Arbeit und MS

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von Gast
Am

Arbeit und MS

Hallo,

in letzter Zeit belastet mich das Thema, ob ich meinem Chef sagen muss bzw. soll, dass ich MS habe.

Ich bin ja nicht verpflichtet, es zu sagen, aber manchmal fühlt man sich nicht wohl, in die Enge gedrückt zu werden.

Ich mache meine Arbeit gut, setze mich auch Stress aus, aber ich arbeite ja gerne für die Firma.

War ja im Mai über 2 wochen nicht im Betrieb, weil ich im kh war und die diagnose erfuhr.

Meinem chef hab ich damals gesagt, dass ich eine Entzündung vom Nervensystem habe und mich spritzen muss, weil er gefragt hat.

Seitdem hatten wir nicht mehr drüber gesprochen. Habe nur Angst, dass er es von anderen erfährt. Habe es paar Arbeitskollegen anvertraut.

Soll ich warten bis ich wieder ausfalle und es ihm dann sagen oder vorher schon?

hab nur nen befristeten vertrag. Nachher werde ich gekündigt. :-(

Wie war das bei euch? hat da jemand erfahrung?

marina

von susaen
Am
Beiträge: 994
Registriert: 24. Januar 2013, 16:37

Arbeit und MS

Hi,

bei mir auf der Arbeit weiss es keiner.

Mit den Arzttermine ist es auch kein Problem.

Entweder in der Gleitzeit oder kurze Info an meinen Chef, der sieht es nicht so eng, weil viele Termin nur Tagsüber gehen.
Er weiss das ja auch.

Die Frage ist halt, weiss er es nicht schon, wenn du deine Angaben bei Google eingibst, kommst du sehr schnell auf MS.

Ob dein Vertrag verlängert wird oder nicht, ob es dann daran lag, ob du es ihm gesagt hast, wirst du dann eh nie rausbekommen.

Grüße
susaen

von holzauge
Am
Beiträge: 181
Registriert: 24. Januar 2013, 14:43

Arbeit und MS

Hi Marina,

ich habe es meinem direkten Vorgesetzten und meinen Kollegen/innen gleich nach der Diagnose um die Ohren gehauen. Anfangs war ich skeptisch, ob das so ne gute Idee war. Ich hatte Anfangs das Gefühl angreifbar zu sein und an Respekt und Ansehen zu verlieren (wenn ich so etwas hatte ;) ).

War vielleicht nur Einbildung, denn ich hab mich durchgekämpft und stehe jetzt genauso da wie vorher, nur dass die
Katze ausm Sack ist und eine Kollegin nicht mehr mit mir flirtet :(. Für meine Kollegen ist es gut zu Wissen, dass ich auch mal ausfallen könnte. Ich denke, das hat auch was mit Solidarität zu tun, was es leider nicht in jeder Firma gibt. Vielleicht hat es auch nur was mit dem

Betriebsrat zu tun, ich weiß es nicht. Ich mach mir mit meinen 36 Jährchen und der Krankheit auch keinen Kopf mehr,
selbst wenn ich meinen Job verlieren würde, dann gehe ich meinem Hobbies nach :). Das sind so meine Erfahrungen.
Da du in einer Befristung steckst, ist es schwierig zu sagen, was richtig und falsch ist. Du kennst deine Firma am besten und weißt wie deine Vorgesetzten ticken. Da du deinen Job gerne machst, hoffe ich, dass dein Chef Herz hat
und dich entfristet, denn auch Menschen mit MS können Leistung erbringen.

Alles Gute
Dennis

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

Arbeit und MS

Guten Morgen Marina,

das mit dem "Outing" gegenüber dem Arbeitgeber ist so eine Sache.
Ich persönlich denke, dass es schon Sinn macht, es gegenüber dem Chef zu erwähnen, insbesondere dann, wenn Du durch die Symptome Einschränkungen im Job erlebst.
Aber Vorsicht....nur, wenn Du ihm vertraust und erwarte bitte auch keine allzu große Rücksichtnahme deswegen.
Sonst bist Du nämlich nur enttaüscht, wenn es anders kommt, als Du es Dir vorstellst.
Ich persönlich bin schon einmal in einem befristeten Arbeitsverhältnis gewesen, das ich wegen MS erhielt..aber später auch wegen MS wieder los wurde.
So ist es leider......
Ich wünsche Dir Glück bei Deiner Entscheidung...

Viele Grüße
Rüdiger

von Gast
Am

Arbeit und MS

Hallo Marina,

auch wir hier disskutieren derzeit dieses Thema zu Hause in der Familie. Mein Job steht gerade ganz klar wegen meiner MS und den dazugehörigen Einschränkungen auf der Kippe. Auch ich habe damals sofort offen mit meinem Vorgesetzten gesprochen. Heute bin ich mir sicher, ich hätte es nicht tun sollen.

Mein Fazit: sage es nicht; auch wenn ich verstehe was dich bewegt. Ich kann mir jedoch vorstellen das er 1+1 zusammenzählen kann; d.h. er weiß es sowieso längst. Es wird dich nicht schützen! Kümmere Dich statt dessen parallel um eine gute Beratung im Bezug auf diese Thematik, und bereite dich gut vor... deine nahe Beratungsstelle der DMSG, ggf.Anwalt, und Antrag auf GdB... usw. Das dauert auch ein Weilchen ;-)

Viel Glück!

x7sun

von susaen
Am
Beiträge: 994
Registriert: 24. Januar 2013, 16:37

Arbeit und MS

Hi,

wenn ein Arbeitgeber jemanden Loswerden will, braucht er nur einen guten Anwalt.

Wenn er bei Google sucht, ist der erste Treffer dieser Artiel:

http://www.spiegel.de/karriere/berufsle ... 25792.html

Grüße
susaen

von Gast
Am

Arbeit und MS

Hallo Marina,

ich hoffe Dir ist der Spaß noch nicht vergangen...

Einen Kommentar kann ich mir zum letzten Eintrag einfach nicht verkneifen:

Vielleicht bekommt der "Vollstrecker, Herr Nauj..." ja auch irgendwann eine vor den Latz, und besinnt sich noch ein besserer Mensch zu werden... Wir geben die Hoffnung einfach nicht auf, OK !!!

mfg x7sun

von Gast
Am

Arbeit und MS

Hallo Marina,

ich fand es für mich sehr wichtig das meine Kollegen erfahren was mit mir los ist, aber wenn ich einen befr. Vertrag hätte würde ich vielleicht auch anders denken. Ich finde es einfach nur schade, wenn man Angst hat weil man krank ist, das braucht doch kein Mensch. Meine Chefin hat noch während ich im Kh war alles in die Wege geleitet damit ich wenn es mir nicht gut geht Homeoffice machen kann (geht natürlich nur wenn man im Büro arbeitet, mein Glück). Du wirst hoffentlich eine Lösung für dich finden.

ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute :-)
Ella

von Gast
Am

Arbeit und MS

Hallo Marina,
es ist immer sehr schwer vorherzusehen, wie ein Arbeitgeber reagiert.
Fakt ist, wir haben nicht die Pflicht, es mitzuteilen.
Allerdings ist es auch so, dass die Arbeit ja auch beeinträchtigt werden kann und dann wäre es sinnvoller, Bescheid zu geben. Bei mir auf der Arbeit wusste die Chefin Bescheid und nach und nach auch andere. Lag auch daran, dass es darum ging, dass ich wegen der Nebenwirkungen der BT nicht im Wochenenddienst eingesetzt werden konnte.
Dafür hatten die auch alle Verständnis.
Die haben sich dann noch mit den Beauftragten für die GdBs auseinander gesetzt, ob man den bei mir nicht auf 30 hochsetzen könne. Dann würde ich eine Gleichstellung erhalten und sie als großer Betrieb (Stadtverwaltung) würden auch was davon haben.
Kann aber auch sein, dass die Kollegen und der Arbeitgeber nicht begeistert sind und dann muss man es von der jeweiligen Situation auf der Arbeit abhängig machen, ob man etwas sagt.
Aber, wie die anderen schon meinten, ist es ja auch möglich, dass er durch deine Aussage schon was ahnt oder weiß. Und dann womöglich nur darauf wartet, dass du Klartext redest...
Liebe Grüße,
Mela

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

Arbeit und MS

Guten Morgen Marina,

ich kann mich der Meinung der Anderen nur anschließen:

Ob Du Dich "outest" oder nicht, kannst Du selbst am besten beurteilen.
Sobald die Symptome der MS allerdings auffällig werden, würde ich es wohl tun.

In jedem Fall würde ich mich aber vor der Erwartung schützen, dass Du danach auf allzu große Anteilnahme oder Rücksichtnahme triffst.
Diese ist eher selten heutzutage...leider.

Viel Glück bei Deiner Entscheidung und Viele Grüße
Rüdiger