Lassen die Kortison Nebenwirkungen es einem noch schlechter gehen?

Dieses Thema ist ebenso zentral und wichtig, wie vielfältig. Hier können Sie sich ausgiebig austauschen.
von Gast
Am

Lassen die Kortison Nebenwirkungen es einem noch schlechter gehen?

Hallo ihr alle,

da ich in letzter Zeit verstärkt mit Schwindel und kognitiven Störungen zu kämpfen habe, hatte ich ein MRT machen lassen, bei dem viele `Schatten`zu erkennen sind. Meine Neurologin riet mir zu einer 3tägigen Kortisoninfusion a 1000mg, um es zu verbessern. Dies war letzte Woche.

Nun habe ich aber noch stärkere Schwindelgefühle, bin sehr lichtempfindlich und bin allgemein total platt. Können dies auch einfach nur Nebenwirkungen vom Kortison sein? Hatte bislang nur zur Diagnose Ende 2013 5x 1000mg Kortison. Und da hatte ich wochenlang, nach einer SNE, mit Schwindel zu kämpfen.
Dass mich die Infusion so aus der Bahn wirft, damit habe ich nicht gerechnet.
Bin echt frustriert, dass es mir nun eigentlich noch schlechter geht als zuvor. Dachte ich kann am Montag wieder ganz normal in die Arbeit,.... aber Pustekuchen.

Seit Mitte 2014 nehme ich Tecfidera, in der Hoffnung es wirkt. Meine Neurologin würde gerne umstellen auf ein stärkeres Medikament und hat geraten mir eine Zweitmeinung in der MS-Ambulanz einzuholen. Dieser Termin steht demnächst an.

Kann mich mal jemand beruhigen?

LG die Karuso


von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

Lassen die Kortison Nebenwirkungen es einem noch schlechter gehen?

Hallo Karuso,

jeder Mensch kann Korti anders vertragen. Kortison wirkt ja noch einige Wochen nach.

Lasse deinem Körper Zeit, wieder "zu heilen ".

Aus eigener Erfahrung würde ich dir davon abraten, gleich wieder arbeiten

zu gehen.

Das "Feuer" könnte sich sonst vielleicht schnell wieder neu entfachen.

Gebe deinem Körper die Zeit, die er braucht.


Wer sich gerade ein Bein gebrochen hat, wird am Tag der Gipsabnahme auch nicht gleich

an einem Marathon teilnehmen wollen.


Lass es langsam wieder angehen.

Zu deinem Schwindel kann ich dir nichts sagen.

Ist bei MS aber sehr verbreitet.

Liebe Grüße, Jörg

von susaen
Am
Beiträge: 994
Registriert: 24. Januar 2013, 16:37

Lassen die Kortison Nebenwirkungen es einem noch schlechter gehen?

Hi Karuso,
Karuso hat geschrieben: Hallo ihr alle,

da ich in letzter Zeit verstärkt mit Schwindel und kognitiven Störungen zu kämpfen habe, hatte ich ein MRT machen lassen, bei dem viele `Schatten`zu erkennen sind. Meine Neurologin riet mir zu einer 3tägigen Kortisoninfusion a 1000mg, um es zu verbessern. Dies war letzte Woche.

Was für Schatten?
Alte Läsionen? Aktive, Kontrastmittel aufnehmende Läsionen?
Karuso hat geschrieben: Nun habe ich aber noch stärkere Schwindelgefühle, bin sehr lichtempfindlich und bin allgemein total platt. Können dies auch einfach nur Nebenwirkungen vom Kortison sein? Hatte bislang nur zur Diagnose Ende 2013 5x 1000mg Kortison. Und da hatte ich wochenlang, nach einer SNE, mit Schwindel zu kämpfen.
Dass mich die Infusion so aus der Bahn wirft, damit habe ich nicht gerechnet.
Bin echt frustriert, dass es mir nun eigentlich noch schlechter geht als zuvor. Dachte ich kann am Montag wieder ganz normal in die Arbeit,.... aber Pustekuchen.
Kortison ist kein Schubheilmittel, sondern kann höchstens die aktive Entzündung stoppen und vielleicht noch die Bluthirnschranke abdichten. Mehr nicht, der rest muss dein Körper selbst machen.

Die nächste Frage ist, was für ein Kortison hast du bekommen? Methlyprenisolon?
Karuso hat geschrieben: Seit Mitte 2014 nehme ich Tecfidera, in der Hoffnung es wirkt. Meine Neurologin würde gerne umstellen auf ein stärkeres Medikament und hat geraten mir eine Zweitmeinung in der MS-Ambulanz einzuholen. Dieser Termin steht demnächst an.
Ich hab Tecifdera wegen Schübe wieder abgesetz, weil die Schübe nicht wirklich weniger wurden. Oder die MS ist noch zu aktiv trotz Therapie.

Das nächste ist, dass unter Fumaderm (ähnliches Medikament wie Tecfidera) immer mehr PML Fälle auftreten, und die sind nicht so leicht von MS Schübe zu unterscheiden.
Karuso hat geschrieben: Kann mich mal jemand beruhigen?
Gib deinem Körper noch eine Woche Zeit, dann sollte das Kortison, inkl. Nebenwirkung wieder weg sein, ansonsten ab zum Neuro und noch mal überprüfen lassen.

Was ein stärkeres Medikament angeht, hängt vorwiegend von deinen Schüben ab, wenn es unter Therapie zu weiteren Schüben kommt, kann man schon davon ausgehen das die Therapie nicht ausreicht.

Grüße
susaen

von Sonnenrose
Am
Beiträge: 1157
Registriert: 26. März 2013, 13:06

Lassen die Kortison Nebenwirkungen es einem noch schlechter gehen?

Hallo Karuso,

wie Jörg schon schrieb,jeder Mensch verträgt Corti anders.

Ich gehöre z.B. zu der" Wir werden keine Freunde" Fraktion.

Jetzt ist es ganz wichtig,dass du dir Ruhe gönnst.Dein Körper muß das Corti erst mal wieder abbauen und

dann alle Baustellen versuchen zu reperieren.Unterstütze ihn dabei mit Ruhe und gesunder Ernährung.

Nicht so viel grübeln,dass macht dann noch Depri und das ist nicht gut für die Heilung.

Ich wünsche dir,dass es schnell wieder besser wird.

LG SIlke

von Gast
Am

Lassen die Kortison Nebenwirkungen es einem noch schlechter gehen?

Hallo Jörg, Susaen und Silke,

Danke für euere ermunternden Worte.
Es fällt mir eben schwer mich still zu halten und mich von Kopfschmerzen, Schwindel, schweren Armen und Beinen ausbremsen zu lassen. Oft nerven mich sogar Gespräche mit anderen, weil mein Hirn dann wohl unter Höchstleistung arbeiten muss.
Meist merk ich das sobald Stille um mich ist. Da kann ich mich nur hinlegen und runterfahren. PME hilft mir da glücklicherweise sehr gut.

Es sind wohl eher alte Läsionen die ich habe. Zumindest wurden keine KM-aufnehmenden Herde gefunden. Läsionen sind eher ausgedehnt flächig zu finden. Metypred forte 1000mg GALEN hiess das Kortision.
Ich habe keine medizinische Ausbildung um mir selber ein Urteil zu bilden, von daher muss ich mich auf die Ärzte verlassen. Wenn diese meinen Kortison ist sinnvoll, dann mach ich das. Weiss jetzt nur, dass ich das beim nächsten Mal nur noch anwenden werde, wenn definitiv aktive Herde vorhanden sind.

Es ist bei der Krankheit leider nicht vorhersehbar, was passieren wird. Es gibt kein allgemeingültiges Verfahren was zu tun und welche Medikamente einzunehmen sind. Denke dass sind eher so Glückstreffer, wenn man das richtige Medikament nimmt und wirklich schlimmeres verhindert werden kann. Zumindest kommt es mir so vor.
Aber gehör ich dazu???

Werde mich auf jeden Fall ausruhen und mir keinen weiteren Stress antun. Lediglich meine Spaziergänge mit Hund bringen mich aus dem Haus. Mein Hund ist da schon ein Glücksgriff, denn ohne wäre ich vermutlich schon längst in einer Depression. Hunde tun der Seele einfach gut. ;-)

Werde gerne berichten, zu was mir die MS-Ambulanz rät. Tecfidera weiternehmen oder wechseln und wenn ja zu was.

Danke euch.
LG die Karuso