mal laut gedacht

In diesem Bereich finden Sie Hilfestellungen, wie sich Herausforderungen des Alltags meistern lassen.
von Tiffi
Am
Beiträge: 6496
Registriert: 24. Januar 2013, 14:37

mal laut gedacht

hallo zusammen

was ich jetzt schreibe, ist das, was mir schon länger im Kopf "umgeht" und möchte wissen, wem es noch so geht ... aber nicht unbedingt Ratschläge dazu - ich hoffe ihr versteht

kurzer Vorlauf - von "Natur aus" bin ich eher schüchtern und zurückhaltend angelegt ;-) ... mein Selbstbewusstsein ist im Laufe des Lebens angelernt/-trainiert. Wer ein bissl in Menschen "reinschauen" kann, wird das am ehesten bemerken....

nun zum Thema ...

Seit August 2004 bin ich berentet - und ich merke die letzten zwei, drei Jahre, dass ich mir persönlich immer weniger zutraue. Sei es, was ne mögliche Nebenbeshäftigung angeht, als auch neue Sozialkontakte knüpfen oder auch sonstige neue Herausforderungen wie z.B.ein Ehrenamt (da sind in der heutigen Zeit die Anforderungen beinahe überall schon so hoch wie im Berufsleben - habe ich festgestellt)

Für alles suche und finde ich Ausflüchte und Ausreden .. eigentlich finde ich es schrecklich und es gefällt mich gar nicht, mich so zurückzuziehen, aber über meinen Schatten zu springen, das fällt mir auch nicht leicht.

Blöde, oder??

Danke für's Lesen ... weshalb ich das geschrieben habe? Vielleicht auch nur zur Bestätigung für andere, dass es Leute gibt, denen es genauso geht? oder nur für mich selbst? ... genau weiß ich es nicht - wollte es einfach nur mal loswerden, da einen das eigene Umfeld nicht immer sooo versteht

LG, tiffi

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Zuletzt geändert von Tiffi am 3. Januar 2014, 10:38, insgesamt 1-mal geändert.

von Gast
Am

mal laut gedacht

Drück dich....
die tage wieder mehr auf dem anderen sender.

villa

von Gast
Am

mal laut gedacht

Hi TIFFI,

könnte von mir sein...

kommt mir doch alles so bekannt vor...

glg tux...(thomas)

von Rose66
Am
Beiträge: 5423
Registriert: 31. Mai 2013, 16:38

mal laut gedacht

Guten Morgen Tiffi

Das ist nicht blöde, das sind Wahrheiten, bei mir ist es auch so ähnlich.

Zwischendurch, wenn ich eigentlich nicht mehr kann, schreibe alles auf, was mich bedrückt

lese es und vernichte es dann wieder. (Wofür? Damit es keiner mehr lesen kann,wenn ich nicht

mehr bin)

Du siehst, alleine bist Du nicht. Hast nur den Mut das hier zu schreiben!!!!!! Von mir alle Achtung.

Das eigene Umfeld? Kann ich nur bestätigen.

Siehste, habe lange gebraucht um diese Zeilen zu schreiben, überlege immer viel zu lange

ob es richtig ist.

Ganz liebe Grüße

Marlis




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von leowak
Am
Beiträge: 950
Registriert: 13. Juni 2013, 13:26

mal laut gedacht

Hallo Tiffi,

Das kommt mir soooo bekannt vor...

Dachte schon, ich bin nur so... Arbeiten traue ich mir nicht zu, bin total schnell müde und kaputt...oder vielleicht würde es dann ja besser? Bin auch hin- und hergerissen...am liebsten würde ich immer jemanden mitnehmen, wenn ich irgendwelche Dinge entscheiden soll. Ich zwinge mich dann immer es alleine zu erledigen, hinterher bin ich dann immer stolz, dass ich es allein geschafft habe. Blöde Sache...

Hey, aber so sind wir nun mal...ich verstehe dich da....

LG Karin *__*

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von petra112
Am
Beiträge: 2895
Registriert: 23. Januar 2013, 18:23

mal laut gedacht

Hallo Tiffi

Beim Lesen dachte ich, sind schon einige Gleichheiten zu mir....
Ok ich kann noch immer sehr gut auf Fremde Menschen zugehen , nur merke ich, es ist nicht mehr wie früher. Meisstens habe ich einfach keine Lust zu Reden. Dann meißtens wenn es mir bewußt ist, denke ich "hallo" ....

Wenn ich so bedenke, ich lache super gerne. Freue ich auch immer wenn ich mit Menschen zusammen zu sein, die genau wie ich gerne Blödsinn machen, aber es ist etwas anderes wie früher.

Kann auch sein, dass es mit meinem Alter zu tun hat??? Die Meissten sind viel jünger als ich und immer nur zu denken, ok ich bin älter aber immer noch im Quatschmachalter, ist nicht immer möglich.

So ganz genau kann ich es auch nicht benennen...
Du hast genau das zu bedenken geben, was glaube ich, jedem einmal durch den Kopf geht...

Lass Dich drücken

LG Gudrun

von Tiffi
Am
Beiträge: 6496
Registriert: 24. Januar 2013, 14:37

mal laut gedacht

hi ihr Alle *gg*

danke, dass ihr geschrieben habt - wusste ich's doch ein wenig, dass ich nicht ganz alleine bin ;-) ...

@ Marlis - in der Anonymität des Forums fällt es einem leichter, auch Schwächen etc. zuzugeben

@ Gudrun - mit Leuten, die ich kennem Freunde und Verwandte, habe ich überhaupt kein Problem - da gibt es Lachen und Quatsch - manchmal ohne Ende. Nur auf Fremde zuzugehen o. in fremden Situationen wird es verdammt schwer, es sei denn, mein Gegenüber ist offen und geht von sich aus auf andere zu, dann habe ich weniger Probleme

@ alle Anderen - einfach nicht entmutigen lassen, auf in dem Kampf, auch wenn es nicht immer leicht fällt

LG, tiffi

PS: wer hat mich mal nach meinen Ängsten gefragt? Gudrun? ... auf der Kur hat die Psychotherapeutin von *generalisierte Angsstörung* in leichter Ausprägung gesprochen. Das ist immer eine gewisse Herausfdorderung. Gestern unser Besuch bei unserer Tochter - beinahe 100km Autobahn als Beifahrer - das kostet mich echt Überwindung

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von Paulina
Am
Beiträge: 10828
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

mal laut gedacht

Hallo Tiffi,

Dein Verhalten erinnert mich stark an meins, als ich jünger war. Ich hätte mich nie getraut, das Wort zu ergreifen in einer Gesellschaft, in meinem Kirchenchor oder vor den Eltern in der versammelten Schulklasse usw., aber bei mir ist das mit zunehmendem Alter besser geworden. Ich habe an meinem Verhalten gearbeitet, mir immer wieder vorgenommen, mich zu etwas zu überwinden, immer einen kleinen Schritt mehr, und habe das auch einigermaßen geschafft.

Letztes Jahr z.B. habe ich auf einem Familientreffen meines Mannes vor ca. 100 Leuten (von denen ich nur ca. 10 kannte) eine lange Ausarbeitung über diesen Familienzweig vorgetragen, das hätte ich früher noch nicht mal vor 5 Leuten fertiggebracht. Ich war auch richtig stolz auf mich hinterher.

Ich denke, und jetzt spreche ich mal für die Älteren, zum Teil ist vielen von uns dieses Verhalten anerzogen worden. Im Gegensatz zu heute wurden wir als Kinder ziemlich klein gehalten, zu Hause, in der Schule und auch noch in der Ausbildung. Wenn ich sehe, welches Selbstbewußtsein heutzutage oft die kleinen Kinder schon haben, kann ich nur staunen. Wobei ich sagen muß, daß mir die zurückhaltenderen Kinder mehr zusagen als so überaus selbstbewußte.

Hier im Forum fällt es einem leichter, sich zu äußern und seine Meinung zu sagen. Tiffi, mir geht es wie Dir. Wenn ich die Menschen kenne, ist es kein Problem. Aber wenn man fremd irgendwohin geht, bin ich auch immer gehemmt. Ich kann nicht so gut auf andere zugehen und bin dann immer froh, wenn Leute dabei sind, die von sich aus das Wort ergreifen. Nicht so schön ist es, wenn niemand für Unterhaltung sorgt.

Es kommt aber auch immer auf die anderen Menschen an. Mit manchen kann man sofort reden, auch wenn man sich gerade erst kennengelernt hat, da ist gar keine Hemmschwelle, und mit anderen ist die Unterhaltung verkrampft und bleibt auch so.

Tiffi, Du siehst, es geht vielen anderen so ähnlich. Man sieht es einem ja meistens nicht an. Und wie Du sagst, man muß einfach immer weiterkämpfen.

Liebe Grüße, Helga


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von petra112
Am
Beiträge: 2895
Registriert: 23. Januar 2013, 18:23

mal laut gedacht

TIFFI hat geschrieben: hi ihr Alle *gg*

danke, dass ihr geschrieben habt - wusste ich's doch ein wenig, dass ich nicht ganz alleine bin ;-) ...

@ Marlis - in der Anonymität des Forums fällt es einem leichter, auch Schwächen etc. zuzugeben

@ Gudrun - mit Leuten, die ich kennem Freunde und Verwandte, habe ich überhaupt kein Problem - da gibt es Lachen und Quatsch - manchmal ohne Ende. Nur auf Fremde zuzugehen o. in fremden Situationen wird es verdammt schwer, es sei denn, mein Gegenüber ist offen und geht von sich aus auf andere zu, dann habe ich weniger Probleme

@ alle Anderen - einfach nicht entmutigen lassen, auf in dem Kampf, auch wenn es nicht immer leicht fällt

LG, tiffi

PS: wer hat mich mal nach meinen Ängsten gefragt? Gudrun? ... auf der Kur hat die Psychotherapeutin von *generalisierte Angsstörung* in leichter Ausprägung gesprochen. Das ist immer eine gewisse Herausfdorderung. Gestern unser Besuch bei unserer Tochter - beinahe 100km Autobahn als Beifahrer - das kostet mich echt Überwindung
Hallo Tiffi

Was Du meist kann ich verstehen.....
Warst Du eigentlich schonmal in Hamm??? Ein Treffen wäre doch super.....

Sei lieb gegrüßt....

Gudrun

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von Trof
Am
Beiträge: 4466
Registriert: 2. Februar 2013, 20:39

mal laut gedacht

Hallo Tiffi,

Du bist nicht allein, ich entdecke Ähnlichkeiten.
Am Alter liegt das sich er nicht unbedingt.

Mir fehlt seit MS oft der Antrieb. Bin durch die Fatigue immer dauermüde und schon froh, den normalen Alltag bewältigt zu bekommen mit Haushalt, Garten und Kids.

Da schiebe ich vielleicht mal irgendwann wieder "Arbeiten zu gehen" immer weit von mir.
Bin seit meine Kinder da sind zu Hause. Hatte nur nebenher Putzjobs.

Aber als letztes Jahr der Schub kam, merkte ich schon Monate vor dem Schub, das ich diese Jobs kaum noch schaffe, wußte da aber nicht, was es ist.

Hab diese Sachen alle aufgegeben. Körperlich zu anstrengend.

Vor MS hatte ich immer viel Energie für alles, die fehlt mir jetzt total.
Bin immer fertig und ausgepowert.

Sowas führt natürlich auch zu einem Zustand, den Du beschreibst.

Man muß sich selber immer wieder sozusagen in den Hintern treten und weitermachen. Fällt aber nicht immer leicht.

Aber es beruhigt zu hören, das es anderen auch so geht.
Und einiges davon ist sicher auch MS bedient, wegen Fatigue.

Das waren jetzt mal meine spontanen Gedanken dazu, liebe Tiffi.

LG Steffi