Sorgen und Ängste

Dieses Thema ist ebenso zentral und wichtig, wie vielfältig. Hier können Sie sich ausgiebig austauschen.
von Gast
Am

Sorgen und Ängste

Hallo zusammen,

ich wende mich heute mit meinen Sorgen und Ängsten an euch. Ich weiß, jeder hat welche. Momentan weiß ich nur nicht wohin damit.

Seit geraumer Zeit juckt meine Kopfhaut. Wahrscheinlich laut Arzt vom Avonex.

Seit Monaten immer wieder für einige Wochen einen fiesen Husten. Lunge zieht sich zusammen. Ich war Donnerstag schon deswegen beim Lungenarzt. Funktionstest war ok, nur dass die Bronchen oder Lunge zusammen zieht. Solle zum Allergologen.

Dann hatte ich vor 2 Wochen kurz einen Blutdruckausreißer von 180. War schon beim Kardiologen. Alles in Ordnung. Langzeit-Blutdruck und EKG auch.

Und seit gestern wieder Gefühlsstörungen in den Füßen. Zehe taub bzw. fühlen sich pelzig an und am Fußgelenk auch.

Vor meiner Diagnose von vor 7 Monaten hatte ich das auch erst mit den Füßen. Es ging bis zur Muskelschwäche in beiden Beinen. Kribbeln in den Füßen und Beinen. Und das Lhemittsche Zeichen. 6 Monate bin ich damit rum gelaufen, ehe man eine Diagnose hatte.

Ich weiß nicht weiter. Ich habe Angst, dass sich das alles wiederholt. Ich nehme Avonex.

Ist dies als ein neuer Schub zu werten? Oder eher ein Wiederaufflammen?

Ich überlege, morgen (Montag) zu meinem Neurologen zu gehen. Ich bin mir nur nicht sicher.
Das alles belastet mich momentan sehr.
Dazu kommen Zukunftsängste. Jobängste. Ich habe keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Und der ständige Gedanke daran, wie es weitergeht. Ich will niemandem zur Last fallen und ich weiß, dass es anderen noch viel schlechter geht.

Vielleicht habt ihr einen Rat.

LG
Sabrina



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von petra112
Am
Beiträge: 2895
Registriert: 23. Januar 2013, 18:23

Sorgen und Ängste

Hallo Sabrina

Da kann ich Dich voll verstehen..Deine Beschwerden machen Dir große Angst. Auch die Zukunftsängste sind in meinen Augen verständlich.
Du schreibst von Deinen vielen Untersuchungen durch verschiedene Ärzte.
Eins kann ich Dir nur aus Erfahrung sagen. Ich hatte genau wie Du immer wieder irgentweche Aussetzer und wenn ich zum Dok kam, war das Ergabnis immer...."nix".... Vor allem auch daher, bis man einen Termin bekommen hat, waren die Beschwerden meisstens schon wieder weg, oder abgeschwächt....

Ich will Dir damit nur sagen, was Du bestimmt schon weiß, es gibt die Diagnose Ms nur aus einigen Ergebnissen..Du weißt auch, dass die Ms so viele Gesichter hat..Wenn ich jetzt an Deiner Stelle wäre, würde ich sagen genau wie Du auch. Geh Montag zum Neurologen und schildere Deine Beschwerden.
Angst hast Du, aber wenn Du sie auslebst, ändert das an der Situation garichts.... Ms ist Ms..

Lebe Dein Leben so wie Du es vor der Diagnose gelebt hast und denke nicht immer an das, was kommt??? wie wird mein Leben verlaufen???Weiß das irgent ein Mensch?
Die Ms lebt mit mir seit ca 1985......Weißte was??Das Leben ist fast immer wunderschön...

LG Gudrun

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft...

von haeni
Am
Beiträge: 44
Registriert: 25. März 2013, 19:59

Sorgen und Ängste

Hallo Sabrina,

7 Monate...da ist Deine Diagnose ja noch relativ "frisch". Bei mir ist es jetzt knapp 7 Jahre her ( bin 33) und wenn ich mir dran erinnere wie ich mich ein halbes Jahr nach der Diagnose gefühlt habe, kann ich Dich nur allzu gut verstehen!

Ich hatte ähnliche "Probleme"...26,noch keine Gedanken über Berufsunfähigkeit etc pp gemacht und dann biste auf einmal chronisch krank und bekommst auch bei keiner Versicherung mehr was! Bisher waren meine Sorgen unbegründet, ich arbeite noch Vollzeit auch wenn es zugegebenermaßen manchmal wirklich anstrengend ist.

Ich würde Dir empfehlen Dir Hilfe bei einem Therapeuten/Therapeutin zu suchen. Habe ich auch getan und es hat mir wirklich in den ersten Monaten nach der Diagnose sehr geholfen.

Mein wichtigstes Fazit der letzten Jahre: "Kommt Zeit kommt Rat"! Klingt abgedroschen, ist aber wahr. Heute ist alles nur noch halb so schlimm ,man "gewöhnt" sich an die Gedanken, die Krankheit und die Ängste. Sie sind ohne Frage immer noch da, haben aber nicht mehr diese Gewichtigkeit. Sie gehören jetzt eben einfach dazu, bestimmen aber nicht mehr Leben.

Ich habe ähnliche Aussagen auch von vielen anderen Betroffenen gehört .Du hast also gute Chancen das es Dir auch so oder so ähnlich ergehen wird:-) Halte einfach durch bis wieder Licht am Ende des Tunnels erscheint:-)

LG

Nina

von Gast
Am

Sorgen und Ängste

Hallo zusammen,

ich war also gestern bei meinem Neurologen, wegen meiner Beschwerden. Und es ist wahrscheinlich ein neuer Schub. :-(

Entweder eine ganz neue Läsion oder einer meiner "alten" Herde ist wieder aktiv geworden.
Naja, nun hab ich wieder taube Zehen under Teile vom Fuß sind taub. Bis zum Knie hoch habe ich das Gefühl einen Kniestrumpf zu tragen.

Wenn meine Blutwerte in Ordnung sind (erfahre ich nachher), wird morgen wieder für 3 Tage Cortision gegeben. Ich hoffe, ich überstehe das alles und kann schnell wieder so rumlaufen, wie vorher.

Ich dachte, ich wäre länger als 6 Monate schubfrei. Ist leider nichts draus geworden.

LG
Sabrina

von Gast
Am

Sorgen und Ängste

Hallo Sabrina,

ich habe meine Diagnose schon über 20 Jahre
und hatte bis zum letzten Herbst - genau wie Du - Sensibilitätsstörungen.

Das fing mit tauben Zehen an und krabbelte so das Bein hoch, ein Gefühl
- genau wie Du es beschreibst - als wenn man einen Kniestrumpf anhätte.

Dasselbe passierte an den Fingern und am Arm.
Ich bekam dann immer (was GsD nicht sehr oft war in den vielen Jahren)
3x 1000 mg Cortison und die Beschwerden wurden jedes Mal
- mal früher, mal später - wieder besser, bis sie fast ganz verschwunden sind.

In den ersten Jahren - und bei Dir sind ja 7 Monate noch keine Zeit, um eine
solche Diagnose verarbeitet zu haben - hatte ich auch immer Angst, wenn
es "wieder losging".

Aber mit den Jahren bekommt die Angst eine andere Gewichtigkeit.
Sie ist da - aber bestimmt nicht mein Leben.
An manchen Tagen vergesse ich sie sogar......
Denn ich habe zwischen den Schüben bemerkt, dass ich fast alles ohne
Einschränkungen machen kann.

Ich habe mich in all den vielen Jahren
immer an positiven Dingen erfreut und mit der Zeit versucht, Negatives
nicht so sehr an mich heranzulassen.

Das ist oftmals leichter gesagt als getan - aber versuch es mal.
Es tut unheimlich gut.

Die Angst, wenn wieder etwas taub wurde, wurde mit der Zeit geringer,
denn ich wußte, dass mir Cortison bisher immer geholfen hatte -
dann auch dieses Mal. Und es hatte immer funktioniert.

Eine Cortison-Stoßtherapie ist nicht immer angenehm, aber denk immer
daran: wenn es Dir hilft, muss es sein.
Versuche mal bewusst Dinge zu tun, die Du gerne machst, die Dir Spaß machen.

Ich habe mein Leben seit der Diagnosestellung 1997 nicht groß umgestellt
(außer: ich habe geheiratet und 2 Kinder bekommen),
ich lebe seither nur bewusster und freue mich auch an Dingen, die ein gesunder
Mensch vielleicht garnicht wahrnimmt oder die für ihn selbstverständlich sind.

Auch gesunde Menschen wissen nicht, was morgen auf sie zukommt.
Wir auch nicht - aber auch mit MS ist das Leben lebenswert, man muss nur
den richtigen Rahmen dafür schaffen.

Ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft.

LG
Claudia