Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Gerade ohne Erfahrung können ein paar kleine Hilfestellungen Großes bewirken.
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von picasso65
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Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Hallo Simone,

nein habe ich noch nicht. Heute kam auch die Ablehnung der Kostenübernehme von der KK, trotz Rezept und Attest.

Werde jetzt erstmal überlegen was ich mache, bzw. bestelle.

Ist deine Weste auf der Kleidung zu tragen? Sorry ich weiß es nicht mehr.

Lg tina

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von picasso65
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Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Hallo Zusammen,

leider kam diese Woche von meiner KK - Mobil Oil die Absage der Kostenübernahme.

Trotz Kassenrezept, Attest vom Neuro und einem Brief von mir.

Grund:
Es sei angeblich noch nicht wissenschaftlich bewiesen, daß auf Dauer die Weste einen medizinschen Zweck erfüllt.
,,, das ist jetzt die Kurzform... und Sie daher um Verständnis bitten, daß sie die Kosten nicht übernehmen können.
Ich könnte Widerspruch einlegen, aber das mache ich jetzt erstmal noch nicht.

Dies zur Info.

lg tina

von Gast
Am

Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Hallo Tina

war mir klar das die KK das ablehnt...
muss ja überall gespart werden

ja meine weste kann man über der Kleidung tragen...

lg simone

von Gast
Am

Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Hallöchen

versuche es mal hier:
http://www.arcticheat.de/2/shop.html

habe mir gerade eine bestellt.

TIP für ALLE !!
Da die Kühlwesten nich Bestandteil des Hilfsmittelkataloges der GKV sind versucht es mal über diverse
Stiftngen.
Habe meine auch so bezahlt bekommen :-)

logisat

von Dreiklang
Am
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Registriert: 3. August 2014, 13:13

Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Hallo Zusammen,

die folgende Information von der DMSG ist ganz interessant und gibt so einige Tipps mit auf den Weg.

Tropische Wärme und Multiple Sklerose - das Uhthoff-Phänomen und was helfen kann

Hitzewelle in Deutschland: Wenn die Temperaturen auf ungeahnte Höhen klettern, haben besonders Multiple Sklerose-Erkrankte verstärkt mit den Auswirkungen zu kämpfen-Was bei diesem drückenden Klima zu beachten ist und wie bereits bestehende Symptome gelindert werden können, das lesen Sie hier.

Für viele MS-Erkrankte scheint Wärme eine vorübergehende Verschlechterung ihrerSymptome zu verursachen. Sie fühlen sich schlapp, müde und benommen bei schwülem Wetter oder bemerken eine Verschlechterung ihrer Behinderung. Die Körperinnentemperatur steigt an und kann zum Beispiel zu erhöhter Fatigue, allgemeiner Schwäche, Lähmungen sowie einer Sehverschlechterung und Zunahme der Spastik führen.

Der Grund dafür wird als das so genannte Uhthoff-Phänomen bezeichnet, das bei Patienten mit Multipler Sklerose auftretende Verstärkungen neurologischer Symptome oder der allgemeinen Leistungsfähigkeit im Rahmen erhöhter Umgebungs- oder Körpertemperatur (auch bei Fieber) beschreibt.

Hervorgerufen werden diese unerwünschten Effekte durch die temperaturabhängig verschlechterte Leitfähigkeit in den, von der MS beeinträchtigten, Abschnitten im Zentralnervensystem.
Wichtig: Hitze kann die Krankheit nicht dauerhaft verschlimmern

Die gute Nachricht: Die Symptome bilden sich nach einer Absenkung der Temperatur wieder zurück. Ein Schub wird in der Regel durch erhöhte Temperaturen nicht ausgelöst. Sobald der MS-Betroffene wieder "abkühlt", verschwinden meist auch die durch das Uhthoff-Phänomen ausgelösten Beeinträchtigungen.
Hitze kann auch die Hirnfunktion bremsen

Eine US-amerikanische Studie hat ergeben, dass Hitze nicht nur kognitive Funktionen einschränken kann. Auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen im Gehirn verlangsamt sich. Mehr
Was kann man tun bei dieser Wärme?

Viele Maßnahmen sind einfach zu realisieren:
? Trinken Sie so viel wie möglich! Das körpereigene Kühlsystem (Schwitzen) sollte so effektiv wie möglich funktionieren. Aber dadurch geht viel Körperflüssigkeit verloren. Diese muss unbedingt ersetzt werden, um einer Austrocknung vorzubeugen - Wasser sollte das Getränk der Wahl sein; gut sind auch Saftschorlen oder Kräuter- und Früchtetees.
? Die Getränke sollten kühl sein.
? Die Kleidung sollte leicht und durchlässig sein (Baumwolle), um eine optimale Transpiration zu sichern.
? Setzen Sie sich so wenig wie möglich der Wärme aus!
? Wenn möglich in schattigen, eventuell klimatisierten Räumen bleiben. Ventilatoren und transportable Klimageräte können hilfreich sein.
? Bei nicht vermeidbarem Aufenthalt in der Sonne unbedingt eine Kopfbedeckung tragen.
? Unterlassen Sie übermäßige Anstrengungen!
? Lassen Sie die Rolläden bei starker Sonne herunter!
? Kühlen Sie sich regelmäßig ab!
? Nehmen Sie ein kühles Bad oder eine kühle Dusche.
? Kühlen Sie Stirn und Nacken mit Eiswürfeln.
? Lassen Sie ab und zu kaltes Wasser über die Arme laufen. Auch kühle Fußbäder können hilfreich sein.
? Der Handel bietet Wassersprays an – Sie können sich diese aber auch ganz einfach aus einer leeren, sauberen Sprayflasche selbst herstellen.
? Bei einer verstärkten Spastik können kühle Umschläge (z. B. Kühlelemente, die in ein Handtuch eingewickelt sind) helfen. Vorsicht ist jedoch geboten, vor allem wenn gleichzeitig das Temperaturempfinden der Haut eingeschränkt ist: Diese Umschläge sollten immer nur kurz, das heißt einige Minuten angewendet und lieber später noch einmal wiederholt werden.
? Unterstützend wirken auch die angebotenen Kühlelemente wie Westen, Stirn- und Nackenbänder.
? praktisch ist auch ein tragbarer Mini–Ventilator (batteriebetrieben), der in die Handtasche oder den Rucksack passt
? Vermeiden Sie längere Aufenthalte in der Sonne und lange Autofahrten
? planen Sie Ihren Tagesablauf so, dass erforderliche Arbeiten in den kühleren Stunden des Tages stattfinden können.

Wir hoffen, dass Ihnen diese Tipps helfen, die heiße Zeit dieses Jahr gut zu überstehen, so dass Sie möglichst viele Sommertage genießen können!

Redaktion: DMSG Bundesverband e.V. - 19. Juni 2013

Viele Grüße
Hans-Jörg

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von picasso65
Am
Beiträge: 1879
Registriert: 30. Oktober 2013, 08:23

Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Hallo Hans-Jörg,

vielen Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast und uns diesen Beitrag der DMSG reingestellt hast. :-)

Vg tina
Zuletzt geändert von picasso65 am 21. August 2014, 15:43, insgesamt 2-mal geändert.

von Gast
Am

Cool-Westen für den Sommer (heiße Tage)

Stellungnahme der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Bundesverband e.V. zur Anwendung von Kühlwesten bei MS-Patienten
Eine erhöhte Körpertemperatur bringt für viele MS-Erkrankte eine Verschlechterung ihrer Symptome mit sich. Kühlung kann hier Abhilfe schaffen. Der Ärztliche Beirat der DMSG, Bundesverband e.V. hat zu diesem Sachverhalt eine aktuelle Stellungnahme erarbeitet

Stellungnahme der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Bundesverband e.V. zur Anwendung von Kühlwesten bei MS-Patienten

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Ein häufiges Symptom dieser Erkrankung ist das sog. „Uhthoff“-Phänomen, das durch eine Verschlechterung der neurologischen Symptome bei erhöhter Körpertemperatur (entweder durch Fieber, körperliche Anstrengung oder eine Erhöhung der Umgebungstemperatur) charakterisiert ist [6]. Neben einer oftmals dramatischen Verschlechterung der körperlichen Symptome (Visusminderung, Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen, Doppelbilder, Sensibilitätsstörungen oder Blasen- und Mastdarmstörungen) kommt es nicht selten zu einer erheblichen Verstärkung des „Fatigue-Syndroms“, einer abnorm erhöhten Erschöpfbarkeit, die sich grundsätzlich von „normaler“ Müdigkeit unterscheidet, erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität hat und die Leistungsfähigkeit in Alltag und Beruf einschränkt [3, 4].

Die Häufigkeit des Uhthoff-Phänomens beträgt mehr als 80 % [6]. Die genauen Pathomechanismen für dieses Symptom sind nicht vollständig geklärt, werden aber in einer temperaturabhängigen Leitungsblockierung teilweiser demyelinisierter Axone gesehen [6, 8]. Diese Effekte sind reversibel, wie am Tiermodell der MS experimentell gezeigt werden konnte [7]. Das bedeutet, dass die durch die Temperaturerhöhung ausgelöste Verschlechterung zwar für den Patienten oftmals derart dramatisch erscheint, dass ein erneuter Krankheitsschub vermutet wird, dass aber die Symptomatik bei Abkühlung des Körpers wieder verschwindet. Trotz dieser, für den Krankheitsverlauf prinzipiell günstigen Rückbildungstendenz kann ein ausgeprägtes Uhthoff-Phänomen die körperliche und geistige Aktivität vor allem in den warmen bis heißen Sommermonaten erheblich einschränken, sportliche Betätigung (die zur Prophylaxe körperlicher Funktionseinschränkungen und zur Aufrechterhaltung des allgemeinen Gesundheitszustandes für MS-Patienten grundsätzlich empfehlenswert ist) erschweren oder ganz verhindern und somit eine alltagsrelevante Einschränkung von Aktivität und Teilhabe im Sinne des Krankheitsfolgemodells nach der Internationalen Klassifikation von Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) zur Folge haben.

In Ermangelung einer effektiven medikamentösen Therapie zielen die Behandlungsmaßnahmen vor allem auf die Senkung der Köpertemperatur und die Vermeidung von Hitze. In klinischen Studien hat sich gezeigt, dass die Abkühlung des Körpers durch verschiedene Kühlaggregate, Kühlanzüge oder Kühlwesten die Gangstörung, Kraft, Fatigue-Symptomatik und die Lebensqualität verbessern kann [2, 5, 10, 11]. Mit Hilfe elektrophysiologischer Methoden ließ sich nachweisen, dass durch einen Kühlanzug auch die Leitungsfähigkeit zentraler motorischer Leitungsbahnen teilweise normalisiert werden kann [9]. Zudem können auch persistierende Symptome wie beispielsweise eine Gliedmaßenataxie durch lokale Kühlung in Eiswasser zumindest kurzfristig verbessert werden kann [1].

Vor diesem Hintergrund stellen die zur Frage stehenden Kühlelemente, die mittlerweile in verschiedenen Bekleidungsstücken wie Kühlwesten, Stirnbändern, Nackentüchern, Kühlhauben oder Kühlstrümpfen zur Verfügung stehen, eine wichtige Therapieoption für die erhöhte Wärmeempfindlichkeit bei der MS dar. Damit kann bei diesen Patienten die körperliche und geistige Aktivität verbessert bzw. wiederhergestellt und eine Teilnahme am sozialen Leben ermöglicht werden. Dies ist umso bedeutender, da die MS überwiegend im jungen Erwachsenenalter auftritt und das Uhthoff-Phänomen auch bei körperlich wenig beeinträchtigten Patienten vorkommen kann, also auch bei Patienten, die (noch) körperlich aktiv sein wollen (und aus medizinischen Gründen auch sollen). Darüber hinaus sind diese Kühlungsmaßnahmen leicht durchführbar, nebenwirkungsfrei und relativ kostengünstig (der Listenpreis beträgt derzeit für eine Kühlweste € 175,-, für den Nackenumschlag € 29,95 und für das Nacken-/Stirnband € 13,95). Von diesen medizinisch sinnvollen Kühlprodukten, die von einer Firma mit Sitz in Deutschland vertrieben werden, sind die von einer unseriösen Organisation („MSI“) versprochenen, hochpreisigen (angeblich mehr als € 800,-) und nicht verfügbaren „Kühlaggregate“ mit aufwändiger Kühlapparatur abzugrenzen, deren Einsatz nicht empfohlen werden kann.

Aufgrund der o. g. positiven Effekte befürwortet der Ärztliche Beirat der DMSG, Bundesverband e.V., bei strenger Indikationsstellung die Aufnahme der in Deutschland erhältlichen Kühlwesten und anderer körperkühlender Produkte in das Hilfsmittelverzeichnis und die Verordnungsfähigkeit zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung.


Für den Ärztlichen Beirat der DMSG, Bundesverband e.V.:

Prof. Dr. K. V. Toyka
Direktor
Neurologische Universitätsklinik Würzburg

Prof. Dr. H. Wiendl
Leitender Oberarzt
Neurologische Universitätsklinik Würzburg

PD Dr. P. Flachenecker
Chefarzt
Neurologisches Rehabilitationszentrum Quellenhof
Bad Wildbad