Skandal um Biogen/Zinbryta

Dieses Thema ist ebenso zentral und wichtig, wie vielfältig. Hier können Sie sich ausgiebig austauschen.
von andrea67
Am
Beiträge: 72
Registriert: 3. März 2013, 17:27

Skandal um Biogen/Zinbryta

biogen (betreiber dieses forums hier) war schon immer ganz vorne, wenn es um aggressives marketing ging:
diesmal: Zinbryta - in der sendung "kontraste"
https://www.rbb-online.de/kontraste/arc ... rbung.html

"Um das neue Medikament schnell zu verbreiten, wählt das Biogen-Marketing in Deutschland ein umstrittenes Instrument: eine sogenannte Anwendungsbeobachtung. Dabei werden Ärzte und Kliniken vom Hersteller bezahlt, wenn sie ein bestimmtes Medikament verschreiben und die Anwendung dokumentieren.

Kontraste liegt der Vertrag für diese sogenannte Studie zu Zinbryta vor. Hinter einer Geheimhaltungsklausel findet sich auch das Ärzte-Honorar: über fünf Jahre insgesamt 1.320 Euro - pro Patient.
Wegen solcher Zahlungen sind Anwendungsbeobachtungen als „legale Bestechung“ in Verruf geraten.

Biogen dagegen betont den Nutzen der Anwendungsbeobachtungen: „Sie erlauben es, Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit eines Medikaments …. im klinischen Alltag gezielt zu erfassen“

Unfug, sagt Jürgen Windeler. Er ist Leiter des Instituts für Qualität im Gesundheitswesen, das den Nutzen von Arzneimitteln überprüft. Die von der Industrie bezahlten Beobachtungen seien wissenschaftlich wertlos."

übrigens: in keinem anderen land hat biogen soviele versuchskaninchen für die neue, hochriskante therapie gefunden wie in deutschland. bzw. neurologen, die das verschrieben haben.
mit tödlichen folgen!

Zuletzt geändert von andrea67 am 30. April 2018, 11:26, insgesamt 2-mal geändert.

von Sarah1280
Am
Beiträge: 67
Registriert: 8. Oktober 2015, 21:53

Skandal um Biogen/Zinbryta

Sorry,aber bitte erstmal das Hirn einschalten bevor man sowas mit dieser Überschrift schreibt. ....

Das ist kein Skandal um Biogen o.ä. ,der Skandal ist das dieses Mittel der bezahlten Anwendungsbeobachtungen in Deutschland von der Regierung überhaupt zugelassen /erlaubt werden und es ja in dem Beitrag auch von Seiten der Regierung sehr positiv gesehen wird, das ist der Skandal.

Und Biogen ist nicht das einzige Unternehmen die sich dieser ERLAUBTEN Praktik bedienen, sie zahlen sogar schlechter als zum Beispiel der Hersteller von Gilenya. .....

Aber bei so einer Überschrift musst du dich nicht wundern wenn du Post von einer Rechtsabteilung bekomme solltest, also in Zukunft erstmal nachdenken und dich mehr in die Thematik einlesen, denn für mich persönlich habe ich in diesem Beitrag nichts neues erfahren.....

von andrea67
Am
Beiträge: 72
Registriert: 3. März 2013, 17:27

Skandal um Biogen/Zinbryta

fakt ist, fast alle neuen, überhastet zugelassenen neuen MS-therapeutika produzieren tote. skandalös findet das offenbar niemand mehr - so weit ist es schon gekommen!
und wie kommt es denn eigentlich zu einer so schnellen zulassung von hochgefährlichen neuen MS-Medikamenten?
wer sorgt dafür?
noch dazu, wo die neuen mittel nicht mal besser wirken als die älteren?

von Sarah1280
Am
Beiträge: 67
Registriert: 8. Oktober 2015, 21:53

Skandal um Biogen/Zinbryta

Tolle Antwort die nichts mit dem eigens von dir aufgemachten Thema zu tun haben....

Woher bitte weißt du bzw.willst du wissen das die Medikamente überhastet zugelassen werden ? Medikamente durchlaufen nach wie vor den vorgeschriebenen Ablauf von verschiedenen Studien, danach werden die Unterlagen der Zulassungsbehörde übergeben und wie schnell die bei welchem Medikament arbeiten liegt an denen und nicht am Pharmaunternehmen , um noch mal zu deiner Überschrift zurück zu kommen...
Und wer bitte sagt das die neuen Medikamente nicht besser wirken als alte ???? Also das ist wissenschaftlich bewiesen das diese Aussage Blödsinn ist, die neuen sind alle deutlich wirksamer im Kampf gegen die MS, ABER auch alle in der Kategorie Eskalation angesiedelt und damit mit einem deutlich höheren Risiko verbunden und das muss jeder für sich selbst entscheiden oder abwägen. Bei diesen "heftigeren" Medikamente gibt es einen vorgeschriebenen Aufklärungsbogen den man unterschreiben muss und eigentlich sollte jeder wissen das man nichts unterschreibt ohne es vorher durch zu lesen.

von andrea67
Am
Beiträge: 72
Registriert: 3. März 2013, 17:27

Skandal um Biogen/Zinbryta

Sarah1280 hat geschrieben: Woher bitte weißt du bzw.willst du wissen das die Medikamente überhastet zugelassen werden ?
du scheinst den kontraste-beitrag ja nicht mal angesehen zu haben:
"Dabei war Zinbryta laut Studienlage kaum wirksamer als etablierte und erprobte Medikamente. Der MS-Experte Professor Friedemann Paul kritisiert deshalb die Werbeprosa.
Prof. Friedemann Paul, Neurologe, Charité Berlin
„Wenn man sich anschaut, welche potenziell erheblichen bis tödlichen Nebenwirkungen damals schon aufgetreten sind, da muss man sagen, das ist nicht gerechtfertigt, so offensiv dieses Medikament als positiv zu bewerben und auch nicht gerechtfertigt gewesen, so rasch damit in den Markt zu gehen.“

google doch mal ein bißchen.
daß viele neuen MS-therapien zu schnell zugelassen wurden, sieht man doch schon daran, daß es meist schon relativ schnell nach der zulassung die ersten toten gibt.
ja, alle anderen pharmafirmen sind auch nicht viel besser.
aber biogen hat es geschafft, gleich 3 therapien auf den markt zu werfen, die schon todesfälle verursacht haben:
tysabri, tecfidera und nun zinbryta.
das ist schon ein starkes stück - bei einer krankheit wie MS, mit der man nur ein paar jahre weniger lebenswartung hat als der rest der bevölkerung.


von Sarah1280
Am
Beiträge: 67
Registriert: 8. Oktober 2015, 21:53

Skandal um Biogen/Zinbryta

Ich habe den Beitrag gesehen, aber weißt du von welche etablierten und erprobten Medikamenten die Rede war ???

Genau die Medikamente Tysabri und Tecfidera gelten in der Fachwelt als etabliert und erprobt und genau zu diesen Medikamenten sollte Zynbrita eine sicherer Alternative sein, bzw.für den Personenkreis der z.B.wg.positiven JC Virus eigentlich nicht Tysabri bekommen sollte. ...

Und noch einmal, Medikamente durchlaufen immer noch ein festes vom Gesetzgeber her vorgegebenes Verfahren, das es danach zu Toten kommt liegt nicht auf vorschnelles auf dem Markt werfen von Medikamenten , was schlicht ohne alle erforderlichen Studien garnicht möglich ist, sondern daran das in Studien zum einen eine nur sehr kleine Anzahl an Patienten damit behandelt wird und diese auch noch speziell ausgesucht werden, also Personen mit weiteren Immunerkrankungen z.B.ausgeschlossen werden. Nach der Zulassung bekomme das aber eine deutlich höhere Personenzahl, die u.U. auch noch weitere Begleiterkrankungen und Medikamente nehmen. Auch dürfte JEDER Patienten klar sein, das es bei neu zugelassenen Medikamenten noch keinerlei Langzeiterfahrungen vorliegen können, was also so ein Medikament welches in der Studie super Ergebnisse
lieferte in den folgenden Jahre alles "anstellen" könnte, ist bei Zulassung nicht absehbar und das gilt für alle Medikamente und nicht nur für MS Medikamente.

Bitte informiere dich mal eingehend, ich hatte verschiedene Gespräche mit Spezialisten, auch zum Thema Zinbryta damals oder auch schon zu Tec und selbst MS Spezialisten haben Zinbryta damals als "tolle" Alternative für hochaktive Patienten gesehen die auf Gründen eines erhöhten PML Risikos z.B.mit Tysabri aufhören sollten, die Leberprobleme waren den Ärzten schon bekannt und man ist davon ausgegangen das es ähnlich wie bei den Interferonen ist (die auch Leberprobleme mache können ) und durch die vorgeschriebenen Kontrollen unterbunden , bzw.rechtzeitig erkannt wird. Die Frage die sich da natürlich stellt und die KEINE beantworten kann wie verantwortungsbewusst und regelkonform mit diese Regeln umgegangen wird, denn ich selbst habe es scon mitbekommen das sich nicht jeder Arzt und auch nicht jede Klinik an diese Vorgabe hält.

Die Medikamente Tysabri und Tec sind natürlich nicht ungefährlich ( wie ALLE Eskalationsmedikamente ), aber sie bringen vielen MS Patienten ein großes Stück Lebensqualität zurück, bzw. verhindern ein schnelles fortschreiten und weitere Einbußen an Fähigkeiten. Und jetzt bitte nicht wieder die Aussage sie seinen nicht wirksamer als lang erprobte Medikamente wie Cop oder Interferon....

Bei einigen Personen , dazu zähle ich auch, kommt man eben mit diesen Medis nicht mehr weiter und es ist nun mal nachgewiesen das z.B.Tysabri eines der wirksamsten Medikamente ist, allerdings mit PML Risiko und daß haben auch Tec, Gilenya, Rituximab und auch Ocrevus, eigentlich alle Medikamente der Eskalation. Jeder Patient muss für sich abwägen was er bereit ist einzugehen , bzw. gibt es ja gewisse Risikofaktoren bei dem ein oder anderen Medikament die das Risiko minimieren, so wie man z.B.bei Tysabri den JC Virus regelmäßig testen lassen sollte. Aber bei allen diesen Medikamente gibt es gerade wg.der Gefahren Aufklärungsbogen und ein gewisses Schema an das sich der Arzt halten sollte und da sollte jeder Patient auch darauf achten das dies eingehalten wird, denn diese Leitlinien wurden nicht ohne Grund so empfohlen.

von andrea67
Am
Beiträge: 72
Registriert: 3. März 2013, 17:27

Skandal um Biogen/Zinbryta

wie gut, daß dieses zeug vom markt gemommen wurde:
https://www.amsel.de/multiple-sklerose- ... aclizumab/

wie gesagt: skandalös, wie schnell und unvorsichtig solch hochgefährliche neue therapien zugelassen werden.
einfach unverantwortlich.

" Ein aktueller Rote-Hand-Brief informiert nun über Fälle immunvermittelter Enzephalitits, einschließlich Anti-N-Methyl-D-Aspartat(NMDA)-Rezeptor-Enzephalitis, die auch noch mehrere Monate nach Absetzen von Daclizumab aufgetreten sind.

Patienten, die Daclizumab genommen haben, sollen deshalb auffällige Symptome ihrem behandelnden Arzt melden. Ärzte sollen alle beobachteten Nebenwirkungen und Medikationsfehler (auch Verdachtsfälle) der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) mitteilen. Ein Formular finden Sie auf der Webseite der AkdÄ.

Die Herstellerfirma Biogen informiert deshalb in Absprache mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA und der zuständigen Bundesoberbehörde, dem Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel (Paul-Ehrlich-Institut, PEI):

Bei Verdacht auf Enzephalitis sollten frühzeitig eine Liquor- und Serumuntersuchung auf NMDA-Rezeptor-Antikörper zur Diagnosebestätigung in Erwägung gezogen werden.
Eine Überwachung auf Enzephalitis sollte gegebenenfalls bis zu 12 Monate nach Absetzen von Daclizumab erfolgen.
Alle Patienten, die die Behandlung mit Daclizumab beendet haben, sollten daran erinnert werden, umgehend den behandelnden Arzt zu kontaktieren, falls typische prodromale Symptome einer Enzephalitis oder andere verhaltensbezogene, neurologische, kognitive oder bewegungsbezogene Symptome auftreten."