Redebedarf

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von Gast
Am

Redebedarf

Hallo,
Mein Name ist Mareike und ich komme aus Bayern.
Ich bin 20 Jahre alt und habe meine Diagnose im Juni diesen Jahres bekommen.

Mir brennt momentan eine Frage im Kopf:

Mit wem habt ihr gerade in der Anfangszeit über das ganze Thema MS und eure Ängste oder sorgen gesprochen ?

Freue mich auf eure Antworten
Zuletzt geändert von Gast am 15. November 2015, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

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Hallo Mareike,

schön, dass du den Weg hierher gegangen bist. Ich heiße dich herzlich Willkommen auf dieser Plattform,

in diesem Forum.


Ich habe meine Diagnose mit 31 Jahren bekommen. Bin jetzt 49 Jahre.

Habe meine Dia also schon einige Jahre.

Damalig ist mir niemand eingefallen, mit dem ich darüber reden mochte.

Ich bin aber auch nicht das Maß der Dinge, weil ich vieles mit mir selbst (also alleine)

ausmache.

Wenn du eine gute Freundin hast oder einen Freund, mit dem du das Anliegen besprechen

möchtest, wäre das bestimmt ein guter Weg.

Jemanden dem du vertraust und wo du auch glaubst, dass er/sie/es dir hilfreich

sein kann.


Da ich vieles nur mit mir selbst ausmache, habe ich mir alle Informationen aus dem

Internet gesucht, die ich finden konnte.

Wenn du dich aber zusätzlich mit jemanden persönlich besprichst,

ist das ein guter Weg, dich zu öffnen.


Es könnte aber auch ein Arzt sein, der sich hoffentlich die Zeit nimmt,

die man dafür benötigt.


So etwas bespricht man nicht zwischen Tür und Angel.

Hast du einen Neurologen ? Auch die Seite der DMSG dürfte hilfreich sein.


Ich war dir vermutlich keine große Hilfe.

Aber so war es halt bei mir.

MS bedeutet nicht das Ende von allem. Es geht alles weiter, einige Sachen aber etwas anders.

Das kann dir hier im Forum vermutlich jeder bestätigen.


Liebe Grüße,

Jörg

von Gast
Am

Redebedarf

Hallo Jörg,
Danke für deine Antwort.
Habe einen sehr guten Neurologen.

Ich war bisher auch mehr so der Typ der alles mit sich alleine ausmacht aber irgendwie fällt mir das in dem Fall etwas schwer.

MS ist sicher nicht das Ende aber teilweise eine große Umstellung.

von BirgitS
Am
Beiträge: 6846
Registriert: 27. Januar 2015, 13:30

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Hallo Mareike,

bei deiner Fragestellung habe ich erst länger darüber nachdenken müssen.

Ich mache viel mit mir selbst aus. Meinen Mann hat damals die Diagnose ( September 2014) auch sehr mitgenommen, da will ich nicht auch noch zusätzlich meine Ängste/Sorgen aufladen. Er ist mir aber eine große Stütze.

Du bist noch recht jung( könntest meine Tochter sein), da stehen dir bestimmt noch deine Eltern zur Seite.

Aber einen sehr großen Anteil an der Verarbeitung hat dieses Forum. Ich lese und schreibe fast täglich hier ( schau mal unter alle Themen- Tagesecho).

Natürlich kann ich in meinem Freundeskreis auch mal was loswerden, das will ich aber nicht zu überstrapazieren.
Nichts ist lästiger, als jemand der nur über sich und seine Krankheiten spricht.

Also, nutz die Chance und löcher uns hier mit deinen Anliegen.

Birgit

von rimama
Am
Beiträge: 1582
Registriert: 20. Dezember 2013, 14:31

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Guten Morgen Mareike,

auch ich mach viel mit mehr selbst aus, aber trotzdem war am Anfang schon der Redebedarf groß. Bei mir war und ist der erste Ansprechpartner mein Mann, der mich sehr unterstützt hat, aber ich weiß auch dass es ihn viel mitnimmt und belastet , also versuch ich das mittlerweile einzudämmen.

Ich habe gleich am Anfang der Dia ein Bekannte angerufen, eigentlich ne Bekannte von meiner Freundin, aber sie ist auch betroffen und ich habe sie einfach gefragt ob sie mir einen guten Neuro empfehlen kann usw. Sie hat mich kurzentschlossen mit in eine MS-Gruppe genommen die sehr geholfen hat. Das ging nur das erste Vierteljahr und seitdem ich arbeite schaff ich das dahin nicht mehr.

Daher hab ich mich hier im Forum angeschlossen und auch hier alle mit Fragen gelöchert und Probleme geschildert, mir hat das auch sehr geholfen bzw. gut getan.

Also - wir sind da ... und versuchen zu helfen , uns alle gegenseitig

Dir einen schönen Tag !
Nicole

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

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Bei mir ist das mit der Dia ja schon eine kleine Weile her.

Da musste ich erst einmal überlegen, ob ich zu diesem Zeitpunkt in einer Beziehung gelebt habe.

Ja, habe ich.

Viel über die Krankheit wurde eigentlich nicht gesprochen, weil man mich im Krankenhaus

wieder so weit hergestellt hatte, dass man von der MS nichts mehr merkte.


Also kein großes Gerede über MS.

Die Beziehung war eh beschissen und meine damalige Freundin hatte nicht alle

an der Latte.

Eigentlich sollte einen u.a. der Partner auffangen und unterstützen.

In einer guten Beziehung sollte das so sein.

In meiner war es nicht so.

Gruß, Jörg

von Pittiplatsch
Am
Beiträge: 430
Registriert: 24. Januar 2013, 21:23

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Ja Jörg so denke ich auch.

In einer Ehe bzw.Beziehung sollte das so sein.

Musste schmunzeln,als du geschrieben hast nicht alle an der Latte.

Dafür lebst du jetzt mit Birte in einer besseren Beziehung,und sie hat die MS akzeptiert.

Lg Pitti

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von Glückskind66
Am
Beiträge: 7276
Registriert: 28. Juli 2014, 07:55

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Hallo Mareike,

willkommen hier in unserer Runde.

Du hast ja gleich eine interessante Frage gestellt.

Allerdings gehöre ich auch zu denen, die anfangs mit niemandem gesprochen haben. Ich habe fünf Jahre auch so die Diagnose ein Stück weit erfolgreich verdrängt. Länger hat es nicht funktioniert. Dazwischen habe ich bei einer guten Psychotherapeutin eine Verhaltenstherapie gemacht. Über die MS haben wir da allerdings nicht gesprochen, die habe ich zu dem Zeitpunkt ja noch verdrängt.

In meinem Umfeld gibt es einige, die die Diagnose kennen. Aber richtig reden kann ich mit niemandem. Dafür nutze ich hier das Forum. Das hat mir bisher sehr geholfen. Vor allem im Tagesecho kann man auch vieles loswerden, das z. B. "nur" mit der unsäglichen ständigen Müdigkeit/Antriebslosigkeit zusammenhängt. Das können Nichtbetroffene irgendwie z. B. gar nicht nachvollziehen, daß Zusammenreißen leider nicht funktioniert.

Auch die anderen Fragen kann man hier immer loswerden. Nicht nur unter alle Themen.

Und vielleicht kannst Du in Deiner Gegend auch eine Selbsthilfegruppe ausmachen. Über die DMSG gibt es da wohl Hinweise.

Also löchere uns mit Fragen, laß Deinen Frust ab. Aber habe vor allem noch Spaß am Leben. Du wirst sehen, mit MS lebt man am Ende bewußter und das nicht mal schlecht.

Alles Gute

Marga

von Pittiplatsch
Am
Beiträge: 430
Registriert: 24. Januar 2013, 21:23

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Hallo Mareike,

sorry,möchte dich erst einmal hier begrüßen

Mit 20Jahren ist es natürlich ein Schock diese Diagnose zu bekommen.

Aber wie schon viele geschrieben haben,geht die Welt nicht davon unter.

Ich selbst habe keine MS,aber mein Mann.

Wir konnten auch in der Familie bzw.Verwandtschaft nicht mit jemandem reden.

Die Leute,die es dann erfahren haben,waren uns auch keine grosse Hilfe.

Deshalb habe ich mich hier angemeldet.

Es hat uns bisher sehr geholfen.

Vielleicht hilft es auch dir.

Lg Pitti

von Gast
Am

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Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten :)

Dann werde ich dem Tipp nachgehen und mich mehr auf diesen Seiten und im Forum aufhalten ;)