Interferon und Depressionen?

Dieses Thema ist ebenso zentral und wichtig, wie vielfältig. Hier können Sie sich ausgiebig austauschen.
von Gast
Am

Interferon und Depressionen?

"Interferon löst – vermutlich über einen Serotoninmangel – oft depressive Zustände aus.

In der einer Studie wurden 25 Patienten vor, einen und drei Monate nach Interferontherapie beobachtet.

Ergebnis: In den ersten 3 Monaten verschlechterte sich insgesamt die gesundheitsbezogene Lebensqualität signifikant bei körperlicher und sozialer Funktionsfähigkeit, körperlicher und emotionaler Rollenfunktion sowie Vitalität, ebenso die neuropsychologische Leistungsfunktion.

12 von 25 Patienten entwickelten leichte bis mittelgradige depressive Episoden. Im Vergleich zu den nichtdepressiven wiesen die depressiven Patienten bereits zu Beginn eine signifikant niedrigere Lebenszufriedenheit auf. Als Ursache der Depression gilt ein durch Interferon ausgelöster Serotoninmangel."

Quelle: http://www.ms-zipperlein.de/ein-weitere ... n-absetze/

Gibt es hier ähnliche Erfahrungen?

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

Interferon und Depressionen?


Hallo Dirk,

ich glaube chron. Krankheiten lösen immer auch Depressionen aus,

bleibt bei MS nicht aus.

Gehört zum allgem. Krankheitsbild meine ich.

Sicherlich können diverse Medis das alles noch verstärken.

Aber signifikant die Lebensqualität mindern ? Kann ich nicht so pauschal bestätigen.


Liebe Grüße, Jörg

von Heidi50
Am
Beiträge: 23
Registriert: 21. Februar 2013, 18:38

Interferon und Depressionen?

Habe bis jetzt Betaferon und Avonex(was ja auch ein Betaferon ist) gespritzt. Letztes habe ich im September abgesetzt. Die Depressionen wurden immer schlimmer. Jetzt hoffe ich auf eine der zwei Tabletten. Teriflunomid ist schon auf dem Markt, Fumarsäure soll auch noch kommen.

Gruss Heidi50

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von Paulina
Am
Beiträge: 10841
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Interferon und Depressionen?

Hallo Dirk,

Ich bin der Meinung, daß man das nicht so verallgemeinern kann. Ich spritze seit 12 Jahren das Interferon Rebif und hatte weder am Anfang noch später irgendwelche Depressionen. Ich denke, das hat auch mit der Veranlagung zu tun, die einem angeboren ist. Ich bin von Natur aus ein positiver Mensch und diese positive innere Einstellung habe ich auch nach der MS-Diagnose behalten.

LG, Helga

von Gast
Am

Interferon und Depressionen?

Ok, ich werfe auch mal meine Beobachtung in den Raum. Ich spritze seit ca. 6 Monaten Avonex, oft zusammen mit Ibuprofen, manchmal auch kombiniert mit einem Bier. Gewarnt wurde wich vor den grippeähnlichen Symptomen, gerade zu Beginn der Therapie, die dann auch prompt eintraten, sich mittlerweile aber so gut wie gegeben haben. Von Depressionen kann ich indes nicht berichten, eher vom Gegenteil. Es geht mir soweit ganz gut, wenn nicht sogar besser als vor der Therapie. Das mag möglicherweise auch den Lebensumständen geschuldet sein, die derzeit wenig Anlass zur Depression bieten. Zwar neige ich ab und an zum Blues, bin aber generell ein positiver Mensch. Mag alles irgendwie zusammen hängen.

von Kloimel
Am
Beiträge: 11
Registriert: 17. Juni 2013, 19:50

Interferon und Depressionen?

Ich spritze seit 15 Wochen Avonex. Gerade zu Beginn hatte ich Probleme mit depressiven Tagen, meist so der dritte Tag nach der Spritze, da wusste ich nicht, wie mir geschah, saß da und hab einfach nur geheult. Das hat sich Gott sei Dank jetzt gegeben. Allerdings fühle ich mich immer müde. Könnte auf einen geringen Serotoninspiegel hinweisen. Lasse aber gerade mein Blut untersuchen, ob die Schilddrüse normal funktioniert. Denn anscheinend neigen Interferon-Spritzende eher zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Es ist aber auch bekannt, dass Menschen, die Interferon alpha spritzen, auch eher unter Depressionen leiden. Eine Freundin, die Hautkrebs hatte, musste sich das einige Zeit lang spritzen und wurde dadurch depressiv. Als sie die Spritzen absetzte, ging es ihr wesentlich besser, so dass die Depression aufgrund der Erkrankung ausgeschlossen werden kann. Da Depression eine ernst zu nehmende Krankheit ist, würde ich denen ein Absetzen der Betaferone empfehlen und den Umstieg auf eine andere Basistherapie.