Veränderung auf Gefühlsebene

Hallo zusammen,
Seit ca. 1 Jahr wurde bei mir MS diagnostiziert. Vermutlich habe ich die Krankheit schon länger und mir ist vor einigen Jahren bereits aufgefallen dass sich bei mir die Gefühlswahrnehmung verändert hat. Ich empfinde Berührungen nicht mehr so intensiv wie früher. Liegt vielleicht auch an den Sensibilitätsstörungen. Ist es möglich dass Gefühlsstörungen auch auf emotionaler Ebene auftauchen durch die MS oder ist das Problem dann eher in der Beziehung zu suchen?

guten morgen saphira,

schwierige frage.vielleicht bist du aber auch gerade noch dabei mit der ms und der feststellung klar zu kommen
und kannst deshalb einiges nicht zu lassen.

lieb gruss villa

Hallo MS_Sapphire,

interessante Frage. Könnte mir schon vorstellen, dass da ein Zusammenhang besteht, wenn sich ein Herd in dem Bereich befindet, der z.B. an der Dopamin-Ausschüttung oder der Serotonin-Produktion beteiligt ist. Aber bei einer Depression funktionieren diese ja auch nicht einwandfrei.

Ich bin eher noch empfindsamer; wobei starke Gefühlsschwankungen nicht mehr so häufig auftreten – aber das dürfte andere Gründe als spezielle Herde oder die MS im Allgemeinen haben.

Nimmst du Medikamente? Vielleicht bewirken die eine Art Sedierung?

Nein ich nehme keine anderen medikamente. Nur die basistherapie mit Plegridy, die Nebenwirkungen sind mittlerweile auch relativ gering.
Ich weiß nicht ob es richtig rüber gekommen ist. Ich mache mir Gedanken über meine beziehung. Emotionale Gefühle sind mit der zeit weniger geworden. Ich dachte die ganze zeit es hängt mit der MS zusammen. Aber ich habe im Urlaub jemand kennengelernt und auch wenn nichts gewesen ist, aber es war ein Anflug von Gefühlen das ich nicht mehr kannte...

Hallo MS_Sapphire,

das kann Dir sicher kein anderer als Du selbst für Deine eigene Situation beantworten.

Alles dürfte möglich sein.

Ich selbst habe festgestellt, daß ich mein Umfeld ziemlich „gesiebt“ habe. Und zu vielen Energieräubern auch den Kontakt abgebrochen habe. Und wahrscheinlich ist das ein Prozeß, der nicht endet. Dafür gibt es neue Menschen, die mein Leben nun bereichern.

Das schiebe ich jetzt nur insofern auf die MS, als daß ich wegen ihr gelernt habe, auf mich zu achten.

Vielleicht mußt Du Deine Beziehung generell überdenken.

Alles Gute

Marga

Hallo MS_Sapphire,

bei längeren Beziehungen ist es kaum aufzuhalten, dass der Zauber und das Kribbeln mit der Zeit weichen.
Ich denke viele Beziehungen scheitern, weil ein neuer Partner diesen Hormonschub wieder auslöst. In meinem Umfeld sehe ich, dass auch bei der neuen Traumfrau innerhalb kürzerer oder etwas längerer Zeit die Normalität einkehrt.
Die immerwiederkehrende Frage, wer putzt die Wohnung, wer kümmert sich um Einkauf und Kochen, wer holt die Kinder ab.. sind leider nicht wirklich sexy.

Aber ich habe auch gelesen, dass viele Partner mit MS sich trennen. Ich denke wir alle befürchten, dass die "gute Zeit" im Leben mit voller Beweglichkeit, Sehstärke und Energie für Familie, Arbeit und Hobbys sehr begrenzt ist.
Die Frage, ist mein Partner der "Richtige" für mich oder ist jetzt die Zeit sich von negativen Einflüssen auf mein Leben zu trennen, stellen sich wahrscheinlich alle einmal.

Natürlich sind auch Sensitivitätsstörungen bei MS sehr gut möglich. Ich fühle häufig nach, wenn ein Fuß einschläft
oder ähnliches, ob ich Berührungen, Wärme, Kälte und so weiter noch spüre. Das ist ein Thema für den Neurologen, der kann das sicher besser einordnen.

Ich wünsche, dass du Gutes von Schlechtem richtig trennen kannst und für dich persönlich die besten Entscheidungen triffst.

LG Inareg

Wie stark eine Liebe / Beziehung ist, zeigt sich nicht bei

Sonnenschein, sondern bei Sturm.

LG, Jörg

Ich würde nie jemanden dazu raten, an einer Beziehung festzuhalten oder auch sich davon

zu verabschieden.

Wenn ich auf einem Boot aber schon mehr als nur nasse Füße oder Knöchel bekomme,

würde ich die Lage mal ernsthaft überdenken,

so lange man noch dazu Zeit hat.

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