Tabletten) so gut wie hinter mir, nächste Woche nehme ich die letzte Tablette davon ein.

Wann genau die Folgemammographien und anderen Untersuchungen gemacht werden, bekommst Du immer gesagt. Ich brauche jetzt nur noch 1x jährlich die Mammographie zu machen und muß alle 3 Monate zum Gynäkologen.

Bist Du denn schon operiert oder bist Du noch bei den Vooruntersuchungen? Ich war in einem Brustzentrum und sehr zufrieden, weil dort alle kompetent waren und alle Abteilungen Hand in Hand arbeiteten.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit. Ich weiß, wie Du Dich fühlst. Ich hatte damals immer das Gefühl, ich säße unter einer großen Glocke und meine Umwelt war ein ganzes Stück weg. Es hat lange gedauert, bis sich das gelegt hat.

Liebe Grüße, Helga


von paju7
Am
Beiträge: 5428
Registriert: 25. Januar 2013, 16:55

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel,

Deine Diagnose tut mir leid. Paulina hat Dir ja schon eine sehr gute Antwort geschrieben.Du solltest Dich auf jeden Fall an ein zertifiziertes Brustzentrum wenden.

Vor einiger Zeit waren hier im Forum auch 2 Betroffene MS Erkranke mit der Diagnose Brustkrebs, die beiden haben das, glaube ich, ganz gut überstanden. Vielleicht lesen sie es ja noch und melden sich.

Ich wünsche Dir eine erfolgreiche Therapie. Stelle Deine Frage doch auch mal beim Expertenrat.

Alles Gute für Dich!
Viele liebe Grüße
Jutta

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von Paulina
Am
Beiträge: 10840
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

MS und Brustkrebs?

Jutta, die beiden haben schon lange nichts mehr von sich hören lassen. Eine von ihnen war auch mal eine Zeitlang in der MS-Gruppe von Facebook, aber sie hat auch dort schon lange nichts mehr geschrieben. Ich hoffe, den beiden geht es gut.

Liebe Grüße, Helga

von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Guten Morgen,

erstmal danke für die Antworten!
Bei mir konnte nicht brusterhaltend operiert werden, der Tumor war zu groß. Ich bin auch schon viel zu lange damit rumgelaufen weil der vorherige Frauenarzt das so abgetan hat, trotz familiärem Risiko!
Noch stehen die Ergebnisse der Tumorkonferenz aus, die OP ist jetzt aber auch gerade 14 Tage her.
Ich hoffe es sind nicht schon irgendwo Metastasen....
Paulina/Helga, eine Antihormontherapie wird bei mir wohl auch kommen. Welches Medikament hast Du da genau bekommen? Und warst Du vor, in oder nach den Wechseljahren? Der Status muss bei mir auch noch festgestellt
werden. Ich bin zwar gerade 40 geworden, aufgrund von Ralenova-Therapien habe ich aber schon länger keine Blutung mehr gehabt. Mit etwas Glück tun meine Eierstöcke eh nicht mehr viel....
Eine Antikörpertherapie erscheint mir bei MS auch nicht gut zu sein, auch wenn bei mir dieser HER2-Rezeptor erhöht ist. Mein Problem hier ist dass wohl in der Klinik (ist ein Brustzentrum) noch keine Erfahrungen mit MS vorhanden sind. Zudem bekomme ich momentan als Einzelfallentscheidung Fumarsäurekapseln, damit kennt sich eh noch niemand aus, zumindest nicht bei MS, und mit Ralenova habe ich 90% meiner Chemo-Lebensdosis bereits erhalten.
Noch habe ich das mit dem Brustkrebs noch nicht richtig realisiert, das ging alles so schnell und ist irgendwie noch ganz unwirklich...

Liebe Grüße, Krümel

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von petra112
Am
Beiträge: 2895
Registriert: 23. Januar 2013, 18:23

MS und Brustkrebs?

Hallo Jutta, hallo Helga

Den Beiden gehts gut....

LG Gudrun

von Gast
Am

MS und Brustkrebs?

Hallo Jutta,

das mit dem Expertenrat kann ich mal versuchen wenn ich einen Therapievorschlag habe, danke für den Tipp!

Viele Grüße, Krümel

von x-girl
Am
Beiträge: 432
Registriert: 25. Januar 2013, 19:31

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel,

zuerst einmal wünsche ich dir viel Kraft um mit dieser Diagnose fertig zu werden. Ich hatte und habe zwar keinen Brustkrebs allerdings war ich mal in einem Anfangsstadium von Gebearmutterkrebs. Es konnte noch rechtzeitig operiert werden, sozusagen kurz vor Torschluss.

Wie Helga bereits erwaehnte, nach so einer Diagnose kommt einem die MS sehr klein vor. Lass alles auf dich zukommen und mach dir keinen Stress. Nach der Op wird natürlich die Therapie in irgenteiner Art und Weise weiter gehen. Es kommt ja darauf an wie die OP ausgeht. Man muss das ganze abwarten und versuchen sich auf andere Dinge zu konzentrieren.

Ich wünsche dir vom ganzem Herzen dass du es schaffst mit einer positiven Einstellung an diese Diagnose heranzugehen. Die Medizin ist ja schon sehr weit fortgeschritten, es gibt ja auch Leute die ihren Krebs besiegt haben. Am besten zu befasst dich mit solchen Faellen das gibt dir mehr Kraft um das ganze durchzustehen. Die MS solltest du im Moment ignorieren denn sie ist ja sowieso immer bei uns.

LG
Jutta

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von Paulina
Am
Beiträge: 10840
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

MS und Brustkrebs?

Hallo Krümel,

Du bist erst 2 Wochen operiert. Es dauert eine Zeitlang, bis die feinhistologischen Befunde da sind und dann die richtige Therapie erstellt werden kann. Das hat bei mir auch gedauert. Und diese Warterei finde ich sehr belastend. Ich wollte einfach nur, daß ich so schnell wie möglich gegen den Krebs ankämpfen konnte.

Für die Anti-Hormontherapie habe ich erst 3 Jahre Tamoxifen genommen und dann 2 Jahre Anastrozol. Das ist eine Standarttherapie und dieser Wechsel nach 2 Jahren wird "switchen" genannt. Diese Tabletten sollen ja die Östrogenproduktion unterdrücken, und da auch die Haare etwas Östrogen produzieren, hat man als Nebenwirkung Haarausfall. Nicht so schlimm wie bei einer Chemo, aber die Haare werden dünner. Es soll sich aber nach dem Absetzen der Tabletten wieder bessern, sagt mein Gyn. Kann ich nur hoffen. Aber es ist ja nicht gesagt, daß Du dieselbe Therapie auch bekommst. Es gibt ja noch verschiedene andere, es richtet sich immer genau nach dem histologischen Befund.

Ich war kurz vor meinem 60. Geburtstag bei der Diagnose, also nach den Wechseljahren. Ich hatte schon den Raum für die Geb.feier reserviert und war gerade dabei, die Einladungskarten zu machen. Habe dann aber alles abgesagt, weil ich am Geburtstag schon bestrahlt wurde.

Wegen der MS würde ich mir jetzt am wenigsten Gedanken machen. Das Wichtigste momentan ist die Krebstherapie, da muß alles Andere dahinter zurückstehen. So habe ich das gesehen. Und der Vorschlag ist gut, Dich an den Expertenrat zu wenden, wenn die Krebstherapie feststeht.

Es ist gut, daß Du in einem Brustzentrum bist. Ich habe bis jetzt nur Gutes von diesen Zentren gehört und dort sind die Ärzte kompetent, sie behandeln ja ständig dieses Krankheitsbild. Und gerade bei der Brustkrebsbehandlung hat sich vieles getan und man hat eine gute Aussicht auf Heilung.

Es ist ein Marathon, bis man alle Behandlungen durch hat, aber Du wirst das genau so wie ich schaffen. Ist ja klar, daß Du noch völlig geschockt bist, weil die Diagnose einen einfach wie ein Blitz trifft. Man fühlt sich wie in einer Tretmühle, aus der man nicht rauskommt. Aber das wird schon wieder, es braucht nur seine Zeit.

Liebe Grüße, Helga