berufliche Überforderung

In diesem Bereich finden Sie Hilfestellungen, wie sich Herausforderungen des Alltags meistern lassen.
von madita1
Am
Beiträge: 1908
Registriert: 24. Januar 2013, 16:17

berufliche Überforderung

Hallo Jörg ja ich gebe Dir schon recht, das bei uns keiner verhungern muß, aber es ist schon beschwerlich mit geringen Finanzmitteln eine gesunde Ernährung zu schaffen.
Eine gesunde Ernährung ist eh fast nicht zu schaffen, da alles aus Großproduktionen kommt, incl. Fleisch. Ich muß das aber nicht haben.Regional ist nicht teurer,aber gesünder. Mein Fleisch muß nicht aus Norddeutschland kommen,

wir haben hier auch Metzger vor Ort.Auch regionales Gemüse schätze ich mehr als alles andere.Jetzt gibt es halt Weiskraut, Rotkraut. Als Salat genial, und gesund.
Ich grüße Dich Madita

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

berufliche Überforderung

Guten Morgen ,

du schneidest ein Thema an, dass Viele, die noch im Job stehen, beschäftigt.

Auf allzuviel Verständnis wegen MS und deren Besonderheiten zu hoffen, ist nach meiner Überzeugung fehl am Platz.

Mahl ehrlich: kennst Du die persönlichen "Geschichten" und "Leichen im Keller" Deiner Kollegen am Arbeitsplatz genau ?
Wohl kaum...und selbst wenn...im Vordergrund sollte im Job stets das Berufliche.
Auch die meisten AG sehen dies genauso !

Du kannst Deinen Chef vielleicht in einem ruhigen Moment mal nach seinen Erwartungen an Dich befragen.
Dies wäre wohl in jedem Fall hilfreich..für Deinen Chef aber auch für Dich selbst.

Ich selbst habe in 08/2013 einen neuen Job begonnen.
Nach 2 Wochen wurde ich dort zur "Führungskraft" ernannt, nach 1,5 Monaten wurde mir von der Betriebsleitung in einem persönlichen Gespräch erklärt, dass es mit meiner Führungs- und Fachkompetenz wohl nicht so dolle sei.

Auf beides..sowohl die Belobigung als auch die Kritik, habe ich mir nicht sonderlich Viel eingebildet.
Stattessen habe ich meiner Chefin klar gesagt, dass ich am Ende meiner aktuellen Vertragslaufzeit im Februar 2014 persönlich Bilanz ziehen werde, darüber, wo ich stehe.

In letzter Konsequenz wäre ich wohl von meiner Seite auch bereit, mir etwas Anderes zu suchen.
Diese Haltung klingt vielleicht etwas egoistisch.
Ein gesunder Egoismus ist jedoch angebracht aus meiner Sicht - im Job und auch anderswo.

Ich persönlich unterscheide streng zwischen einem gesunden und einem ungesunden Egoismus.
Mit "gesundem Egoismus" meine ich, dass ich es ernst nehme, wie es mir so geht und versuche, auch danach zu handeln, dass es mir möglichst gut geht.
Ein "ungesunder Egoismus" mißchachtet dabei jedoch den Nächsten ( z.B. Kollegen, Freunde ), indem er die eigenen Bedürnisse über Alles stellt und damit indirekt auch sagt, dass diese Anderen eben nicht so wichtig sind wie man selbst.
Diese Haltung fördert die Ellbogen-Gesellschaft und ist nicht meine !

Viele Grüße
Rüdiger

von matz
Am
Beiträge: 37
Registriert: 25. Januar 2013, 13:59

berufliche Überforderung

[quote="Brillosaurus01"]
...
ich finde auch, insbesondere mit MS dürfte niemand arbeiten gehen.
...quote]

also ich hätte damals ohne arbeit nicht sein können. da war ich abgelenkt, abends müde und konnte schlafen.
ich bin überzugt, dass mir der grosse stress und die arbeitsbelastung bez. ms geschadet haben.

ich bin trotzdem froh, dass ich diese jahre hatte.
ich bin der meinung, dass es mir vielleicht etwas besser ginge, hätte ich nach der diagnose nicht gearbeitet.

obwohl: nicht zu arbeiten, wäre auch negativstress gewesen.
arbeit ist und war für mich etwas positives.

matz

von martinchen
Am
Beiträge: 79
Registriert: 23. Januar 2013, 23:02

berufliche Überforderung

Ich bin U30 und arbeite. Was soll ich denn sonst mit meiner ganzen Zeit anfangen? Und die Arbeit brauche ich auch. Es gibt stressige und nicht so stressige Tage und die Arbeit macht mir Spaß.
Meinem Chef habe ich nach einiger Zeit von meiner Krankheit erzählt und im Gegensatz zu vorherigen Chefs hat er sehr positiv reagiert; er ist allgemein ein sehr sozialer Mensch. Also ich fühl mich hier sehr wohl und nur weil man MS sollte das kein Ausschlusskriterium fürs Arbeiten sein. Man muss halt seine Grenzen kennen und sie nicht permanent überschreiten; das geht nicht in jedem Job, aber dann muss man versuchen einen zu finden, bei dem das geht - so etwas gibt es, genauso wie es Chefs gibt, die Verständnis zeigen.

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

berufliche Überforderung


Hallo Matz,

ja, mit dem Arbeiten aufzuhören, ist ein großer Schritt. Insbesondere wenn man noch

halbwegs jung ist.

Aber,

man sucht es sich ja nicht aus.

Nach meiner Dia, war ich noch knapp 10 Jahre im Berufsleben.

Ich bin immer gerne arbeiten gegangen und habe freiwillig und gerne zusätzliche

Arbeiten erledigt.

Aber wenn es nicht mehr geht, dann geht es halt nicht mehr.

Ob es dir jetzt besser gehen würde,

wenn du nach der Dia nicht mehr beruflich tätig gewesen wärst,

weiß ich nicht wirklich.

Vermute aber ja. Reine Spekulation von mir.


Muss jeder selbst für sich entscheiden.

Ich glaube aber, präventiv ist es besser im MS Fall nicht arbeiten zu gehen.

Dann hat man auch mehr Zeit, sich um seine Krankheit zu kümmern

bzw. an seinem eigenen Erhalt der "Gesundheit" zu arbeiten.

Diese Zeit nebenbei aufzubringen, ist nicht leicht.


Gruß, Jörg

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

berufliche Überforderung



Ich glaube aber, präventiv ist es besser im MS Fall nicht arbeiten zu gehen.

Dann hat man auch mehr Zeit, sich um seine Krankheit zu kümmern

bzw. an seinem eigenen Erhalt der "Gesundheit" zu arbeiten.

Diese Zeit nebenbei aufzubringen, ist nicht leicht.


Guten Morgen lieber Jörg,

diesem Statement möchte ich teilweise widersprechen.
Eine Arbeit ist für mich persönlich neben dem finanziellen Aspekt vor allem ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, auf den ich nur äußerst ungern und nur im Notfall verzichten möchte.

Ich versuche auch mit MS, mich stets an das zu halten, was ist und mich nicht zu sehr mit dem zu beschäftigen, was sein könnte.
Das bedeutet z.B. wenn ich durch ein Symptom der MS merke, das bei der Arbeit oder im Privatleben bestimmte Hürden auftauchen, stelle ich mich dann - aber erst dann ! - auf diese neue Situation ein, indem ich z.B.weniger arbeite.
Nie ! nehme ich im Vorwege eine Veränderung vor aus Angst, es könnte meinen Zustand verschlechtern.

Gleiches gilt übrigens auch für meine sonstigen Gewohnheiten: z.B. esse ich nach wie vor die Dinge, die mir schmecken ( ein schönes Steak.. herrlich !!) und sage nicht, nach den Büchern ist Fleisch schlecht für den Verlauf von MS, ergo kein Fleisch mehr essen.

Dies ist natürlich nur meine persönliche Meinung und nicht etwa böse gemeint.

LG
Rüdiger

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

berufliche Überforderung

Guten Morgen Rüdiger,

für Kritik , bin ich immer offen.

Der Widerspruch ist also ganz klar zulässig.

Wäre auch schlimm, wenn alle Menschen immer die gleiche Meinung hätten.


Man, bist du immer früh wach. :-)


Ich schließe mich dir an. Arbeiten ist weit mehr als nur ein finanzieller Aspekt.

Auch mit soziales Umfeld.

Die Arbeit aufgeben war für mich ganz schlimm.

Damit hatte ich auch erhebliche Schwierigkeiten.

Dachte mir immer: Das kann es jetzt doch nicht gewesen sein ???

Aber, auf Kurz oder Lang, arrangiert man sich mit allem.

Auch damit, nie wieder arbeiten zu gehen.


Echt blöd ohne Job. Aber das Leben geht weiter.

Dann muss man eben seine Prio-Liste anders verteilen.


Zitat: Ich versuche auch mit MS, mich stets an das zu halten, was ist und mich nicht zu sehr mit dem zu
beschäftigen, was sein könnte.

Ja Rüdiger, aber ich finde man muss doch vorbeugen !?

Denke mal, das macht jeder, dem seine Gesundheit auch etwas wert ist.


Auch dein Zitat: Nie ! nehme ich im Vorwege eine Veränderung vor aus Angst, es könnte meinen Zustand
verschlechtern.

OK. Aber da würde ich mit dir bis auf`s Messer streiten.

Dürfte glaube ich als nicht sehr weitsichtig zählen.


Von einer speziellen Ernährung halte ich übrigens auch nichts.

Ich esse auch alles was mir schmeckt.

Diese Ernährungstippgeber, widersprechen sich doch viel gleichzeitig.


Also, Rüdiger. Bringe dein Steak vor mir in Sicherheit !

Ich bringe auch noch ein schönes, dickes Stück Kräuterbutter mit.


In diesem Sinne, lieber Rüdiger.

Auch dir nichts für ungut.

Ich muss mal langsam in die Pötte kommen.

Wir haben heute unser monatliches Berliner MS-Treffen.


Liebe Grüße, Jörg

von Soulio
Am
Beiträge: 176
Registriert: 12. März 2013, 14:59

berufliche Überforderung

Lieber Jörg,

nach meinem Kurzurlaub auf Usedom bin ich nun wieder zurück und nehme meine üblichen Routinen wieder auf.
Das frühe Aufstehen gehört dazu.
Bald habe ich wohl "Jübiläum", was das Frühaufstehen betrifft: seit ca. Herbst 2008 stehe ich urchschnittlich gegen 4:00 Uhr in der Nacht auf nach 4-5 Stunden Schlaf.

Zuerst befürchtete ich, dass dieser Rhythmus wohl schwierig werden würde sobal ich wieder im Vollzeit-Job stehe.
Seit August weiß ich jedoch, dass es geht.

Ein Streit unter uns beiden über die Frage, welche Priorität ein MS´ler dem Thema Arbeit und seinen Begleiterscheinungen einzuräumen hat, würde sich wohl kaum lohnen.

Dies gehört meiner Meinung nach zu den ganz persönlichen Entscheidungen, die ein Erwachsener Mensch zu treffen hat im Leben ganz gleich, ob mit oder ohne gesundheitliches Handicap.

Falls Du die Erfahrung gemacht haben solltest, dass es Dir insgesamt ohne Job gesundheitlich besser geht, dann war es bestimmt für Dich die richtige Entscheidung.

Ich selbst habe dieser Erfahrung allerdings so nicht gemacht, sondern eher das Gegenteil.
Allerdings hatte ich auch schon einen Job im KH mit Schichtdienst. Dieser Job war derart schlecht für die Gesundheit, dass es mir insgesamt ohne ihn besser ging.

Liebe Grüße
Rüdiger