Fatigue

Das ist ja interessant, dass sich das bei dir im Sitzen und Liegen bemerkbar macht. Nach körperlicher Betätigung dann, oder?

Bei mir ist das alles schmerzfrei und unabhängig davon, wie aktiv ich die vorigen Tage war, aber ich muss eben auf eine regelmäßige Energiezufuhr achten. Sonst muss ich Pausen machen während des Gehens. Ich glaube, wenn ich genügend Energie zur Verfügung habe (was nicht unbedingt immer direkt nach der Energiezufuhr sein muss), gehe ich ganz normal. Dann werde ich nicht darauf angeprochen, dass ich komisch gehe. Sonst schon – und ich merke es ja auch (dass mir Energie fehlt).

Dumme Frage : wie meinst Du "Energie fehlt" , antriebslos kaputt usw. oder hast Du dann wackelige Beine ? Schwindelig ? Müde

Nach körperlicher Betätigung wird es bei mir komischerweise immer besser ...

Gute Frage, wie ich das meine. Darüber habe ich auch schon oft nachgedacht.

Schwindelig nicht, so richtig psychisch auch nicht müde, aber physisch. Hat vielleicht auch ein wenig damit zu tun, dass ich etwa 8 kg abgenommen hatte (über 2-3 Jahre) und nun 10 kg wieder zugenommen (über 1 Jahr). Vielleicht ist da hormonell etwas durcheinander geraten. (Mir fehlt die Kraft nach körperlicher Betätigung aber schon lange; mindestens seit 2 Jahren. Es ist auch schon wieder besser geworden.)

Ich muss mich dann sehr aufs Gehen konzentrieren, damit ich nicht stolpere. (Also ist's wohl so etwas wie eine Fußheberschwäche?) Es fühlt sich an, als kämen die Signale im Fuß verzögert an. 2008 war die Reizweiterleitung schon verzögert (in beiden Füßen/Beinen), aber da hatte ich ja keine Probleme mit dem Gehen oder Laufen.

Stehen ist eigentlich nie ein Problem. Da bekomme ich eher irgendwann Rückenschmerzen. Da muss ich aber schon lange stehen.

2008 ließ das Gereiztheitsgefühl im linken Oberschenkel auch nach, wenn ich mich bewegt habe. (Der Orthopäde sprach damals von einer Schleimbeutelentzündung. Aber jeder Orthopäde diagnostiziert ja offenbar sowieso immer etwas anderes als andere Ärzte – oder Orthopäden.)

Hallo,

mich beschleicht immer mehr das Gefühl, daß es unterschiedliche Auffassungen von Fatigue gibt.

Mein Neuro hatte mir vor der Reha (geistige) Fatiguebeschwerden attestiert. Fand ich in Ordnung, wenn der Kopf beim Denken die Kooperation verweigert. Die Rehaklinik hat das verneint. Schließlich bin ich jeden Tag aufgestanden…

Daß es auch körperliche Fatigue, wie Ihr es beschreibt, gibt, ist mir jetzt neu. Klingt aber durchaus schlüssig. Würde erklären, warum mir meine Treppen an manchen Tagen echt schwer fallen. Und das, obwohl ich ja auch noch einiges an Bewegungssport mache.

Na ja, besser ist es ohne den Mist…

Viele Grüße

Marga

Hat jemand von euch ein Medikament gegen Fatigue bekommen?

Man liest ja, dass es was geben soll, was die Krankenkassen aber nicht bezahlen... Amantadin, Modafinil... Kennt ihr das?

Grüße,
Vivid

Hi,

es gibt etliche Arten von Fatigue, welche genau vorliegt kann auch mit einer neuropsychologischer Testung mit und ohne körperlicher Belastung erfolgen.

Wenn mehr eine körperlihe Fatigue vorliegt kann Fampyra versucht werden.

Wenn es mehr um Konzentraion geht, helfen auch Antidepressiva.

Ich nehme seit Jahren Vigil und bekomme es auch von der KK bezahlt, sowohl von der GKV als auch nun von der PKV.

War nur ein etwas längerer Kampf und die neuropsycholgischen Gutachten waren da auch von Vorteil.

Grüße
susaen

Hallo,

nach dem was man so liest, kann Fampyra offenbar auch gegen psychische Erschöpfung helfen. Das würde dann heißen, dass es innere Unruhe fördert, wenn man ohnehin schon dazu neigt, oder?

Die Gehstrecke sollte deutlich eingeschränkt sein, damit einem Fampyra verschrieben wird, oder? Bei Wikipedia steht: "Fampridin (Handelsname Fampyra®; Hersteller Biogen) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der reversiblen Kaliumkanal-Blocker, der als erstes Medikament bei allen Verlaufsformen der Multiplen Sklerose (MS) zur Verbesserung der Gehfähigkeit von erwachsenen MS-Patienten (EDSS 4–7) eingesetzt wird.[5]"

LG
parsley

Hallo,

interessanterweise war ein Teil meiner geistigen Erschöpfung ausgerechnet durch eine zu hohe Dosis meines Antidepressivums verursacht.

Interessant fand ich jetzt auch einen Hinweis, wonach der Darm für die Bildung des "Glückshormons" Serotonin und damit am Ende für guten Schlaf in Form des dann bildbaren Melatonins verantwortlich ist.

Dem Darm muß also eindeutig mehr Beachtung geschenkt werden.

Viele Grüße
Marga

Dem Darm und den Mitochondrien: "Mitochondrial dysfunction is implicated in various pathological conditions like diabetes, anxiety disorders, neurodegenerative diseases such as Alzheimer’s, Huntington’s, and Parkinson’s disease, and cancer and fatigue (see for instance Table ?Table1).1). It is only recently that mitochondrial aberrations have been studied in MS."

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4249254/

Und noch viel besser (da relativ leicht – und kostengünstig – zu beheben): >> Investigators observed a significant difference in phosphocreatine recovery half-time after vitamin D oral supplementation. Coupled with this suggestion of enhanced maximal oxidative phosphorylation, there were improved mean serum 25-(OH)D levels (P<.001). All 12 patients reported an improvement in fatigue after vitamin D therapy.

“This shows for the first time that vitamin D deficiency, when corrected, can lead to an improvement in mitochondrial function,” Sinha said. “There is a link between vitamin D and mitochondria of human muscle.”<<

www.healio.com/endocrinology/practice-m ... ed-fatigue

Melatonin und Vitamin D hängen ja auch eng miteinander zusammen.

Ich war zuletzt immer noch nicht bei meinem Wunschwert um die 70 (oder gen 90) ng/ml. (Innerhalb eines halben Jahres hat sich der Wert bloß um 5 ng, auf 58, erhöht. Trotz ziemlich hoher Supplementierung und viel Sommersonne zur Mittagszeit.)

vividman hat geschrieben: Hat jemand von euch ein Medikament gegen Fatigue bekommen?

Man liest ja, dass es was geben soll, was die Krankenkassen aber nicht bezahlen... Amantadin, Modafinil... Kennt ihr das?

Grüße,
Vivid

Eine Freundin, die ebenfalls durch MS an Fatique leidet, hat von ihrem Neuro (der auch gleichzeitig Psychologe ist), RITALIN als Bedarfsmedikation, verschrieben bekommen. Ihr hilft es und ich habs, bevor wir Abends was längeres unternehmen wollten, probiert ( sie hat mir eine gegeben, damit ick nicht einpenne und besser laufen kann). Es half mir wirklich. Nun weiß ick, dass Ritalin zu den BTM's gehört. Aber, wenn es bedarfsmäßig hilft?!

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