Die Pille (Verhütung) auf Rezept?

Hallo zusammen,

sicherlich ist dieses Thema schon das ein oder andere Mal angesprochen worden. Auch ich habe seit meiner MS-Diagnose nun mit diesem Thema zu tun. Seit 5 Monaten spritze ich Avonex.
Ich habe letzten Monat meine gesetzliche Krankenkasse gewechselt, hin zur AOK. Für mich bieten sie einen guten und besseren Service an. Ich habe auch hier per Anschreiben um Kostenübernahme meiner Pille gebten.
Es sei dazu gesagt, dass die Kosten von meiner vorherigen Krankenkasse (Knappschaft) ohne Murren übernommen wurde.
Leider habe ich nun Post von der AOK bekommen, dass sie die Kosten für die Pille nicht übernehmen. Es gebe keine gesetzliche Ausnahmeregelung, dass diese Kosten während einer Interferon-Therapie übernommen werden dürfen, um die Empfängnisverhütung zu gewährleisten.
Ich habe ebenfalls mit einer Mitarbeitern telefoniert, die gar nicht hören wollte, dass doch in der Packungsbeilage steht, dass während der Therapie verhütet werden müsse. Es bestünde keine gesundheitliche Notwendigkeit.
Naja, man kann sich das halt alles so drehen, damit es sich so anhört, wie gewünscht.

Habt ihr damit Erfahrungen gemacht? Habe ihr vielleicht noch eine Idee, was ich tun kann, damit die Kosten übernommen werden?
Man hört ja immer wieder, dass diese Kosten übernommen werden. Aber ich weiß nicht, wie ich es meiner Krankenkasse noch deutlich machen kann.

Mit meiner Frauenärztin habe ich darüber noch nicht gesprochen, weil ich erst Ende diesen Monats zu einer neuen Ärtzin gehe, bei der ich noch nicht war. Ich werde ihr natürlich von meiner MS berichte und sie auch ansprechen, ob ich die Pille auf Kassenrezept bekommen kann. Vielleicht kann sie mir ja weiterhelfen.

Viele Grüße
Sabrina

Hallo Sabrina,
davon habe ich ja noch nie was gehört!
Habe meine MS seit Juli 2001 und musste immer die Pille privat bezahlen.
Auch bei Tysabri und Gilenya darf man nicht schwanger werden,
aber deshalb bezahlt die KK noch lange nicht meine Verhütung!

LG

Hallo,

ich habe davon auch noch nie was gehört.

Mal ganz davon abgesehen, das man wenn man Avonex spritzt, trotzdem schwanger werden darf. Man sollte es nur absetzen wenn der Test positiv ist. Es gibt auch Länder in denen man während der gesamten Schwangerschaft Interferone spritzt. Deshalb wirst du da wohl wenig Glück haben mit dem Kassenrezept.

Lg

Hallo,

ich spritze seid 2009 Rebif und bekomme meine Pille deshalb von der KK bezahlt.
War zwar ein langer und komplizierter Weg, aber es hat geklappt.

Aber meine KK hat zum bezahlen ja gesagt.
Da ich das aber nicht verbindlich schriftlich hatte, stellte sich meine Gyn quer.
Dann ging es zwischen Gyn, KK, Kassenärztliche Vereinigung und mir Hin und Her bis es schließlich geklappt hat.

Im Beipackzettel von Rebif stand aber auch, das eine Schwangerschaft vermieden werden sollte und das gab dann für meine Gyn den Anstoss zum verschreiben, die KK zahlte ohne Problem.

Herzensgrüße Heike

Hi,

die GKV muss es nicht übernehmen, aber sie kann es.

Durch den Wechsel hast nun halt eine Kasse erwischt, die halt sagen, wenn wir nicht müssen, machen wir das nicht.

In 18 Monaten kannst ja wieder Wechseln, so lange musst du das halt selbst zahlen.

Unter Tysabri und Gilenya wird die Pille auch nur von wenigen GKVen übernommen. Einige zahlen sogar unter diesen Therapien die Spirale...

Grüße
susaen

hallo,

ich kann susean nur recht geben, wechsele die kk nach 18 monate.
mit der aok hast du eine kasse erwischt, die schon immer, die meisten probleme macht, bei operationen, rezepten usw.

du hattst leider, keine gute entscheidung getroffen.
ich spreche aus erfahrung, da krankenschwester.

meine kk zahlt schon jahre lang die pille, schon als ich die rheuma mittel bekam, und jetzt bei tysabri.
war nie ein problem! ich habe nur die kk angerufen und die sagten, das auch dem rezept tysabri vermerkt werden muss.
dar wars!

du wirst bei deiner kk kein glück haben-leider!

lg koala

Hallo Sabrina,

wieso sollte eine allgemeine Krankenkasse Deine Verhütung finanzieren? Ich glaube, ich werde diesen Gedankengang, der seit Jahren durchs Forum geistert, nie verstehen. Würdest Du denn ohne MS nicht verhüten und ein Kind nach dem anderen kriegen? Und der gesunde Partner? Lässt sich der ohne sich zu schämen, sein Privatvergnügen von anderen finanzieren? In die Kasse zahlen Menschen ein - auch Behinderte, die täglich arbeiten gehen. Und die sollen Deine persönliche Verhütung finanzieren? Ich hoffe wirklich, dass sämtlich e Krankenkassen mit diesem Schmarrn aufhören und Gelder sinnvoller einsetzen.

verständnislose Grüße
Bluna

Hallo, ich habe Deinen Beitrag gerade erst gelesen. Und ich muß in der Argumentation Bluna recht geben.
Wenn Du keine MS hättest, wer zahlt denn dann für das " Vergnügen". Ich bin der Meinung, das da Dein

Partner auch in der Pflicht steht, oder???Redet mal diesbezüglich richtig miteinander.Die Zahlungsforderung gegenüber der KK kann ich nicht nachvollziehen, sorry.

Diese"steht mir zu " Mentalität habe ich sowas von DICK. Grüße Madita

Hallo zusammen,

ich bin über die letzten Äußerungen ein wenig entsetzt. Aber vielleicht habt ihr euch auch mit dem Thema noch nicht tiefergehend beschäftigt.

Ich zahle schon immer die Pille selbst. Aber darum geht es gar nicht. Unter Avonex sollte man unter keinen Umständen schwanger werden. Dies hab ich am Freitag noch mit meinem Neurologen besprochen.

Und es gibt Krankenkassen die dies übernehmen. Und zwar, weil das Kind zu schaden kommen könnte. Wenn es also aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist, die Verhütung zu gewährleisten, übernehmen die Kassen das auch.
Meine Frauenärztin sieht es genauso.

Jedenfalls hab ich mich hier nicht hingestellt und gesagt "los bezahlt mir das". Ich habe lediglich nach Erfahrungen gefragt.

Von daher kann ich letzte Meinungen nicht verstehen und sie haben auch gar nichts mit dem eigentlichen Hintergrund zu tun.

LG
Sabrina

Hi,

Schwangerschaften unter Avonex, wie auch die andere Interferone und Copaxone, sind kein Problem.

Das ist der aktuelle Stand.

http://www.ms-und-kinderwunsch.de/allge ... erone.html

Zwar ist die Wahrscheinlichkeit einer Entbindung vor der 40 SSW gegeben, im Schnitt war es die 39. SSW. Das minimum lag bei der 35. SSW.

Somit lag auch das Geburtsgewicht leicht unter dem Durchschnitt, im Schnitt 300g weniger bei einem Durchschnitt von 3,8kg.

Abbrüche waren unter Interferon ca. 2%-Punkte höher als bei Frauen ohne Interferone, wobei bis zu 5%-Punkte wegen der geringen Menge noch als statistisch "normal" gelten.

Das sind die Fakten zu Schwangerschaften unter den Basistherapien, veröffentlicht wurde das ganze in einem englischen Magazin, im Internet gibt es nur die Überschrift kostenlos.

Daher ist eine Verhütung keine Pflicht mehr, nur es wird nicht aus dem Beipackzettel verschwinden.

Ich hab selbst unter Azathioprin (Fruchtschädigend eingestuft und nachgewiesen) die Pille noch selbst bezahlt. Denn auch Männer die Mitox nehmen bekommen keine Kondome bezahlt.

Einige Sachbearbeiter von verschiedenen Kassen sehnen das zwar lockerer, aber es wird nicht mehr lange so gehen.
Denn dank der modernen Technik, lassen sich solche freigaben immer mehr verhindern.

Grüße
susaen

P.S. selbst Tysabri darf in der Schwangerschaft bei bedarf weiter gegeben werden (neuster Stand von meinem Neuro Dezember 2013!)

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