Traurigkeit

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von Dreiklang
Am
Beiträge: 236
Registriert: 3. August 2014, 13:13

Traurigkeit

Hallo Ihr, vorhin hat mich wieder diese Traurigkeit überfallen. Bei meinem Abstieg (Berufsunfähigkeit, keine Familie, immer mehr Läsionen, Herzinfarkt, Osteoporose, Grüner Star etc.) verliere ich den Rest an Lebensfreude. Auch meine lächerlichen Rituale helfen nichts mehr. Hans-Jörg

von BirgitS
Am
Beiträge: 6846
Registriert: 27. Januar 2015, 13:30

Traurigkeit

Lieber Hans-Jörg,

ich bin kein guter Tröster, aber vielleicht gibt es doch den einen oder anderen Glücksmoment in deinem Leben
Gruß Birgit

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

Traurigkeit

Hallo Hans-Jörg,

lass den Kopf nicht hängen.

Mit MS kommt man (JEDER) immer wieder mal an einen Punkt, zu einer Phase,

wo man zweifelt und verzweifeln kann,

dass es nicht weitergeht.


Ich weiß ja nicht, was du für Rituale hast, um dich selbst wieder aus deinem

Tief herauszuziehen.


Derartige Phasen macht jeder mal durch. So natürlich auch ich.


Niemand hat behauptet, dass das Leben einfach ist.

Mit dem Gepäck im Rucksack was wir alle stemmen müssen, schon gar nicht.

Ich finde ein Stück weit einfacher wird es, wenn man unter Gleichgesinnten ist.

Insbesondere diese Menschen, verstehen einen am Besten.

Sie selbst kennen fast alle Probleme die sich da so ergeben können.

Da kann man sich so manchen Tipp holen oder abgucken.

Solche Menschen können einen wirklich verstehen, weil sie ja die gleichen

oder ähnliche Probleme haben.


Von sogenannten Selbsthilfegruppen halte ich auch nichts.

Aber ich treffe mich gerne mit Gleichgesinnten,

weil sie genau wissen wovon man spricht.


Zum Beispiel treffe ich mich einmal im Monat mit einer Gruppe von MS Leuten

und wir machen ein lockeres Frühstück.

Von MS wird da eher selten gesprochen, aber falls doch,

weiß jeder was gemeint ist und jeder bringt auch Verständnis und die

entsprechende Feinfühligkeit mit.

Jeder hat da Verständnis, wenn man mal ein Tief hat.

Wie heißt es so schön: Geteiltes Leid ist halbes Leid.


Das man den Beruf aufgeben muss, bringt die MS leider häufig irgendwann mit sich.

((( muss aber nicht zwangsläufig so sein !!!)))

Mir ist das auch schwer gefallen. Ich habe mir auch gedacht,

das kann jetzt doch beruflich nicht alles gewesen sein.

War es aber leider. Sucht sich keiner aus.


Keine Krankheit ist wie die andere Krankheit.

Versuche doch, dir einen gleichgesinnten Lebenspartner zu suchen.

OK, krampfhaft suchen kannst du vergessen.

Vielleicht ergibt es sich aber mal so.


Wer mag, es gibt auch extra für Menschen mit MS Wohngemeinschaften.

So würde man auch einer gewissen Isolation entgehen können.

Soziale Kontakte sind wichtig.

Trotzdem ist natürlich ein selbst bestimmtes Leben möglich.


Wenn es mit dem Tief mal ganz schlimm wird und man nicht selbst wieder heraus kommt,

kann auch ein Arzt helfen

Man muss sich aber auch helfen lassen.


Wie heißt der abgedroschene Spruch:

Hinfallen ist nicht schlimm. Man muss aber wieder aufstehen.


Liebe Grüße und alles Gute, Jörg

von Gast
Am

Traurigkeit

Hallo Hans-Jörg,

ich kann verstehen, dass du gerade in einem Loch steckst. Mir geht es im Grunde genommen ähnlich. Dieses Jahr Karneval ist es ganz schlimm. Überall Geschunkel und tätää. (Ich war aber noch nie ein Freund von Karneval.)

Wenn man in einem Loch steckt (oder gar einer Depression), helfen solche Ratschläge wie: "Geh doch mal in eine Gruppe!" - "Mach doch mal dieses und jenes." - "Schau doch mal, wie schön die Sonne scheint!" nichts. Sich völlig zu isolieren und zu baden in seinen Depressionen, bringt aber auch nichts.

Meine Ergotherapeutin hat erkannt, dass ich alleine aus meinem Loch und meiner Isolation nicht komme. Vielleicht hast du ja auch jemanden, der dich aus deiner Depression "zwingt". Und wenn nicht, dann musst du wohl selbst dein Freund sein und dir selbst einen Tritt in den Hintern geben, damit du den Weg aus deinem Loch findest.

Ich wünsche es dir, denn so eine depressive Phase ist echt Sch...

Halt dich tapfer!
Holly

von Dreiklang
Am
Beiträge: 236
Registriert: 3. August 2014, 13:13

Traurigkeit

DANKE für die lieben Worte ! Hans-Jörg

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von Trof
Am
Beiträge: 4466
Registriert: 2. Februar 2013, 20:39

Traurigkeit

Hallo Hans Jörg,

es gibt da einen Spruch:

"Wenn du meinst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her"

Vielleicht kann dich das ein wenig trösten.
Evtl. solltest Du dir professionelle Hilfe holen. Da braucht man sich nicht für schämen.

Diese Krankheit kann einen schon manchmal zur Verzweiflung bringen.
Aber Du bist niemals allein.

Und gibt es unser Forum hier auch noch.

Habe letztens im Fernsehen einen Bericht von einer MS Wohngruppe gesehen.
Jörg hat da auch sowas drüber geschrieben.

Vielleicht auch interressant für Dich. Man ist nicht allein und die anderen verstehen einen sogar sehr gut, weil dort alle MS haben.

Alles Gute für dich, es wird auch wieder besser.

LG Steffi

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von Glückskind66
Am
Beiträge: 7267
Registriert: 28. Juli 2014, 07:55

Traurigkeit

Hallo Hans-Jörg,

bei dem was du schilderst ist verständlich, daß Du gerade in einem Loch steckst.

Das ist schade, waren Deine bisherigen Beiträge doch immer auch von Optimismus geprägt.

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir nun auch nur empfehlen, Dir rasch professionelle Hilfe zu suchen. Schließlich ist eine Depression auch seelischer Streß und kann sich negativ auf einige Deiner gesundheitlichen Probleme auswirken.

Und behalte Deine Rituale bei! Sie haben dir bisher geholfen, mit der Situation klar zu kommen. Sie sind gut.

Hast Du Deine Arbeit jetzt schon ganz aufgegeben? Und Dein Leben schon neu strukturiert? Was ist mit einer Reha?

Alles gute
Marga

von Dreiklang
Am
Beiträge: 236
Registriert: 3. August 2014, 13:13

Traurigkeit

Hey Ihr, der Spruch "Immer wenn du glaubst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichlein ..." war der Familienspruch meiner Oma. Es ist schön nicht alleine zu sein. Morgen habe ich ein Seminar und werde das Kaffee -Ritual in den Pausen genießen. Meine Ärztin sagt immer, das MS-Kranke besonders empfindsam sind. Stimmt ! Ich wünsche Euch ganz viel Glück. Hans-Jörg