Krankenhaus-Erfahrungen

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von Esperanza
Am
Beiträge: 31
Registriert: 21. Mai 2015, 16:17

Krankenhaus-Erfahrungen

Anfang Dezember werde ich mich zur Diagnosesicherung 2-3 Tage ins Krankenhaus begeben.

Krankenhaus ist für mich der pure Stress, weil keine Ruhe. Kann mir leider kein Zweibett- oder gar Einzel-Zimmer leisten.

Wenn ich mal viel Zeit und Energie haben sollte, würde ich gern ein Projekt zur Freizeitgestaltung in Krankenhäusern machen – damit diejenigen, die offenbar kein so großes Ruhebedürfnis haben, sich sinnvoll beschäftigen können und nicht ständig diejenigen stören, die Ruhe brauchen. Nichts gegen ein wenig Smalltalk und gegenseitige Unterstützung, aber ich hatte die letzten Male im Krankenhaus immer das Pech, mit gelangweilten, ständig über Krankheiten und Befindlichkeiten quatschenden und telefonierenden Patientinnen auf dem Zimmer zu sein. Dagegen kamen weder Ohrenstöpsel noch Kopfhörer richtig an. Und nachts lautes Schnarchen, schlechte Luft, kein Fenster auf, mit meinen langen Beinen boxte ich ständig ans Bettende. Also noch dazu kaum geschlafen. Und meine armen Zimmergenossinnen durften ihre Blumensträuße nicht im Zimmer haben, weil ich schwere Allergien habe.

Wie geht es Euch im Krankenhaus? Würdet Ihr gern dort irgendwie beschäftigt werden? Oder habt Ihr auch lieber Ruhe?

Und angenommen, für Kortisonstoß, Infusionen etc. gäbe es Tageskliniken, würdet Ihr diese einem Aufenthalt mit Übernachtung (resp. ambulanter Behandlung mit langer Anfahrt) vorziehen?

von Ben387
Am
Beiträge: 466
Registriert: 15. Mai 2014, 17:22

Krankenhaus-Erfahrungen

Persönlich würd ich immer ambulant vorziehen, lag nur einmal zur Diagnosefindung paar Tage auf der neurologischen im vierbettzimmer , war nicht so toll. Oft nachts auch noch neue Patienten man wird ständig wach.

Mein Neuro macht alles ambulant in der Praxis von Kortison bis tysabri , gelinya-beobachtung und andere. Hatte aber mal ein Neuro der für jede dieser Behandlung eine Überweisung ins Krankenhaus ausstellen wollte , bin dort aber nicht lange geblieben.

Es kommen ja auch noch das krankenhaustagegeld dazu, fällt bei ambulant auch weg.

von rimama
Am
Beiträge: 1582
Registriert: 20. Dezember 2013, 14:31

Krankenhaus-Erfahrungen

Ich lag auch nur zur Diagnosefindung bzw. LP im KH im Dreibettzimmer.

Die Korti-Gabe bekomme ich ambulant in meiner Neuropraxis, auch über WE . Es gibt bei uns zwei Praxen die das anbieten, das war für mich eine Grundvoraussetzung.

Meine Zimmergenossin war GsD fast ununterbrochen draußen, da dort ihr Mann mit Hund wartete und sie ohne Hund nicht konnte. Die an dere war eine nette Omi, die auch Ruhe brauchte. Es ging also,


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von Glückskind66
Am
Beiträge: 7283
Registriert: 28. Juli 2014, 07:55

Krankenhaus-Erfahrungen

Hallo Esperanza,

bisher war ich auch nur Diagnosefindung mit gleichzeitiger fünftägiger Kortisonstoßtherapie im Kkh. Die würde jetzt in der Ambulanz auch ambulant gemacht werden. Beim ersten mal darf das wohl nicht sein. Bei den NW auch verständlich.

Kkh man nicht wirklich. Obwohl die beiden Zimmergenossinnen jetzt nicht so katastrophal waren. Aber allein die Neurologie ist ja schon ein Albtraum, aus dem man schnell aufwachen möchte.

Beschäftigt habe ich mich allein recht gut. Mehr geholfen hätte mir, wenn sich die Ärzte Zeit für Erklärungen genommen hätten. Und die ganzen Abläufe hintereinander bzw. die Kortigabe z. B. zur rechten Zeit stattgefunden hätten.

Aber wenn Du die Energie mal wieder findest. Wer weiß, was da Gutes bei raus kommt.

Dir alles Gute für den Dezember

Marga

von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

Krankenhaus-Erfahrungen

Immer ambulant, wenn möglich!

Zum Glück war ich erst einmal im Krankenhaus; in den 2 oder 3 Nächten habe ich so gut wie gar nicht geschlafen. Auf dem Flur war's nachts sehr ruhig. Ebenso (tagsüber) im nahegelegenen Wäldchen, wo ich wahrscheinlich gar nicht hätte hingehen dürfen... Blöd, wenn die Konzentration nach einer Weile nachlässt, und man nicht mehr behält, was man liest...

Viel Glück, Esperanza!
Zuletzt geändert von parsley am 30. Oktober 2015, 19:09, insgesamt 1-mal geändert.

von jinx711
Am
Beiträge: 20
Registriert: 20. Februar 2015, 20:03

Krankenhaus-Erfahrungen

Ich finde einen stationären Aufenthalt wesentlich stressfreier.
Die Untersuchungen und Maßnahmen werden koordiniert und man muss sich nicht selbst um alles kümmern.
Ambulant kommt immer noch ger ganz normale Alltagsstress dazu.

Genieße allerdings auch den Vorteil eines Zweibettzimmers.

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

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Hallo,

ich würde mich jinx711 anschließen. Finde stationär auch stressfreier, weil ich dann nicht extra

zu allen Untersuchungsorten hinfahren muss.

Außerdem kommen die Ergebnisse von Untersuchungen im Krankenhaus schneller.


Allerdings ein Zweibettzimmer finde ich blöd und langweilig.

Man hat doch etwas mehr Abwechslung und Unterhaltung, wenn man mit mehreren Mitpatienten

auf dem Zimmer liegt.

Wenn du dich im Zweibettzimmer nicht mit dem anderen Patienten verstehst,

na dann viel Spaß.


Gruß, Jörg

von Esperanza
Am
Beiträge: 31
Registriert: 21. Mai 2015, 16:17

Krankenhaus-Erfahrungen

Ah, jetzt wird es doch kontrovers und damit spannender ;-)

Danke, allen für die Rückmeldungen.

Und Danke an Marga und Parsely, für Eure guten Wünsche - liest sich, als ob ich mit Euch als Zimmergenoss/inn/en keinen Stress hätte.

Parsley, da hättest Du vielleicht besser auf dem Flur übernachtet ;-) ?

Jörg, wie reagierst Du dann, wenn einer im Zimmer um mehr Ruhe bittet?

Ben, Rimama, Parsley: Bekommt Ihr denn die ambulanten Kortison-Infusionen gleich morgens?

Bei meinem Neurologen, den ich überreden konnte, mich zum ersten Kortisonstoß-Versuch nicht ins Krankenhaus zu schicken, gab es die nur am ersten Tag um 8 Uhr, dann an den folgenden Tagen erst ab 10 Uhr. Dabei soll Korti eigentlich möglichst früh morgens gegeben werden, oder?

Zu Krankenhaus noch: Ich hatte in der länger zurückliegenden Vergangenheit öfter das Glück, dass ich in Krankenhäusern war, die überwiegend mit Zweibettzimmern ausgestattet waren. Interessanterweise ausschließlich im süddeutschen Raum. Fand ich VIEL angenehmer (Klar, auch Glück mit der jeweiligen Zimmergenossin).

In einer Hautklinik war ich mal in einer Tagesklinik, ebenfalls Zweibettzimmer, das fand ich ideal. Die von jinx und Jörg genannten Vorteile hatte ich dort, konnte aber in meiner gewohnten Umgebung übernachten und auch mich von Freunden abends stresslos umsorgen lassen (damals noch solo). Und, nicht zu vergessen, Hin- und Rückweg jeweils ohne Gepäck.

Hier in Berlin bislang hingegen immer 3-4-Bettzimmer und Geräuschkulisse auch abends und nachts. Klar, wenn es sein muss, zu einer OP etwa, nehm ich das in Kauf, aber grundsätzlich verstehe ich nicht, warum es nicht mehr Tagesklinik-Einrichtungen gibt.

Ansonsten stimme ich natürlich Marga zu, dass gute Ärzte, wozu eine gute Arzt-Patienten-Kommunikation gehört, wichtiger sind als die Unterbringung. Leider war das bei meinem letzten Krankenhaus-Aufenthalt (bereits mit MS-Verdacht) eine Katastrophe. (Hatte mir das schon von der Seele geschrieben, war dann aber zu lang, um es hier zu posten).

Bin jetzt im Dezember in einer anderen Klinik und schon das Gespräch in der Ambulanz, die zum KH gehört, war ein himmelweiter Unterschied in positiver Richtung. Für mich gerade eine enorm erleichternde Erfahrung, dass es auch immer wieder solche Krankenhaus-Ärzte gibt.

Sonntägliche Grüße in die Runde und allen eine möglichst krankenhausfreie Zeit!
e.
Zuletzt geändert von Esperanza am 1. November 2015, 13:22, insgesamt 2-mal geändert.

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

Krankenhaus-Erfahrungen

Hallo Esperanza,

wenn jemand im Zimmer um mehr Ruhe bitten würde,

würde ich natürlich Rücksicht nehmen und dem entsprechen.

Im Allgemeinen beschalle ich aber nicht andere Leute und bin eh ein sehr

rücksichtsvoller und verständnisvoller Mensch.


Nervig würde ich es auch finden, mit menschlichen, geistigen Blindgängern,

mir ein Zimmer zu teilen.


Gott hat uns doch das Wort und Stimme mit auf den Weg gegeben.

Man kann über alles reden. Sollte dabei aber nie Höflichkeit, Anstand, Würde und Respekt

aus den Augen verlieren.

So schwer ist das eigentlich nicht.


Liebe Grüße, Jörg

von Ben387
Am
Beiträge: 466
Registriert: 15. Mai 2014, 17:22

Krankenhaus-Erfahrungen

@ Esperanza

hab die Kortisoninfusionen auch immer zwischen 9 und 11 Uhr bekommen, glaub eins zwei Stunden Abweichung ist nicht so schlimm, ist ja alles noch vormittags.

Grüße Ben