Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

In diesem Bereich finden Sie Hilfestellungen, wie sich Herausforderungen des Alltags meistern lassen.
von BirgitS
Am
Beiträge: 6846
Registriert: 27. Januar 2015, 13:30

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

Hallo,

vor einem Jahr kam ich ins Krankenhaus, weil ich plötzlich keine Kraft mehr im rechten Bein hatte.

Ich möchte nun mit meinem Rückblick allen "Neulingen" die große Zukunftsangst etwas nehmen.

Da lag ich nun und hatte verschiedene Untersuchungen hinter mir, als der Chefarzt kam und mir die Diagnose mitteilte. Ich fühlte mich wie im falschen Film. In diese Richtung waren meine Gedanken absolut nicht gegangen.

Anderseits hatten nun länger zurückliegende Beschwerden ( vor 5 Jahren mal Gehprobleme) und kleine Wehwehchen ( pelzige Fußsohlen) endlich einen Namen.

Der Arzt war sehr einfühlsam und betonte, ich könne mein Leben wie bisher führen.
Das spornte mich sehr an. Auch wenn es zum derzeitigen Zeitpunkt für mich nicht vorstellbar war.

Es hilft nichts, im stillen Kämmerlein zu jammern und in Selbstmitleid zu vergehen.

Mein erstes Ziel war, wieder normal laufen zu können.In der anschließenden Reha machte ich soviel Sport, wie noch nie zuvor.

Weil ich in Teilzeit arbeite war es relativ einfach, wieder meinen gewohnten Tagesablauf aufzunehmen.

Und heute:
außer der täglichen Medikameneinnahme, der wöchentlichen KG, viel Sport und regelmäßige Arztbesuche hat sich mein Leben tatsächlich wieder in "normalen" Bahnen eingependelt.

Natürlich habe ich Beschwerden, die halten sich aber in einem akzeptablen Rahmen.

Also verliert nicht den Mut, auch mit MS ist das Leben schön, nur etwas anders.

Birgit

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

Hallo Birgit,

ich finde es gut und wichtig, dass du dein Resümee oder Fazit,

wie immer man es auch nennen will, hier gepostet hast.

Es soll den Menschen mit frischer Diagnose MS Mut geben und zeigen,

dass es auch weiter geht.


Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Es geht also weiter. Wenn auch mit kleinen Veränderungen, aber es geht definitiv weiter.

Erschlagen ist man erst einmal, von der unübersichtlichen Diagnose.

Da ist anfangs jeder mit überfordert.

So eine Diagnose steckt niemand von jetzt auf sofort einfach weg.

Erst einmal sacken lassen. Ihr habt jede Zeit der Welt.

Nichts überstürzen !!!


Liebe Grüße, Jörg
(Dia 97)

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von Paulina
Am
Beiträge: 10848
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

Hallo Birgit,

sehr gut, daß Du uns von Deiner insgesamt positiven Bilanz berichtest.

Ich sehe das genau so wie Du und Jörg und sicher noch viele andere hier,
daß es wichtig ist, den Neulingen mitzuteilen, daß das Leben auch mit der MS
weiter gut und zufriedenstellend verlaufen kann.

Wir im Tagesecho sind ja eigentlich alle das beste Beispiel dafür.
Also machen wir weiter so.

LG, Helga

Und für die Neuen gilt:



von Sonnenrose
Am
Beiträge: 1157
Registriert: 26. März 2013, 13:06

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

Hallo Birgit,

ich kann mich da nur anschließen.

Wir sind ja doch schon alte Hasen,Jörg,Helga und ich.Ich habe auch damals überlegt,warum ich und was nun.

Heute bin ich der Meinung,dass man den Krankheitsverlauf mit einer positiven Einstellung positiv beeinflussen

kann.

Für unsere Neulinge hier,ist es ganz wichtig so etwas zu lesen,denn jeder fällt nach der Diagnose in ein Loch.

Haste schön gesagt.

LG Silke


von jinx711
Am
Beiträge: 20
Registriert: 20. Februar 2015, 20:03

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

Hallo Birgit,

morgen jährt sich auch bei mir die Diagnose zum ersten Mal. Kam wie bei Dir ganz überraschend. Hatte Schmerzen in der Schulter und ein pelziges, taubes Gefühl in Hand und Arm. Im MRT der HWS wurde eine frische, kontrastmittelanreichende Läsion entdeckt und in der Folge während des Krankenhausaufenthaltes auch mehrere alte im Kopf.....

Ich versuche mein Leben so gut es geht ganz normal weiterzuführen, auch wenn ich mich immer noch täglich mit der MS auseinandersetze und mir mehr Wissen aneigne, um die Krankheit und Therapiemöglichkeiten besser zu verstehen.
Spiele einmal die Woche Tennis, bin am Wochenende als Handballschiri im Einsatz und mache 2 mal die Woche Krankengymnastik.

Seit Februar mache ich eine Therapie mit Tecfidera (die Erfahrungen sind ein eigenes Thema).

Auch wenn ich die "10 Gebote"
http://www.ms-life.de/ms-community/disk ... aeltigung/
erst vor kurzem gelesen habe, habe ich bestimmt 7-8 davon schon instinktiv befolgt.
An den verbleibenden arbeite ich noch. Es steckt soviel Wahrheit darin....

Den Kopf hängen lassen kommt bei mir schon aufgrund des "Lhermitte-Zeichens" nicht in Frage ;-)

LG
Jan

von nicke01
Am
Beiträge: 16
Registriert: 23. Juni 2014, 11:24

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

Hallo Zusammen,
meine Diagnose ist 1,5 Jahre her. Im Grunde geht es mir gut, hatte 2 Schübe kurz hintereinander. Ich kann laufen, Auto fahren, meinen Haushalt bewältigen, natürlich spüre ich meine MS immer.
Wenn ich daran denke, das ich meine Blase, meinen Darm nicht mehr kontrollieren konnte, mich mit Krücken irgendwie durch die Wohnung gequält habe, dann kommen mir die Tränen.
Das will ich nicht mehr und vor allem will ich nicht abhängig sein von anderen.
Mein Lebensgefährte musste mir oft genug den Arsch abputzen, das war auch für uns beide ok.
Aber das meine Schwägerin zu mir kommen wollte/musste war mir schon unangenehm, dabei wollte sie nur helfen und die Wohnung in Ordnung bringen.
Ich kann sehr schlecht Hilfe annehmen und will es auch nicht.
Da frage ich mich, wie soll das weiter gehen wenn es mir mal wieder schlecht geht oder es wirklich schlimmer wird.
Ich habe jahrelang selbst in der Altenpflege gearbeitet, daher weiß ich wie nervig einige Menschen sein können und man als Pflegeperson kaum Zeit hat und ich bin auch nervig, weil ich alles genau wissen will und mich im KH unbeliebt gemacht habe, weil ich ständig nach gefragt habe. Wenn ich mir also vorstelle ich müsste in so eine Einrichtung, NEIN DANKE.
Ihr denkt jetzt sicher, die hat aber Depressionen, wer weiß?
Grübelt Ihr denn nicht? Um nicht zu fragen, denkt denn keiner darüber nach, sofern es möglich ist, sich selbst, ich sag es mal so, einfach zu verschwinden? Ich denke Ihr wisst was ich meine....

LG
nicke

von Ben387
Am
Beiträge: 466
Registriert: 15. Mai 2014, 17:22

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

hatte auch vor ca.1 1/2 Jahren Schwierigkeitem mit der Blase, ist aber alles wieder ok.

wohin willst du verschwinden?

von nicke01
Am
Beiträge: 16
Registriert: 23. Juni 2014, 11:24

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

Hallo Ben,
aus dem Leben verschwinden. Ich wollte es nicht ganz so drastisch sagen.

LG
nicke

von Ben387
Am
Beiträge: 466
Registriert: 15. Mai 2014, 17:22

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

hab ich mir schon gedacht aber ich finds ziemlich blöd, es gibt viel schlimmere Krankheiten....

von Gast
Am

Resümee nach dem 1. Jahr der MS Diagnose

nicke01 hat geschrieben: Hallo Ben,
aus dem Leben verschwinden. Ich wollte es nicht ganz so drastisch sagen.

LG
nicke
Guten Morgen nicke,

ich hoffe, nachdem du eine Nacht über deinen Beitrag geschlafen hast, dass es dir gefühlsmäßig heute etwas besser geht.

Manchmal hilft es einem schon sich seinen ganzen Frust von der Seele zu schreiben weil man niemanden hat dem man solche Gedenken sagen möchte, da bietet sich so ein Forum an. Ob du Depressionen hast oder nicht kann und sollte nur ein Facharzt entscheiden, dafür haben wir doch so viele unterschiedliche Docktörchen ;-)

Ben hat dir bestimmt so kurz und knapp geantwortet weil er deine Gedanken nicht nachvollziehen kann und sie ihm unheimlich sind. Wie denn auch, selbst wenn wir hier alle die selbe Krankheit haben verläuft sie doch bei jedem von uns anders, jeder geht anders mit der MS um und was man selber an Beschwerden nicht hat kann man auch nicht verstehen ist doch bei jeder Krankheit so.

Ich weiß auch nicht wie du dich fühlst, ich finde es nur schade dass du solche Gedanken hast und wüsste so gern was ich schreiben könnte damit du dich etwas besser fühlst. Deinen Schritt hier zu schreiben finde ich gut und hoffe nur du erntest hier keine Kritik denn das ist im Moment das Letzte was du brauchst.

Du hast überhaupt nicht geschrieben was du so an Medikamenten nimmst, hast du einen guten Neurologen und andere Ärzte die dich betreuen, dir alles erklären und deine Ängste verstehen, schreib doch bitte da mal etwas zu.

So, ich freue mich schon bald wieder von dir zu lesen,

Gruß Denise











Zuletzt geändert von Gast am 30. September 2015, 09:14, insgesamt 1-mal geändert.