tecfidera und Milchprodukte

Gerade ohne Erfahrung können ein paar kleine Hilfestellungen Großes bewirken.
von Marleen
Am
Beiträge: 47
Registriert: 25. Januar 2013, 19:03

tecfidera und Milchprodukte

Hallo,
Ich beschäftige mich auch etwas mit ms u Ernährung u habe schon oft gelesen dass milchprodukte bei ms "schädlich" sind. Also man sollte sie meiden. Wie vertraegt sich das mit der Aussage dass tecfidera besser vertragen wird wenn man sie zusammen mit milchprodukten einnimmt? Ich habe immer viel u gern milchprodukte zu mir genommen u frage mich jetzt ob ich mir damit so geschadet habe.
Wie geht ihr damit um?
Viele grüße
Marleen

von BirgitS
Am
Beiträge: 6846
Registriert: 27. Januar 2015, 13:30

tecfidera und Milchprodukte

Hallo Marleen,

mit derselben Frage beschäftige ich mich auch.

In der Reha Klinik wurde im Rahmen "Ernährung mit MS" aber auch Milch und Käse als Kalzium Lieferant empfohlen. Käse auch als Kupfer, Zink und Selen haltiges Lebensnmittel.

Ich mag Joghurt und Quarkspeisen sehr. Käse ziehe ich einer Wurst vor.

Es ist wieder ein schwerer Schritt, die Komfortzone zu verlassen, um testweise eine Ernährung ohne Mich zu probieren.

Ich bin neugierig, was andere zu dem Thema sagen.

Birgit

von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

tecfidera und Milchprodukte

BirgitS hat geschrieben:Ich bin neugierig, was andere zu dem Thema sagen.
Immerhin Harvard: "Eine Studie der Harvard University meldet gar Zweifel an der generellen Wirkung des Kalziums an. Die Wissenschaftler der Harvard Public School for Health testeten 75.000 Frauen über einen Zeitraum von zwölf Jahren hinsichtlich des Effektes von Milch auf ihre Knochen. Wie sich zeigte, wurden die Knochen der Testpersonen nicht widerstandfähiger, sondern waren sogar einem höheren Bruchrisiko ausgesetzt. Erklärt wird dieser Zusammenhang mit der Übersäuerung des Körpers, der durch häufigen Milchkonsum ausgelöst wird. Zur Neutralisation entzieht der Körper den Knochen ihren Kalzium-vorrat, wodurch die Osteoporoseanfälligkeit steigt. (...)

Tatsächlich bergen Milchprodukte aber auch für alle anderen gewisse Gefahren in sich. So weisen viele Milchprodukte einen hohen Anteil an gesättigten Fetten auf, einem Risikofaktor für Herzkrankheiten. Weitere Studien weisen darauf hin, dass Frauen durch die in der Milch enthaltene Laktose einem höheren Risiko von Eierstockkrebs ausgesetzt sein könnten. Bei Männern hingegen dürfte eine hohe Kalziumeinnahme – sei es über Milchprodukte oder über Gemüse – zu einer erhöhten Anfälligkeit für Prostatakrebs führen. In einer weiteren langfristig angelegten Harvard-Untersuchung mit 20.000 männlichen Teilnehmern wurde bei jenen mit mindestens zweimal täglichem Milchkonsum ein um 34 Prozent höheres Risiko auf Prostatakrebs festgestellt als bei jenen, die wenig oder gar keine Milchprodukte zu sich nahmen."

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... ht-gesund/

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von Glückskind66
Am
Beiträge: 7266
Registriert: 28. Juli 2014, 07:55

tecfidera und Milchprodukte

Hallo Marleen,

ich wußte schon bei meiner Entscheidung für Tecfidera, daß das möglicherweise schwierig wird, weil ich immer mit dem Essen Probleme hatte.

Besonders Milchprodukte nach 15:00 Uhr waren ein Problem. Kommt wohl bei Erwachsenen öfter vor, da stellt der Körper nachmittags dann das notwendige Enzym für die verarbeitung nicht mehr her...

Ich habe dann bei einem Heilpraktiker einen Bluttest auf Lebensmittelunverträglichkeiten machen lassen. Ergebnis: alle Milchsorten, alle glutenhaltigen Mehle, einige Gemüse-, Obst- und Fischsorten sind für mich nunmehr im Prinzip gestrichen (80 von 270 Lebensmitteln).

Und seit meiner Ernährungsumstellung habe ich, auch nachdem ich mit Tec angefangen habe, im Magen-Darm-Bereich keine Probleme mehr. Selbst kleine Sünden zwischendurch verkraftet mein Körper nun. Eine unheimliche Erleichterung, nachdem ich mehr als 48 Jahre durch das Essen immer gelitten habe.

Warum auch immer die Devise mit den hilfreichen Milchprodukten in die Welt gesetzt wurde, sie stimmt aus meiner Sicht nicht. Und kann bei Menschen wie mir nur zu zusätzlichen Problemen führen. Ich würde schon lange kein Tec mehr wegen der Schmerzen nehmen. Und Tec wäre in dem Fall mal unschuldig!

** Birgit, Kalzium aus der Milch soll ein gutes Märchen sein. Es gibt wohl bessere Lieferanten: Feldsalat, Brokkoli, Grünkohl und Fenchel. Wenn man dazu noch fetten Seefisch ist, holt man das Kalzium sogar besser aus dem Grünzeug raus. Wenn der Körper es denn überhaupt braucht.
Keinen Käse mehr essen zu können, ist mir am Anfang sehr schwer gefallen. Gelegentlich gibt es ihn noch als Parmesan oder bei einem schönen Hotelfrühstück. Wegen der Komfortzone. ;)

** Parsley, ähnlich hat mir mein Heilpraktiker das auch erklärt mit der Gefährlichkeit der Milch für die Knochen. Außerdem gibt es eben noch die Auffassung, daß das, was heute Milch heißt, vom Immunsystem als Feind erkannt wird, nachdem die Restbestandteile die Darmwand passiert haben (https://lsms.info/index.php?id=15&L=0).

Viele Grüße
Marga

von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

tecfidera und Milchprodukte

Danke für den Link, Marga! Ja, sehr spannend, dass (auch) immer mehr Mischköstler sich gegen Milch(-Produkte) aussprechen.
Habe selbst jahrelang (gedankenlos) Milchprodukte konsumiert, bin aber inzwischen der Meinung, dass Milch im Erwachsenenalter unsinnig ist. Schmecken tut sie mir ohnehin nicht mehr. Selbst Schokolade mit geringem Milchanteil ist mir viel zu süß. (Oder war sie, als ich vor einigen Monaten einen alten Lindt-Schoko-Weihnachtsmann gegessen habe, bevor er schlecht geworden wäre.) Alles wohl eine Frage der Gewöhnung.

Sesam (Gomasio) über den Salat oder die Nudeln. Auch ein guter Kalziumlieferant. Oder Sesammus mit Zimt aufs Brot. :)
Zuletzt geändert von parsley am 30. Juli 2015, 13:51, insgesamt 2-mal geändert.

von Marleen
Am
Beiträge: 47
Registriert: 25. Januar 2013, 19:03

tecfidera und Milchprodukte

Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Den Ausdruck "Komfortzone" finde ich gut :-))))

Leider habe ich noch keinen guten Heilpraktiker gefunden zum Testen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Die Hausärztin winkt nur ab.
Ist genau das gleiche wie mit Vitamin D testen beim Blutabnehmen.
Ich weiß dass ich zu wenig habe, kann mir aber nur das freiverkäufliche Vitamin D kaufen, weil ich nichts verschrieben bekomme.
Dabei habe ich das der Ärztin schon aus dem Internet ausgedruckt wg Vitamin D.
Habt Ihr vielleicht noch Tipps für mich?

Viele Grüße
Marleen

von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

tecfidera und Milchprodukte

Du kannst darauf bestehen, dass dein Vitamin-D-Status ermittelt wird – nur der 25-OH-Wert ist wirklich sinnvoll, da das aktive gemessen wird. Schließlich zahlt man es normalerweise selbst. Hab's beim HA machen lassen. Auf eigene Nachfrage. Ich kaufe auch freiverkäufliches Vitamin D (übers Internet), auch wenn ich ein Rezept bekommen hätte. Ist zwar nicht ganz so hoch dosiert (wie Dekristol), aber man kann ja mehrere Kapseln/Tropfen nehmen. Natürlich entsprechend dem Ausgangswert.

von Gast
Am

tecfidera und Milchprodukte

marleen hat geschrieben: Hallo,
vielen Dank für Eure Antworten.
Den Ausdruck "Komfortzone" finde ich gut :-))))

Leider habe ich noch keinen guten Heilpraktiker gefunden zum Testen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Die Hausärztin winkt nur ab.
Ist genau das gleiche wie mit Vitamin D testen beim Blutabnehmen.
Ich weiß dass ich zu wenig habe, kann mir aber nur das freiverkäufliche Vitamin D kaufen, weil ich nichts verschrieben bekomme.
Dabei habe ich das der Ärztin schon aus dem Internet ausgedruckt wg Vitamin D.
Habt Ihr vielleicht noch Tipps für mich?

Viele Grüße
Marleen
Hallo Marlen,

mir wurde nach dem Vitamin D-Test vom Neurologen auch nur ein freiverkäufliches Vitamin D empfohlen, wie auch einer Freundin, die ebenfalls MS hat, also schätze ich, reicht das. Das nennt sich Vigantolette 1000 I.E.
Kannst du ja vielleicht mit deinem Neurologen kurz absprechen, aber wenn es getestet wurde und du die Werte kennst, dann versuch es damit.

Liebe Grüße,
Kathi