Dünne Haut seit Cortison/ Betaferon (Extavia)?

Hallo Ihr Lieben, habe ja lange nichts mehr gepostet, aber heute habe ich mal eine Frage.

seit Dezember sind meine Schleimhäute (da, wo es nicht schön ist) total gereizt und fühlen sich irgendwie dünn an. Bin deswegen auch in dermatologischer Behandlung, bisher gab es aber kein konkretes Ergebnis.

Auch im Gesicht merke ich, dass meine Haut dünner ist als sonst (fühlt sich an wie Babyhaut. Ist natürlich an sich ganz nett, aber eben nicht überall am Körper).

Der Zustand hat sich, so glaube ich, nach meinem letzten Cortisonstoß eingestellt. Auch äußerte meine Dermatologin den Verdacht, dass ich die dünnere Haut von meinem Extavia (Novartis "Betaferon") haben könnte.

Kennt das jemand? Und ...
Kann es sein, dass Cortison oder Interferon Beta die Haut dünner werden lässt?

Ich hoffe, das pendelt sich wieder ein. Fühle mich schon wie eine Porzelanpüppchen.

Habt nen schönen Abend. Ganz liebe Grüße von der Beete!

Hallo Beete,

ich kenne das vom Cortison, deshalb sollen Cortison-haltige Salben, die ich schon jahrzehntelang immer wieder anwenden muss, nur kurze Zeit angewandt werden. Sie machen eben die Haut "dünn".

Auf die Schleimhäute sind mir die Cortison-Stöße und auch die intrathekalen Gaben ebenfalls immer geschlagen bis hin zu einer Pilzerkrankung der Mundschleimhaut.

Ich vertrage noch lange nicht alles, was andere mal eben im Vorbeigehen tanken. Vielleicht ist es bei dir ähnlich?

LG

Hi Schnucki, schön, dass Du auch noch im Forum bist

Es fühlt sich so an, als würden sich meine Schleimhäute selbst "entzünden"... Und der Cortisonstoß war im Dezember.
Die ersten Stöße hatte ich gar keine Probleme, aber der letzte hat auf meinem Schleimhäuten alles durcheinander gebracht... Und ich sag Dir was: Daraus habe ich gelernt. Nur noch bei Augen, Beine, Hände ...

Hast Du Deine Schleimhautprobleme dann irgendwann nach einem Stoß wieder losbekommen?

Ganz liebe Grüße,
Beete

Na klar bleibe ich hier. Warum nicht? Oder soll ich mich jetzt wie eine pikierte Diva in meine Gemächer zurückziehen?

Irgendwann sollte es auch mal gut sein mit der Jankerei hier

Ich nehme schon lange kein Cortison mehr. Ich glaube, das letzte habe ich es 2005/2006 bekommen. Schübe habe ich sowieso nicht, profitiert habe ich ebenfalls nie davon. Also lasse ich es. Warum sollte ich mir das weiterhin antun? Gegen meine Tagesschwankungen, die auch von alleine wieder verschwinden, werde ich es nicht nehmen.

Sicher gehen die Nebenwirkungen auch irgendwann mal wieder weg, nach zig Arztbesuchen, Medikamenten gegen das eine und das andere usw. usf. Das würde zu weit führen, das jetzt alles zu schildern. Bin auch schon zu müde dazu.

Das mit der dünnen Haut ist so eine Sache... Ich bekomme Cortison-haltige Salben quasi schon mein ganzes Leben, weiß inzwischen, dass es damals oft übertrieben wurde, aber es löst jetzt nicht unbedingt einen Krankheits-Effekt bei mir aus. Bin halt nur ein bischen empfindlich und muss mit der Pflege und der Sonne immer ein bischen aufpassen.

Außer ständigen Erkältungen, depressiven Verstimmungen und anderen unangenehmen Sachen wie eine beginnende Osteoporose u.a. hat Cortison mir nie eine Besserung gebracht. Und von der Hysterie der Ärzte und anderer Betroffener lasse ich mich inzwischen auch nicht mehr verrückt machen.

Carpe diem!

Chilling Greetz Bilder - GB Pics von hd-gbpics.de

Um Renate's mühevoller Aufklärungsarbeit Rechnung zu tragen muss ich noch nachtragen, dass ich natürlich nur Prednisolon, Urbason und Triamcinolonacetonid (Volon A) kenne und davon diese Probleme bekommen habe.

Dexamethason habe ich vor ein paar Jahren mal angefangen für einige Tage einzunehmen. Dann kam mir ein geplatzter Blinddarm dazwischen.

Von daher kann ich dir zur Verträglichkeit von Dexa keine großartigen Erkenntnisse mitteilen. Wie sich Dexa mit deinen und meinen Problemen verhält kann ich dir leider nicht sagen. Dazu hätte ich es länger und öfter einnehmen müssen.

Vielleicht ist es für dich verträglicher? Hast du es schon ausprobiert?

Mir ist noch eingefallen, dass ich seinerzeit die Pilzerkrankung der Mundschleimhaut gar nicht selber bemerkt habe - keine ungewöhnlichen Symptome. Diese wurde nebenbefundlich wegen eines erneuten grippalen Infektes beim HNO-Arzt diagnostiziert. Vielleicht solltest du - sofern noch nicht passiert - wegen der Schleimhautprobleme mal einen HNO-Arzt aufsuchen?

LG

Hallo ihr Lieben,

Um Renate's mühevoller Aufklärungsarbeit Rechnung zu tragen

- Danke, Schnucki, lieb von dir!

Trotz meiner guten bis sehr guten Erfahrungen mit Dexamethason und meinem üppigen Vorrat dieses Stoffs im Arzneischrank habe ich das letzte Mal im März 2011 welches genommen, denn es ist immer ein zweischneidiges Schwert, und jede Entscheidung für oder gegen eine Cortisontherapie ist eine Entscheidung für das Übel, das im Moment das geringere ist.

Was Schleimhautprobleme angeht, dürfte Dexa nicht weniger schädlich sein als Prednisolon und Co., denn diese Probleme haben nichts mit der Wirkung oder Nichtwirkung des Glucocorticoids auf den Elektrolythaushalt zu tun, sondern mit der Immunsuppression. Durch alle Immunsuppressiva erhöht sich die Anfälligkeit für Infektionen, auch die der Schleimhäute für Mykosen (Pilzinfektionen).

Schon der regelmäßige Gebrauch eines cortisonhaltigen Asthmasprays, das durch die Mundhöhle inhaliert wird, erhöht das Risiko für einen Mundsoor. Auch an anderen Körperstellen mit und ohne Schleimhaut breiten sich unter Cortisonen gerne Pilze aus.

Der Übeltäter in Mund und Muschi ist meistens Candida albicans. Dieser Pilz ist fast allgegenwärtig, normalerweise hält ihn die gesunde Haut- und Schleimhautflora in Schach. Wenn diese Flora sich durch bestimmte Medikamente verändert (oder auch durch übermäßigen Gebrauch starker Reinigungsmittel, z.B. Seife),

feiert Candida Party, weil die gesunde Flora nicht mehr da ist, durch die sie normalerweise verdrängt wird, und der pH-Wert nicht mehr sauer ist. Ein begünstigender Faktor ist bei uns Frauen auch zuviel Zucker im Urin durch einen cortisoninduzierten Diabetes. Candida mag Süßes.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vaginale_Pilzinfektion

Behandelt wird sie mit Antimykotika, z.B. Nystatin. Da ist der/die Gyn und der/die HNO oder ZA der Ansprechpartner/in.

Zum Dünnerwerden der Haut: Das ist ein typischer Effekt von Langzeitbehandlungen mit Glucocorticoiden. Sie hemmen das Zellwachstum. Ob man lange Zeit Cortison einnimmt oder ob man lange Zeit Cortisonsalben aufträgt, z.B. wegen Psoriasis, die Haut kann dadurch werden wie Pergament. Auch die Haare werden dünner (und die Knochen auch).

Daher warne ich immer wieder vor einer längeren Cortisonzufuhr. Fünf Tage, und basta! Schon das Ausschleichen dauert für meine Begriffe zu lang, um noch gesund zu sein, und hat schon vielen MSsies Langzeitschäden bis zum Grünen Star und zur Gelenkkopfnekrose beschert.

Cortison nach einer Kurzzeitbehandlung ohne Ausschleichen abzusetzen, ist nicht schädlich, da die Nebennieren die körpereigene Cortisolproduktion noch nicht heruntergefahren haben. Man ist vielleicht ein, zwei Tage lang sehr müde, aber das war's dann auch.

Ausgeschlichen habe ich nur, als ich vor ~ 45 Jahren wegen meinem allergischen Asthma, Atemnot und Bluthusten Cortisontabletten vom Allergologen bekam (damals Triamcinolonacetonid). Das Ausschleichen dauerte länger als die Therapie. Man hatte damals noch schreckliche Angst vor einer Addison-Krise.

Wenn ich später wegen einem Anfall von allergischer Atemnot ein paar Tage lang Cortisontabletten eingenommen habe, habe ich nie ausgeschlichen! Ich wollte die kostbaren Wunderpillen lieber für den nächsten Asthmaanfall aufheben. Ich bin trotzdem nicht eingegangen. Ich habe damals schon am eigenen Leibe festgestellt, dass Ausschleichen verzichtbar ist.

@Beete: Ich würde bei dir auf eine cortisoninduzierte Candidose tippen. Betaferon hat bei mir in fast acht Jahren mit rund 1400 Spritzen keine Hautschäden verursacht, und auch der gelegentliche Gebrauch von cortisonhaltiger Salbe (Betamethason) bei Ausschlag nicht. Wahrscheinlich kennt sich eine Dermatologin mit Interferonen und MS nicht aus. Du hast wohl zu oft und zu viel Cortison bekommen?

(Dazu kann ich nur sagen, sei froh, dass es bisher nur deine Schleimhaut geschädigt hat, und nicht auch deine Augen und deine Knochen!)

Wenn der mutmaßliche Pilz sich in der Intimsphäre aufhält, ist der/die Gyn der geeignete Ansprechpartner. Da kann die Ursache auch bestimmt werden, mit Abstrich und Petrischale. Dann bekommst du was Pilztötendes, zur lokalen und evtl. auch zur systemischen Anwendung.

Gute Besserung und liebe Grüße!
Renate

Danke, Ihr beiden.

Eine Candidose ist es leider nicht, da das natürlich das erste war, was getestet wurde. Die Schleimhäute sind einfach so im Arsch (oder eben daneben

). Mein Gyn hat mich damit zur Dermatologin geschickt, die einen MS kompetenten Eindruck machte, weil sie wußte, dass man Cortisoninfusionen meistens in 3 oder 5gr hintereinander gibt, Extavia 3x die Woche gespritzt wird und ich dazu wahrscheinlich noch eine Ibuprofen nehme.... Ich hatte fast den Verdacht, sie hat es selber.

@Renate: Ich hab schon ziemlich viel Urbason letztes Jahr bekommen (Höchstdosis - also 4 Stöße). Wenn die Haut davon dünner geworden ist, regeneriert sie sich denn wieder? (Gesetz den Fall, dass ich erstmal keins brauche ... Klopf auf Holz). Soll natürlich gerade wie ein Verrückte Corti auf die Muschi schmieren (sorry Jungs, aber das muss man mal beim Namen nennen), aber das halte ich so gering wie möglich.

Das ist echt die Pest. Und ich sage Dir... Nur noch Cortison, wenn es gar nicht anders geht.

Viele Grüße!!!

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