Hallo zusammen!
Ich war schon lang nicht mehr hier. Und da ich immer wieder Schwierigkeiten hatte, auf diese Seite zu kommen, habe ich mich jetzt unter einem neuen Namen und neuer E-Mail-Adresse angemeldet. Das ist aber auch schon ne Weile her.
Warum ich mich wieder mal melde?
Ich komme mir irgendwie albern vor, aber ich komme über den Tod meiner Mutter einfach nicht hinweg. Sie ist vor heute genau 15 Monaten gestorben. Ganz überraschend. Morgens hat sie noch das Wohnzimmer geputzt, weil wir eine neue Couchgarnitur bekommen sollten. Dann haben wir gefrühstückt. Dann haben wir gemeinsam mit dem Spülen begonnen.Und plötzlich ist sie in meinem Rücken zusammengebrochen.
Ich habe ihr wieder auf die Beine geholfen und sie auf einen Stuhl gesetzt. Aber da sie anscheinend nicht das Gleichgewicht halten konnte, habe ich sie festgehalten. Sie klagte zunächst darüber, dass sie nicht richtig sehen könne. Aber ich konnte nicht weg zum Telefon, um einen Krankenwagen zu rufen, da sie mir sonst wieder auf den Boden geklatscht wäre.
Dann kam mein Vater aus dem Keller zurück in die Wohnung. Er wusste gar nicht, was los war, rief dann aber endlich einen Krankenwagen.
Inzwischen konnte meine Mutter zwar wieder normal sehen, aber sie klagte nun über Atemnot und war immer wieder kurz davor, das Bewusstsein zu verlieren.
Dann kam endlich der Krankenwagen, es wurde ein EKG angelegt usw. Inzwischen war meine Mutter auch wieder voll da, klagte aber immer noch über Atemnot.
Die ermittelten Werte waren zwar nicht berauschend, aber insgesamt doch okay. Trotzdem wollte man sie lieber ins Krankenhaus bringen, womit meine Mutter auch einverstanden war.
Ich bin dem Krankenwagen hinterhergefahren. Mein Vater musste ja zu Hause bleiben, da die Möbel unterwegs waren und jemand zu Hause sein musste, um die Möbelpacker reinzulassen.
Im Krankenhaus hat man meine Mutter dann gründlich durchgecheckt, und bis auf die Atemnot fand man nichts Schlimmes. Sie kam trotzdem erstmal auf die Intensivstation, da man sie da besser beobachten konnte.
Ich war mit ihr auf der Intensivstation, und sie meinte, dass ich nach Hause fahren könne. Außerdem sagte sie mir noch, was wir (mein Vater und ich) ihr am Nachmittag mitbringen sollten. (Sie war ja mit Hausschlappen und Jogginghose abtransportiert worden.)
Ich bin also nach Hause gefahren, habe meinem Vater berichtet, was im Krankenhaus passiert ist, und habe meiner Mutter eine Tasche gepackt mit Schlafanzug, Unterwäsche, Waschzeug und sogar einem Buch, das sie derzeitig las.
Nachmittags ist dann mein Vater alleine zum Krankenhaus gefahren (Mir war das körperlich zuviel, zwei Mal die Strecke zum Krankenhaus zurückzulegen.)
Als er wiederkam, erzählte er, dass man ihn gar nicht zu meiner Mutter gelassen habe, da man sie schon drei Mal wiederbelebt habe und sie jetzt bewusstlos sei.
Eine halbe Stunde später kam ein Anruf der Klinik, dass sie tot sei.
Das ist jetzt wie gesagt 15 Monate her, und ich heule immer noch wie ein kleines Kind. Ich bin 41 Jahre alt, sie war 73, und das ist doch albern, oder?
Natürlich kann man traurig sein, aber die schlimmste Trauer sollte doch inzwischen vorbei sein, oder?
(Ich weiß gar nicht, wie mein derzeitiger Nickname ist. Ich bin die frühere Holly.)
nach dem Tod meiner Mutter
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von Gast
Am
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly,
Du brauchst Dich für nichts zu entschuldigen.
Sowie Du es beschreibst, war der Tod Deiner Mutter absolut unerwartet und sehr tragisch.
Wie soll man jemals darüber hinwegkommen? Es wird einen immer begleiten. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun. Egal wann man sowas erlebt, es bleibt immer schrecklich.
Mit der Zeit kann man vielleicht besser damit umgehen, aber vergessen kann man es nie.
Hast Du vielleicht mal über psychologische Hilfe nachgedacht?
Wie geht es Deinem Vater seitdem?
LG Steffi
Du brauchst Dich für nichts zu entschuldigen.
Sowie Du es beschreibst, war der Tod Deiner Mutter absolut unerwartet und sehr tragisch.
Wie soll man jemals darüber hinwegkommen? Es wird einen immer begleiten. Das hat auch nichts mit dem Alter zu tun. Egal wann man sowas erlebt, es bleibt immer schrecklich.
Mit der Zeit kann man vielleicht besser damit umgehen, aber vergessen kann man es nie.
Hast Du vielleicht mal über psychologische Hilfe nachgedacht?
Wie geht es Deinem Vater seitdem?
LG Steffi
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von Glückskind66
Am - Beiträge: 7452
- Registriert: 28. Juli 2014, 07:55
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly,
wie Steffi gestern schon schrieb, brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen.
Ich denke, das Forum ist auch für solche Situationen gedacht.
Und fünfzehn Monate sind nach meinem eigenen Erleben noch recht kurz. Ich war 35 als meine Mutter nach drei Jahren Kampf gegen den Krebs nicht unerwartet gestorben ist. Auch ich habe wochenlang geheult. Und noch Jahre später manchmal gedacht, ich müßte sie mal kurz was fragen…
Wenn man ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, ist es sicher als Kind normal, daß man da ein großes Verlustgefühl hat.
Ich hoffe, Du machst nicht den gleichen Fehler wie ich. Ich hatte damals das Angebot meiner HÄ, mich zur Psychotherapie zu überweisen, wegen der langen Wartefristen nicht angenommen. Heute weiß ich es besser. Es ist besser, man verarbeitet gewisse Dinge unter Umständen auch mit professioneller Hilfe. Sonst manifestieren sie sich. Und Streß ist ja für uns definitiv Gift.
Ansonsten sind wir hier auch für Dich da. Auch wenn Dir hoffentlich auch gute Freunde in Deiner Nähe helfen können.
Wie Steffi schon fragte: Wie geht es Deinem Vater?
Meiner ist ein Jahr nach dem Tod meiner Mutter in den Ruhestand gegangen und wenige Monate später in eine schwere Depression gestürzt. Eine Behandlung verweigert er. Er will nicht sein Leben genießen. Und mittlerweile gibt es schon Anzeichen einer Demenz deswegen. Das belastet mich natürlich auch sehr, da ich ihm nicht richtig helfen kann.
Ich wünsche Dir, daß Du einen für Dich guten Weg findest.
Alles Gute
Marga
wie Steffi gestern schon schrieb, brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen.
Ich denke, das Forum ist auch für solche Situationen gedacht.
Und fünfzehn Monate sind nach meinem eigenen Erleben noch recht kurz. Ich war 35 als meine Mutter nach drei Jahren Kampf gegen den Krebs nicht unerwartet gestorben ist. Auch ich habe wochenlang geheult. Und noch Jahre später manchmal gedacht, ich müßte sie mal kurz was fragen…
Wenn man ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern hat, ist es sicher als Kind normal, daß man da ein großes Verlustgefühl hat.
Ich hoffe, Du machst nicht den gleichen Fehler wie ich. Ich hatte damals das Angebot meiner HÄ, mich zur Psychotherapie zu überweisen, wegen der langen Wartefristen nicht angenommen. Heute weiß ich es besser. Es ist besser, man verarbeitet gewisse Dinge unter Umständen auch mit professioneller Hilfe. Sonst manifestieren sie sich. Und Streß ist ja für uns definitiv Gift.
Ansonsten sind wir hier auch für Dich da. Auch wenn Dir hoffentlich auch gute Freunde in Deiner Nähe helfen können.
Wie Steffi schon fragte: Wie geht es Deinem Vater?
Meiner ist ein Jahr nach dem Tod meiner Mutter in den Ruhestand gegangen und wenige Monate später in eine schwere Depression gestürzt. Eine Behandlung verweigert er. Er will nicht sein Leben genießen. Und mittlerweile gibt es schon Anzeichen einer Demenz deswegen. Das belastet mich natürlich auch sehr, da ich ihm nicht richtig helfen kann.
Ich wünsche Dir, daß Du einen für Dich guten Weg findest.
Alles Gute
Marga
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly,
nein, das ist absolut nicht albern! Das ist ja auch
echt heftig, wie es passiert ist und so plötzlich.
Leider hab ich keinen wirklich guten Rat/Tipp
für Dich, aber vielleicht solltest Du den von
Marga mit der professionellen Hilfe mal in
Erwägung ziehen!?
Ich wünsche Dir alles Gute!
Liebe Grüße
Kerstin
nein, das ist absolut nicht albern! Das ist ja auch
echt heftig, wie es passiert ist und so plötzlich.
Leider hab ich keinen wirklich guten Rat/Tipp
für Dich, aber vielleicht solltest Du den von
Marga mit der professionellen Hilfe mal in
Erwägung ziehen!?
Ich wünsche Dir alles Gute!
Liebe Grüße
Kerstin
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von Gast
Am
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly!
Wie heisst es immer so treffend in den Traueranzeigen?
"Die Mutter wars,was brauchts der Worte mehr?"
Das beschreibt eigentlich alles,was man erlebt wenn die eigene Mutter verstirbt.
15 Monate ohne Mutti sind eine lange Zeit,aber um den Tod zu verarbeiten wird es wohl noch eine Weile dauern.
Ich denke richtig verarbeiten wird man dies nie.
In der Adventszeit ist immer die Zeit des Nachdenkens und da fällt einem das wahrscheinlich noch schwerer.
Ich wünsche Dir alles Gute.
lissy
Wie heisst es immer so treffend in den Traueranzeigen?
"Die Mutter wars,was brauchts der Worte mehr?"
Das beschreibt eigentlich alles,was man erlebt wenn die eigene Mutter verstirbt.
15 Monate ohne Mutti sind eine lange Zeit,aber um den Tod zu verarbeiten wird es wohl noch eine Weile dauern.
Ich denke richtig verarbeiten wird man dies nie.
In der Adventszeit ist immer die Zeit des Nachdenkens und da fällt einem das wahrscheinlich noch schwerer.
Ich wünsche Dir alles Gute.
lissy
Zuletzt geändert von Gast am 5. Dezember 2014, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly,
dass Du den Verlust deiner Mutter noch nicht überwunden hast ist doch verständlich. So plötzlich und unverhofft, dass ist so schrecklich, da kann ich Dich gut verstehen, dass immer wieder die Tränen kommen.
Es ist nicht albern, Du brauchst Dich nicht entschuldigen.
Lass Dir die Zeit zur Trauer, die Du brauchst es war doch deine Mutter.
Ich wünsche Dir und deinen Vater weiterhin viel, viel Kraft.
Alles Gute
Ilona
dass Du den Verlust deiner Mutter noch nicht überwunden hast ist doch verständlich. So plötzlich und unverhofft, dass ist so schrecklich, da kann ich Dich gut verstehen, dass immer wieder die Tränen kommen.
Es ist nicht albern, Du brauchst Dich nicht entschuldigen.
Lass Dir die Zeit zur Trauer, die Du brauchst es war doch deine Mutter.
Ich wünsche Dir und deinen Vater weiterhin viel, viel Kraft.
Alles Gute
Ilona
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von Gast
Am
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Ilona, lissy, Kerstin, Marga, Steffi!
Danke für eure Antworten. Es tut gut zu hören, dass ich nicht bekloppt bin.
Und ja, ich bin in psychologischer Behandlung, war es zum Glück schon, als meine Mutter starb, denn sonst hätte ich auch "ewig lang" auf eine Therapie warten müssen. Mein ursprünglicher Antrieb eine Therapie zu machen, war zwar ein anderer, aber inzwischen kümmern wir uns verstärkt um meine Trauer.
Aber wenn mich so eine Trauer wie gestern überfällt, ist die Zeit bis zur nächsten Sitzung natürlich elend lang. Und da ist es schön zu wissen, dass man hier auf verständnisvolle Ohren trifft. Danke also nochmal.
Holly
Danke für eure Antworten. Es tut gut zu hören, dass ich nicht bekloppt bin.
Und ja, ich bin in psychologischer Behandlung, war es zum Glück schon, als meine Mutter starb, denn sonst hätte ich auch "ewig lang" auf eine Therapie warten müssen. Mein ursprünglicher Antrieb eine Therapie zu machen, war zwar ein anderer, aber inzwischen kümmern wir uns verstärkt um meine Trauer.
Aber wenn mich so eine Trauer wie gestern überfällt, ist die Zeit bis zur nächsten Sitzung natürlich elend lang. Und da ist es schön zu wissen, dass man hier auf verständnisvolle Ohren trifft. Danke also nochmal.
Holly
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly
Eine Mutter ist der Mittelpunkt der Familie und wenn der wegfällt egal ob plötzlich oder schleichend
so hat man daran immer zu knabbern. Ist ganz normal wenn man sich verstanden hat.
Ich bin heute noch traurig und vergieße tränen obwohl meine Mutter schon 10 Jahre Tod ist.
Finde das ganz normal und nichts zum schämen. Hätte auch noch immer fragen an sie. Aber....
Ich wünsche Dir und deinem Vater viel Kraft, damit es etwas leichter wird.
LG Marlis
.
Eine Mutter ist der Mittelpunkt der Familie und wenn der wegfällt egal ob plötzlich oder schleichend
so hat man daran immer zu knabbern. Ist ganz normal wenn man sich verstanden hat.
Ich bin heute noch traurig und vergieße tränen obwohl meine Mutter schon 10 Jahre Tod ist.
Finde das ganz normal und nichts zum schämen. Hätte auch noch immer fragen an sie. Aber....
Ich wünsche Dir und deinem Vater viel Kraft, damit es etwas leichter wird.
LG Marlis
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nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly,
natürlich bist Du nicht bekloppt. Es ist ganz normal, wie es Dir momentan ergeht. Du trauerst um Deine Mutter und die Trauerarbeit, in der Du jetzt steckst, kann man nicht in Zeit messen. Einer braucht lange dazu, ein anderer kürzer. An manchen Tagen ist es schlimmer für einen als an anderen Tagen.
Und es hat auch nichts mit dem Alter zu tun. Meine Mutter ist vor drei Jahren mit 91 gestorben, aber ich glaube nicht, daß ich mehr getrauert hätte, wenn sie jünger gewesen wäre. Es ist einfach die Mutter und wenn sie nicht mehr da ist, merkt man erst so richtig, wie sie einem fehlt.
Du hast noch Deinen Vater. Versuche, ihn zu stützen und ihm Kraft zu geben, denn er und Deine Mutter waren sicher lange verheiratet und da kommt sich der zurückgebliebene Ehepartner allein verloren vor.
Es ist gut, daß Du sofort psychologische Hilfe hattest,so konnte er wenigstens versuchen, Dich psychisch zu stützen und Deine Trauer in die richtigen Bahnen zu lenken.
Laß Dir so viel Zeit zum Trauern, wie Du brauchst. Ich wünsche Dir viel Kraft dazu, Deine Situation zu bewältigen.
Liebe Grüße, Helga
natürlich bist Du nicht bekloppt. Es ist ganz normal, wie es Dir momentan ergeht. Du trauerst um Deine Mutter und die Trauerarbeit, in der Du jetzt steckst, kann man nicht in Zeit messen. Einer braucht lange dazu, ein anderer kürzer. An manchen Tagen ist es schlimmer für einen als an anderen Tagen.
Und es hat auch nichts mit dem Alter zu tun. Meine Mutter ist vor drei Jahren mit 91 gestorben, aber ich glaube nicht, daß ich mehr getrauert hätte, wenn sie jünger gewesen wäre. Es ist einfach die Mutter und wenn sie nicht mehr da ist, merkt man erst so richtig, wie sie einem fehlt.
Du hast noch Deinen Vater. Versuche, ihn zu stützen und ihm Kraft zu geben, denn er und Deine Mutter waren sicher lange verheiratet und da kommt sich der zurückgebliebene Ehepartner allein verloren vor.
Es ist gut, daß Du sofort psychologische Hilfe hattest,so konnte er wenigstens versuchen, Dich psychisch zu stützen und Deine Trauer in die richtigen Bahnen zu lenken.
Laß Dir so viel Zeit zum Trauern, wie Du brauchst. Ich wünsche Dir viel Kraft dazu, Deine Situation zu bewältigen.
Liebe Grüße, Helga
nach dem Tod meiner Mutter
Hallo Holly,
was Du erlebt hast, ist wirklich sehr traurig und Du darfst auch noch nach 15 Monaten traurig sein. Wichtig ist, dass Du das nicht mit Dir alleine ausmachen musst.
Neben der Psychotherapie gibt es vielleicht in Deiner Nähe Trauergruppen, mit denen Du Kontakt aufnehmen kannst.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft. Und es ist schön, dass du hierhin zurück gefunden hast.
Schreibe Dir alles von der Seele, wenn Dir danach ist.
Ganz liebe Grüße
Jutta
was Du erlebt hast, ist wirklich sehr traurig und Du darfst auch noch nach 15 Monaten traurig sein. Wichtig ist, dass Du das nicht mit Dir alleine ausmachen musst.
Neben der Psychotherapie gibt es vielleicht in Deiner Nähe Trauergruppen, mit denen Du Kontakt aufnehmen kannst.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Kraft. Und es ist schön, dass du hierhin zurück gefunden hast.
Schreibe Dir alles von der Seele, wenn Dir danach ist.
Ganz liebe Grüße
Jutta