Arbeitgeber

In diesem Bereich finden Sie Hilfestellungen, wie sich Herausforderungen des Alltags meistern lassen.
von Smilie
Am
Beiträge: 16
Registriert: 27. April 2016, 11:15

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Hallo zusammen,

habe jetzt schon ein bisschen an den Ecken und Kanten im Forum etwas geschrieben.
War heute nochmal beim Neurologen, um ihm mitzuteilen, dass nur noch die rechte Hand kribbelt und sich anfühlt als würde sie "platzen" bzw ein "Kleinkrieg" in der Hand herrscht, schmerzt bei Bewegungen/Berührungen.
Um es kurz zu machen, mir geht es gut :)
Kurz meinen Arbeitgeber informiert, fairerweise auch mit der mutmaßlichen Diagnose konfrontiert und das ich Mittwoch wieder komme.
Leider war das Verständnis nicht wirklich da, es kam nur die Aussage "Habe das Gefühl als werden bei dir nur Synthome behandelt, nicht die Ursache" und "wenn Du wieder da bin müssen wir reden wie es weiter geht".
Da war ich schon etwas baff und sprachlos.
Was mir dann in dem Zuge angelastet wurde, ich war ja letztens Jahr 5 Wochen am Stück krank geschrieben (wegen OP am Steiß) und dann eben wegen Krankenhaus etc zu Weihnachten eine Woche.
Wie sind eurer Erfahrungen mit dem AG?

Gruß Smilie

von Tiffi
Am
Beiträge: 6499
Registriert: 24. Januar 2013, 14:37

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hallo :-)

es freut mich für dich, dass es dir wieder gut geht.

Meine früheren Arbeitgeber wussten erst zu einem späteren Zeitpunkt bescheid.

Nach meiner Umschulung habe ich es bei einer Bewerbung im Vorstellungsgespräch erwähnt, da war ich sofort raus . ... obwohl mir der Personalentscheider vorher den Arbeitsvertrag ohne persönl. Treffen und Gespräch zur Unterschrift schicken wollte.

So wie du es schon bemerkt hast, ist Fairness in diesem Punkt beim Arbeitgeber nicht angebracht. Das wird er dir gegenüber eher vermissen lassen

So lange du kannst und es nicht sichtbar ist, würde ich schweigen. Du bist nicht verpflichtet, darüber Auskunft zu geben. Nur wenn du tatsächlich in der Arbeit eingeschränkt bist oder einen Schwerbehindertenausweit hast.

Genaueres kann ich dir aber dazu nicht sagen, da solltest du dich an kompetenter Stelle beraten lassen. Ich finde den DMSG gut dafür

ich wünsche dir alles Gute

VG, tiffi
Zuletzt geändert von Tiffi am 2. Mai 2016, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.

von Smilie
Am
Beiträge: 16
Registriert: 27. April 2016, 11:15

Arbeitgeber

Hallo Tiffi,

ja, war sicher ein Fehler es zu erwähnen aber nun gut. Mich schränkt es nur aktuell ein, da ich als IT´ler im Innen und Aussendienst meine rechte Hand brauche, aber das wird bald rum sein. Also hoffe ich.

Noch eine schöne und stressfreie Woche (vorallem sonnige :) )

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

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Hallo Smilie,

ich schließe mich Tiffi ihrer Meinung an.

Glaube also, es ist besser es geheim zu halten (sofern noch möglich).

Ein Arbeitgeber ist kein Sozialverein. Krankheit geht auch zu Lasten der Kollegen.

Kommt immer darauf an, von welcher Seite man es sieht.

Man darf ja auch nicht vergessen, dass noch einige AU`s folgen können.

Aber jetzt hast du ja schon die Katze aus dem Sack gelassen auf deiner Arbeit.

LG, Jörg

von madita1
Am
Beiträge: 1908
Registriert: 24. Januar 2013, 16:17

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Hallo Smilie, au Backe auch das noch. Du hättest nicht zu ehrlich seien sollen. Aber jetzt ist es passiert. Wie lange bis Du schon in der Firma?

Erfahrungen in dem Bereich habe ich keine, da ich im öffentlichem Dienst war, aber habe dann auch gesagt, das es länger dauert, bis ich wieder komme.

Du solltest Dich gut vorbereiten, lass Dich auch mal beraten was da auf Dich zukommen könnte. Arbeitgeber denken immer nur an sich, vor allem private.

Aber mach Dich nicht verrückt, noch weißt Du nicht was er will. Alles gute für Dich und deine Familie. Gemeinsam schafft ihr das. Liebe Grüße Madita

von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

Arbeitgeber

Hallo Smilie,

ich hab's nach der 5-wöchigen Krankschreibung gesagt; nachdem zuvor jahrelang niemand etwas von der Diagnose gewusst hatte, weil's einfach nicht relevant war. Nicht weil ich mir Verständnis erhofft habe (dafür ist das Krankheitsbild wohl einfach zu komplex; und dann ist noch nicht einmal klar, was bei mir MS ist und was psychisch, psychosomatisch oder so – habe ich so auch gesagt), sondern weil ich Gerüchte verhindern wollte. Hat auch ganz gut geklappt soweit. (Die Kollegen haben mir sogar Verständnis entgegen gebracht, glaube ich. Der Chef eher nicht, aber das hatte ich auch nicht erwartet.)

Ich glaube nach wie vor, dass es besser ist, die Wahrheit zu sagen, zumindest wenn man länger krankgeschrieben ist. Und was eventuell kommende Krankschreibungen betrifft: Das kann ja jeden treffen. (Ich habe in diesem Jahr deutlich weniger gefehlt – 1 Tag – als die meisten meiner Kollegen. Zum Teil auch schon wiederholt mehrere Wochen.)

LG
parsley

von Smilie
Am
Beiträge: 16
Registriert: 27. April 2016, 11:15

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Hallo nochmal :)

Naja ich hatte es aus dem Grund gesagt, da ich letztes Jahr schon wegen einer OP länger gefehlt hatte und da es doch vorkommen kann das ich den ein oder andere Tag ausfallen kann.
Quasi, passt auf, so ist es gerade, aber das muss ja nichts heißen. Und wegen der Planung ist so so ehrlcher gegenüber den Kollegen *meine Einstellung*
Das unsere "neue" Führung bzw Bereichsleiter so denkt, naja *pieps*.
Das ich jetzt gekündigt werde etc kann ich mir nicht vorstellen, da wir eh schon unterbesetzt sind und da nu auch ein sehr guter Freund und Kollege gekündigt hat denke ich da auch nicht dran.
Ich fand bzw finde es einfach nur eine Frechheit von ihm zu sagen "es sollte die Ursache bekämpft werden und nicht die Synthome".
Da hatte ich gemerkt, dass er gar nicht zugehört hat.

Den Rest sehe ich am Mittwoch. Aktuell bin ich gesundheitlich echt guter Dinge. Kribbelt zwar noch rechts in der Hand, aber Gewohnheit ist alles :)
Also auf geht´s.

Euer Smilie

P.S. Echt schön das ich hier schreiben kann, tut gut :) Nur ganz in meinem Kopf ist es noch nicht angekommen.
Vermutlich weil der Neuro ab und an um den "Brei" redet.
Zuletzt geändert von Smilie am 2. Mai 2016, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.

von Inareg
Am
Beiträge: 80
Registriert: 26. September 2014, 17:53

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Hallo,

meine Kollegen und auch meine Vorgesetzte habe ich gleich über meine Erkrankung informiert. Bei meinem ersten Schub bin ich mit massiven Sehstörungen 5 Wochen ausgefallen, das lässt sich sonst nicht so einfach erklären.
Ich persönlich kann so besser damit umgehen, weil meine Kollegen auch Freunde von mir sind.

Die Krankheit und die möglichen Auswirkungen lassen sich nicht in einem Gespräch erklären und manchmal verstehe ich vieles selber nicht. Ich versuche meine Gesprächspartner bei Interesse über die MS, wie heißt es so schön, Adressaten gerecht zu informieren.

Ob es taktisch klug war? Bis jetzt hat es nicht geschadet, das kommt aber sicher immer darauf an.

LG
Regina

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von Glückskind66
Am
Beiträge: 7267
Registriert: 28. Juli 2014, 07:55

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Hallo Torsten,

die Vorstellung der anderen von MS stellenweise schon sehr bizzar.

Und besonders am Anfang hat man ja selbst auch nicht wirklich viel Ahnung.

Ich habe meinem Umfeld (auch den Kollegen) nicht unbedingt meine Diagnose direkt übermittelt. Aber es ließ sich nicht wirklich verheimlichen und wäre mir am Ende auch zu anstrengend gewesen. Und spätestens nach dem Beginn mit Tecfidera war klar, daß bei mir was abläuft. Schließlich habe ich an Arbeitstagen meist zur besten Tageszeit gegen halb elf einen tollen Flush.

Ich habe mir mittlerweile eine meist dickes Fell in der Richtung des Nichtwissens der anderen zugelegt.

Arbeitgeber haben natürlich ein Interesse an funktionierenden Beschäftigten. Allerdings müssen wohl vor allem wir MSler (und auch unsere Chefs) lernen, daß wir unser Geld für durchschnittliche Leistungen bekommen, nicht für 120 oder mehr Prozent. ;)

Und in der Regel macht niemand so einen Scheiß absichtlich, um nicht arbeiten gehen zu müssen. Weiß ja auch keiner, was er dafür anstellen müßte. Sollte Dein Chef die Ursache der MS rausbekommen, soll er sich bitte melden! Aber Spaß ein wenig bei Seite: Unsere Gesellschaft ist nicht darauf ausgerichtet, mit unheilbaren Krankheiten ohne greifbare Ursache umzugehen. Und das fängt leider teilweise sogar schon in der Familie an.

Behalte mal im Hinterkopf einen Antrag auf Schwerbehinderung. Wenn manches mehr als sechs Monate als Einschränkung bleibt, kommt da vielleicht ein bißchen was zusammen. Und dann hätte man mögleicherweise ein wenig Kündigungsschutz.

Ansonsten kann ich nur das Angebot erneuern, sich hier aktiv umzutun. Mir hat das Formun und vor allem das Tagesecho unten wahrscheinlich in der ganz schweren Phase den Verstand gerettet.

Deinem Neuro mußt Du wohl mal eine klare Ansage machen. Oder aber zu einem mit Erfahrung bei MS (MS-Ambulanz) wechseln.

Alles Gute

Marga

von Smilie
Am
Beiträge: 16
Registriert: 27. April 2016, 11:15

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Hallo nochmal,

muss morgen sowieso nochmal beruflich zu meinem Neuro. da habe ich mir eh schon paar Sachen zusammengelegt und das werde ich mit ihm besprechen.
Meine Familie steht zwar hinter mir, aber ich dreh langsam vom Kopf her durch. Bin sogar froh das ich morgen in der Arbeit bin, auch wenn ich nicht weiss wie meine Kollegen sein werden. Aber diesbezüglich bin ich guter Dinge.
Ausser ich habe echt eine schlechte Menschenkenntnis ;)
Ich zweifel ja schon an mir selber.
Will ich es nicht glauben, weil ich selber sage "kein sichtbarer aktiver Herd" oder überhöre ich es einfach. Ich weiss es nicht. Naja, gehört jetzt nicht in die Kategorie.

Beste Grüße

Smilie (Andreas)