So gehn die Gauchos...

Diese Frage verunsichert, hier können Sie sich Luft verschaffen. Für eine Diagnose sollte aber ein Arzt konsultiert werden.
von Gast
Am

So gehn die Gauchos...

Nabend an alle MSler die das lesen!

Langsam fühle ich mich von den Neuros verschaukelt...
Zur Vorgeschichte: Ich habe eine in 2002 diagnostizierte MS und hatte 2012 meine ersten Gangstörungen bis hin zum Rollator (kurz vor Rolli). Gott sei Dank haben sich diese Beschwerden wieder fast gänzlich zurückgebildet :)
Nun erkrankte ich dieses Frühjahr an einer Gürtelrose und seitdem habe ich ganz eigenwillige Symptome, die meiner Meinung nach nicht mehr MS-typisch sind:
Unter starker körperlicher Beanspruchung, kann ich innerhalb kürzester Zeit nurnoch wien Volltrunkener laufen (soweit ja noch normal für MS) allerdings nach kurzem Ausruhen (15Minuten reichen bereits aus) kann ich wieder so laufen, dass man mir meine MS nicht ansieht.
Vor kurzem war es sogar so extrem, dass ich mich nach starker Beanspruchung nichtmals mehr aufrecht halten konnte und noch schlimmer wie Götze und co. nurnoch im Gauchogang voranrobben konnte, ABER nach 20min. Ausruhen war alles wieder als wär nichts gewesen.
Ist DAS noch typisch für eine MS??? Habe bereits mehrere Neurologen darauf angesprochen und diese meinten, dass dies bei MS schon mal vorkommt.
Daher meine Bitte an alle MSler, die eine solche Symptomatik auch schon erlebt haben, sich hier bei mir zu melden. Weil ich solche Symptome im Forum nicht finde! Wenn die Neuros recht haben, müssten hier ja zumindestens ein/zwei von euch zu finden sein die Ähnliches erlebt haben.
Ihr würdet mir damit wirklich helfen, inwieweit ich meinen Neuros glauben kann, oder ob ich mich doch noch weiter auf die Suche nach Experten begeben sollte.

DANKE schonmal im Voraus für eure Antworten!!!

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

So gehn die Gauchos...

Hallo Raspberry82,

ich finde deine Symptomatik für MS nicht ungewöhnlich !

Ich selbst habe es schon einmal festgestellt, dass nach "großer", körperlicher Beanspruchung

nichts mehr geht.

Ist aber auch stark tagesformabhängig.

Nach einer extrem kurzen Erholungsphase hat mein Körper wieder funktioniert und ich konnte

so "normal" weiterlaufen wie zuvor.


Dieser "nichts-geht-mehr Anfall", kam ganz überraschend.

(und ich stand auf einem Mittelstreifen, wie ein Idiot).

Es ging einfach nichts mehr !!!

Ich stehe gerne auf Mittelstreifen herum und betrachte das Verkehrsgewühl
in einer Millionenstadt.

Nach kurzer Erholungshase war ich ja erlöst und konnte meinen Weg fortsetzen.


Habe ich G.s.D. erst einmal erlebt.


Das Menschen mit MS nach Kräftezehrender Tätigkeit schnell erschöpft sind,

ist halbwegs normal.

Auch, dass dann eine sehr kurze Erholungspause ausreichen kann

um zu regenerieren, habe ich auch schon oft gehört.


Verurteile deinen Neuro ist all zu hart.

Auch das Gangbild eines Volltrunkenen kenne ich GELEGENDLICH gut.

Ich trinke fast nie Alkohol !

Kann auch ohne Alkohol wie ein besoffener Idiot laufen.

Da habe ich doch Geld und einen dicken Kopf am nächsten Tag gespart.


Denke mal, meine Ausführungen waren nicht sehr hilfreich.


Nehme mir immer wieder vor, hier nichts mehr im Forum zu schreiben.

Aber manchmal überkommt es mich doch.


Liebe Grüße, Jörg

von matz
Am
Beiträge: 37
Registriert: 25. Januar 2013, 13:59

So gehn die Gauchos...

hallo

mir gehts öfter mal s. keiner kann es glauben, dass ich nichts, nach einiger zeit ruhen, wieder ganz gut gehen (nur mit rollator) und stehen (sehr breitbeinig) kann.

warum fühlst du dich vom neuro verschaukelt? weil er das nicht so aussergewöhnlich findet und keine abklärungen bez. einer andern ursache startet?

@ brillosaurus
schreib bitte weiter, sonst wäre das forum öd. ich lese meist nur, aber das belebt auch nicht. also bemühe ich mich, aktiv zu werden

matz

von Gast
Am

So gehn die Gauchos...

DANKE Jörg und Matz für eure Antworten...
... warum ich mich verkaukelt fühle, ist weil diese Symptome nicht meinem Verständnis von der MS entsprechen.
Ich dachte immer, dass wenn die Nerven beschädigt sind können diese die Befehle nicht weitergeben und dadurch ist z.B. das Gehen eingeschränkt, weil der Befehl den Muskel zu bewegen dort nicht oder nur teilweise ankommt. Wenns gut läuft heilt der Nerv irgendwann und es funktioniert wieder, evtl. wegen Vernarbungen nicht mehr 100prozentig. Dass sich angegriffene Nerven innerhalb von ner viertel Stunde von Status "kurz vor Rollstuhl" auf Status "Normalgehender" erholen können, find ich irgendwie schwierig nachvollziehbar...

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von Glückskind66
Am
Beiträge: 7261
Registriert: 28. Juli 2014, 07:55

So gehn die Gauchos...

Hallo Raspberry82,

kann mich Matz und Jörg nur anschließen: Für mich ist Deine Situation (leider) auf die MS zurückzuführen. Hatte ich ca. ein jahr nach meiner Erstdiagnose CIS. Da ich damals in genau der Zeit meine Kontroll-MRTs hatte, kein Schub...

Ich fand es im Gegensatz zu Dir ausgesprochen beruhigend, daß sich die Laufschwierigkeiten verhältnismäßig schnell nach einer Anstrengung wieder gegeben haben. Mittlerweile sind sie ganz verschwunden. :)

Und vielleicht bist Du etwas nachsichtiger mit Deinem Neuro. Der weiß nur wenig mehr als Du. Allerdings kann er Dir die hilfreichen Dinge wie KG verordnen.

Also Geduld und alles Gute
Marga

@Jörg: Bleib bitte aktiv dabei, sonst wird das hier irgendwie umsonst?!

von Schnucky
Am
Beiträge: 47
Registriert: 19. April 2014, 19:53

So gehn die Gauchos...

Hallo Raspberry82,

ich sehe das auch wie die anderen.

Ich habe in diesem Jahr zum ersten mal diese Erfahrung gemachcht und hab mich auch sehr erschrocken.

Ich hatte allerdings keine Probleme beim laufen, sondern mir ist beim Wäsche aufhängen so ein starker strom durch den linken Arm gefahren das mir nichts übrig gebliben ist als mich auf sofa zu legen.

Es wurde immer schlimmer wenn ich mich nur 1mm bewegt habe nach 20min war der ganze spuck vorbei.

Ich nenne das "Die Begegnung der dritten Art" ich habe auch schon mal Besserung nach so einem Erlebnis erfahren.


Wünsche dir alles Gute
Lg Andrea

@ Jörg: Ich finde auch du solltes weiter machen, ich hab schon viel von dir gelesen das aufbaut und Mut macht.








von martinchen
Am
Beiträge: 79
Registriert: 23. Januar 2013, 23:02

So gehn die Gauchos...

raspberry82 hat geschrieben: Ich dachte immer, dass wenn die Nerven beschädigt sind können diese die Befehle nicht weitergeben und dadurch ist z.B. das Gehen eingeschränkt, weil der Befehl den Muskel zu bewegen dort nicht oder nur teilweise ankommt. Wenns gut läuft heilt der Nerv irgendwann und es funktioniert wieder, evtl. wegen Vernarbungen nicht mehr 100prozentig. Dass sich angegriffene Nerven innerhalb von ner viertel Stunde von Status "kurz vor Rollstuhl" auf Status "Normalgehender" erholen können, find ich irgendwie schwierig nachvollziehbar...
Du verstehst das falsch; die Nerven werden nicht innerhalb ca. einer Stunde während der Bewegung angegriffen und geschädigt, und heilen dann wieder binnen ca. 15 Minuten, so dass du wieder gehen kannst.
Die Nerven sind kaputt, so dass die Reizweiterleitung nicht mehr richtig funktioniert. Das kann zum einen so sein, dass die Information einen Muskel zu bewegen erst gar nicht mehr am Ziel ankommen, so dass z.B. das Bein nicht mehr bewegt werden kann. Oder es kann auch so sein, dass die Informationen nicht schnell genug oder nur unvollständig weitergeleitet werden, so dass der Muskel z.B. nicht mehr schnell genug bzw. vollständig entspannt wird bevor schon wieder die nächsten Anspannung kommt. Das führt dazu, dass der Muskel verkrampft.

Ich erlebe das regelmäßig mit meinen Oberschenkeln bei Bewegungen, die stark die Oberschenkel beanspruchen. So wie z.B. Radfahren am Berg oder Bergsteigen. Mit solchen Belastungen komme ich nicht mehr klar. Soll heißen, dass ich anfange einen Berg hochzugehen oder fahren und nach ein paar Schritten/Tritten (beim Radfahren noch viel schlimmer) fangen die Oberschenkel an sich immer mehr zu verkrampfen. Dann muss ich kurz Pause machen und es geht wieder weiter, aber halt nur wieder kurz bis sich alles wieder verkrampft. Das ist bei mir leider Dauerzustand, so dass Wandern in den Bergen oder Radfahren auf Strecken mit bereits kleinen Bergen nicht mehr machbar sind.

von susaen
Am
Beiträge: 994
Registriert: 24. Januar 2013, 16:37

So gehn die Gauchos...

Hi,

ist nichts anderes als Uhthoff.

Das wirkt sich nicht nur auf den Sehnerv aus, sondern auch auf andere Nerven.

Grüße
susaen

P.S. @Brillosaurus01: ich schau einfach nur noch alle zwei - drei Wochen hier rein... für mehr fehlt mir die Lust und Zeit.

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

So gehn die Gauchos...


von martinchen
Am
Beiträge: 79
Registriert: 23. Januar 2013, 23:02

So gehn die Gauchos...

susaen hat geschrieben: Hi,

ist nichts anderes als Uhthoff.

Das wirkt sich nicht nur auf den Sehnerv aus, sondern auch auf andere Nerven.

Grüße
susaen
In meinem Fall hat das mit Uhthoff nichts zu tun. Das kenne ich auch; beim Sport oder bei heißem Wetter.
Aber wenn ich Treppensteige, eine Anhöhe hochgehe oder mal 5mal fest in die Pedale trete um einen Berg mit dem Rad hochzufahren, dann hitzt sich mein Körper nicht innerhalb einer halben Minute so stark auf, dass man von Uhthoff sprechen könnte. Genauso kühlt sich ja mein Körper nicht binnen einer Minute ohne äußere Kühlung wieder ab (sollte es eine Erhitzung des Körpers) sein, dass sich die Muskeln wieder entspannen. Wie gesagt, kenne die Problematik auch beim Schwimmen in sehr warmen Wasser und das äußert sich dann schon anders und auch an all den anderen Problemstellen, die ich noch so habe.