Bücher 2015

Eröffnen Sie hier ein beliebiges Thema, das Sie abseits von MS diskutieren möchten.
Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10888
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Bücher 2015

Liebe Leseratten,

ich habe das Buch "Prophezeiung" von Sven Böttcher gelesen. Ein Ökothriller, in dem eine Klimakatastrophe vorhergesagt wird und die abgewendet werden soll. Ich fand das Buch sehr gut, spannende Handlung, er hat eine sehr ansprechende Schreibweise, so daß es sich in einem Rutsch durchlesen ließ. Allerdings gab es auch öfters sehr wissenschaftliche, bis ins Detail gehende Stellen, die ich dann eher überflogen habe. Ich kann das Buch allen empfehlen, die gerne diese Art Bücher lesen.

Ich bin jetzt mal gespannt auf sein Buch "Diagnose: unheilbar", Marga schreibt ja, es ließe sich sehr gut lesen.
Ich denke, der Schreibstil, den ein Autor hat, zieht sich durch alle seine Bücher, egal zu welchem Thema.

Jetzt bin ich fast fertig mit "Der Fluch der Sommervögel", da war ich ja auf der Lesung der Autorin. Ein sehr schön geschriebener historischer Roman, er spielt in Frankfurt im 17. Jahrhundert. Es ist das dritte Buch von Nicole Steyer. Sie hat auch so einen ansprechenden Schreibstil, daß es sich runterlesen läßt wie Butter. Die Hauptperson ist das junge Mädchen Maria Sibylla Merian (sie ist authentisch, es gibt ja heute noch den Merian-Verlag). Googelt mal nach ihr, sie hat wunderschöne Bilder von Blumen und Schmetterlingen gemalt.

LG, Helga

Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10888
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Bücher 2015

Ihr Lieben,

ich habe gestern das Buch "Diagnose: unheibar" in einem Rutsch ausgelesen. Das wird jetzt etwas länger.

Als erstes muß ich zum Inhalt sagen, daß Sven Böttchers Methoden nachvollziehbar und einleuchtend sind. Man sieht ja, daß sie zumindest bei ihm Erfolg gehabt haben gegenüber der Schulmedizin, durch die sich sein Zustand immer weiter verschlechtert hatte. Ich denke aber auch, daß man bei einer gesunden Ernährungsweise schon vieles automatisch davon befolgt. Auf jeden Fall habe ich seinen Mut bewundert, die ganze Schulmedizin abzubrechen und mit seiner eigenen Methode weiterzumachen, und der Erfolg hat ihm ja rechtgegeben. Allerdings denke ich auch, wenn die Schulmedizin ihm geholfen hätte, hätte er das Ganze anders gesehen.

Aber seine Art zu schreiben hat mir ganz und gar nicht zugesagt. Ich empfand ihn als oberlehrerhaft, besserwisserisch, oft zynisch, verallgemeinernd und überheblich. Und seine gewollt witzigen Formulierungen haben mich im Laufe des Lesens immer mehr genervt. Ich muß aber sagen, zum Ende hin wurde es meinem Empfinden nach besser damit, vielleicht lag es auch an den einzelnen Themen.

Einige Beispiele:

Es ging um seine MRTs. Seine Worte: "Es ist eine Quälerei (selbst wenn die zuständigen Radiologen sich in Ihrem Fall nicht wie in meinem entscheiden werden, alle Fünfe gerade sein zu lassen und Kopf und Rückenmark > am Stück< bis ganz nach unten zu schallen, denn das bedeutet knapp anderthalb reglose Stunden im lauten Rohr. Hätte man mir das vorher gesagt, hätte ich Amnesty International angerufen)". Also ich empfand es nicht als Quälerei und bei mir hat jedes der 3 MRTs 15 - 20 Minuten gedauert, also alle hintereinander wären nicht länger als höchstens 60 Minuten gewesen.

Dann meinte er zu den Foren, in denen Neuerkrankte 'naiverweise' die Fälle suchen, denen es trotz MS gut geht, aber seiner Meinug nach gibt es davon keine in den Foren: "Wer mit seiner MS keine Probleme hat, tut alles Mögliche - nur hält er oder sie sich garantiert nie wieder in einem MS-Forum auf. Wozu auch?" und "...lesen Sie ruhig in Foren mit. Aber bedenken Sie, wen Sie da eben nicht erleben: Menschen, die einen erfolgreichen Weg im Umgang mit ihrer MS gefunden haben. Also genau die Leute, mit denen Sie sich gerne austauschen würden, um zu fragen: "Was ist Dein Geheimnis?" Also mir und vielen anderen hier geht es doch gut und wir bemühen uns doch gerade, den MS-Neulingen dies klarzumachen, aber er meint, das gibt es nicht.

Und völlig daneben fand ich das: "Die Nestlé-Pulver-Fütterei auf den Neugeborenenstationen und die dauernde Milchverpflegung unserer Kinder wird uns also nicht nur immer jüngere MS-Patienten bescheren, sondern auch jede Menge riesenhafter Deppen mit starken Knochen." Er kann ja diese Meinung haben, aber muß man sich dann so ausdrücken?

Also nochmal zusammengefaßt: inhaltlich fand ich das Buch gut und auch verständlich geschrieben, nur seine Ausdrucksweise war nicht mein Fall. Ich glaube, wenn ich dieses Buch zuerst gelesen hätte, hätte ich mir nicht seinen Ökothriller geholt. Wie ich schon schrieb, fand ich den richtig gut geschrieben und da haben mir auch die öfters witzigen Ausdrücke gefallen.

Aber es ist ja alles Ansichtssache. Ich will niemandem das Buch madig machen und bin froh, daß ich es gelesen habe. Ich empfand es so, vielleicht sehen andere Leser es anders.

LG, Helga




von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

Bücher 2015

Danke für deine Eindrücke, Paulina! Möchte mir das Buch auch kaufen. (Wenn's heute nicht so warm wäre, hätte ich's schon. Vielleicht.) Ich kenne ihn bisher nur aus Interviews und habe kurze Abschnitte von ihm gelesen. Da gefiel mir seine witzige (als Brite würde man wohl sagen "witty" ) Art sehr. Überheblich erschien er mir dort überhaupt nicht. Zynisch schon. (Ob er sagen würde: "No, I'm not cynical at all; I have merely got experience, which, however, is very much the same thing"?)

Es kommt wohl auf die MRT-Geräte an. Bei mir hat's vor wenigen Wochen auch "nur" 45 Minuten gedauert (Kopf, Hals, Rücken). 2008 hätte es deutlich länger gedauert, weil sie da noch andere Geräte hatten, sagten sie. 45 Minuten reichten mir. Hätte ich länger dort liegen müssen, hätte ich mich garantiert bewegt und dann die ganze Zeit Angst gehabt, die Untersuchung müsste wiederholt werden, sodass ich in Panik geraten wäre.

Vielleicht hat er dieses Forum noch nicht entdeckt. ;) Ich fand Foren 2008 auch ganz schön erschreckend, sodass ich froh war, dass es mir 2009 besser ging und ich kein Forum mehr brauchte. (Ich weiß nicht mehr welche Foren das waren.)


"Darm mit Charm" habe ich auch angefangen zu lesen. Bisher bin ich sehr angetan. Bewundernswert, wie jemand in dem Alter soviel Fachwissen in so witziger und informativer Weise aufzubereiten vermag.
Zuletzt geändert von parsley am 3. August 2015, 14:17, insgesamt 2-mal geändert.

von BirgitS
Am
Beiträge: 6846
Registriert: 27. Januar 2015, 13:30

Bücher 2015

Hallo,

ich bin ein Schnell-Leser und nehme ( leider) manche Einzelheiten nicht so wahr.

Es stimmt schon, manche Dinge hat er sehr zynisch beschrieben. Das wird von mir aber nicht so hoch bewertet.

Zum Inhalt selbst: Es war interessant für mich, eine andere Lebensweise zu hören.
Für mich als "Neuling" hat es aber Mut gemacht, nicht die große Angst vor dem nächsten Schub zu haben.

Das Kapitel Ernährungsumstellung war mir allerdings zu dogmatisch. Dazu passt der heutige Beitrag von Smoothie:
http://www.ms-life.de/ms-community/disk ... /#pid45548

Birgit


von paju7
Am
Beiträge: 5486
Registriert: 25. Januar 2013, 16:55

Bücher 2015

Hallo,

ich hatte gestern im Tagesecho schon geschrieben, dass ich mich heute hier melden würde.
Ich habe ein sehr spannendes Hörbuch unterwegs gehört:

Das Dorf der Mörder.
Im Berliner Tierpark wird ein grausam verstümmelter Toter gefunden. Eine der Ersten, die am Tatort eintrifft, ist die junge, ehrgeizige Streifenpolizistin Sanela Beara. Die Schuldige ist schnell gefasst – zu schnell, wie Sanela glaubt. Während der Öffentlichkeit die geständige Mörderin Charlie Rubin präsentiert wird, hat Sanela Zweifel. Zweifel, die auch den Psychologen Jeremy Saaler plagen. Unabhängig voneinander haben beide den gleichen Verdacht, und ein dunkles, mörderisches Rätsel lockt sie in ein kleines Nest in Brandenburg – direkt ins Visier eines Gegners, der die Totenruhe im Dorf um jeden Preis bewahren will ...

Im Berliner Tierpark wird ein grausam verstümmelter Toter gefunden. Eine der Ersten, die am Tatort eintrifft, ist die junge, ehrgeizige Streifenpolizistin Sanela Beara. Die Schuldige ist schnell gefasst – zu schnell, wie Sanela glaubt. Während der Öffentlichkeit die geständige Mörderin Charlie Rubin präsentiert wird, hat Sanela Zweifel. Zweifel, die auch den Psychologen Jeremy Saaler plagen. Unabhängig voneinander haben beide den gleichen Verdacht, und ein dunkles, mörderisches Rätsel lockt sie in ein kleines Nest in Brandenburg – direkt ins Visier eines Gegners, der die Totenruhe im Dorf um jeden Preis bewahren will ...

Das Hörbuch war vom Anfang bis zum Ende spannend und man kann erahnen, dass die schnell gefasste Schuldige nicht die ist, für die man sie hält.
Was besonderes unterhaltend ist, wie die „kleine „ Streifenpolizistin beharrlich ihren Weg geht und ihren Chef durch ihr eigenes verbotenes Ermitteln zum Wahnsinn treibt.
Allein deswegen würde ich bei einer Rezension bei Amazon einen 6. Zusatzstern geben.

Das Buch, was ich parallel dazu gelesen habe: Mörderkind, von Inge Löhning, war ebenfalls sehr spannend.

Sie liefen ihr nach und schrien: »Mörderkind, Mörderkind!« Ihr Leben lang war sie für alle nur das Mörderkind. Fionas Kindheit war ein Alptraum. Und nun ist ihr Vater tot. Seine letzten Worte galten ihr: »Ich bin kein Mörder.« Widerstrebend macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Beginnt nachzuforschen, befragt ihre Familie. Und stößt auf ungeheuerliche Geheimnisse und eine Intrige, deren tödliches Gift bis heute wirkt …

Die Intrige, von der hier die Rede ist, hat es wirklich in sich. Der Inhalt hat auch sehr traurige Aspekte in sich, aber zum Schluss auch was versöhnliches.

LG Jutta


~~~Helga, alle Achtung, dass Du das Buch: Diagnose unheilbar zu Ende gelesen hast. Ich bin zur Zeit davon sehr weit entfernt solche bücher zu lesen....




Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10888
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Bücher 2015

Hallo Jutta,

ich hatte Dir gestern Abend noch so viel geschrieben, wollte absenden - und weg wars, hatte natürlich nicht ans Kopieren gedacht. Also auf ein Neues.

"Das Dorf der Mörder" kenne ich, das hat mir auch sehr gut gefallen. Überhaupt lese ich gerne die Bücher von Elisabeth Herrmann. Dem "Kindermädchen" liegt auch ein düsteres Thema zugrunde, genau wie in "Das Dorf der Mörder". Am besten hat mir "Lilienblut" gefallen. Das ist zwar ein Jugendkrimi, was ich vorher gar nicht wußte, er läßt sich auch sehr gut als Erwachsener lesen. Da er am Rhein spielt - Andernach, Neuwied, Leutesdorf - und ich mich in dieser Gegend gut auskenne, denn ich bin da in der Nähe geboren, hat mir das Buch ganz besonders gefallen.

Mit Büchern wie das von Sven Böttcher ist es so: mir geht es ja gut und daher kann ich das gut lesen, weil ich den nötigen Abstand dazu habe. Würde es mir aber schlecht gehen, würde ich mir das nicht antun.

Ich hatte vor dem Sven-Böttcher-Buch von Tana French "Geheimer Ort" gelesen. Es sollte eigentlich ein Krimi sein, aber es war mehr eine Entwicklungsstudie von acht 15jährigen Internatsschülerinnen, der Mordfall war eher Nebensache. Weit über die Hälfte plätscherte die Handlung so vor sich hin (und ihre Bücher sind immer dick), erst zum Ende hin kam etwas Spannung auf. Ich war froh, als ich es aus hatte.

Jetzt lese ich von Barbara Wood "Im Auge der Sonne", das spielt in der Antike zur Zeit der Sonnengöttin Hatschepsut und dem Pharao Thutmosis III. Ich bin noch nicht allzuweit, aber es fängt schon interessant an und läßt sich flüssig lesen.

Parsley, mit den MRT-Geräten hast Du recht. Ich hatte nicht bedacht, daß die Geräte früher länger für ein MRT gebraucht haben. Aber auch meine MRTs von 2001 habe ich nicht als schrecklich in Erinnerung, das empfindet einfach jeder anders. Man sollte nur nicht alle über einen Kamm scheren.

Ich habe die Giulia Enders mal im TV gesehen, als sie lebhaft und lustig von ihrem Buch erzählt hat. Meine Bücherei hat es und es ist auch sehr gefragt, aber das interessiert mich momentan nicht so. Viel Spaß beim Lesen.

LG, Helga



von paju7
Am
Beiträge: 5486
Registriert: 25. Januar 2013, 16:55

Bücher 2015

Hallo Helga,

das hatte ich schon mal, dass ich ganz viel geschrieben habe, und dann ist alles weg. Von Elisabeth Herrmann habe ich schon versunkene Gräber gelesen.

Das hat mir nicht so gut gefallen. Ich kann nicht mal mehr sagen warum. wenn ich es mit Mörderkind vergleiche, kann ich feststellen, dass sie sehr unterschiedlich schreibt. Das ist auch gut so. Das Mörderkind habe ich jetzt als Hörbuch gehört. Manche Dinge kommen dann ganz anders herüber.

Im Moment lese ich das Buch, was Du neulich gelesen hast: Der Engelsbaum von Lucinda Riley. Von ihr habe ich schon einiges gelesen, immer wieder spannend.

Bis bald mal wieder...ich muss noch einiges erledigen.
LG Jutta



Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10888
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Bücher 2015

Hallo Jutta,

"Der Engelsbaum" läßt sich wunderbar lesen. Es passiert viel, nicht immer alles realistisch, aber dafür ist es ja auch ein Roman. Viel Spaß beim Lesen.

Ich hole mir morgen in der Bücherei von ihr "Die sieben Schwestern" ab, da stehe ich schon eine Zeitlang auf der Warteliste. Das Buch ist wohl der Auftakt zu einer neuen Reihe, in denen dann immer eine der Schwestern die Hauptrolle spielt.

LG, Helga

Benutzeravatar
von Paulina
Am
Beiträge: 10888
Registriert: 23. Januar 2013, 20:09

Bücher 2015

Hallo liebe Leseratten,

ich will Euch mal kurz von dem Buch berichten, das ich gestern ausgelesen habe. Es ist von Lucinda Riley, heißt "Die sieben Schwestern" und es war mal wieder ein Buch, das mich so richtig mitgerissen hat.

Das Buch ist der Auftakt zu einer siebenteiligen Reihe. In jedem Buch spielt eine der Schwestern die Hauptrolle. Sie sind alle adoptiert worden und ihr Adoptivvater hat nach seinem Tod jeder der Schwestern Hinweise hinterlassen, wie sie ihre Herkunft ergründen können.

Im ersten Buch sucht die älteste Schwester nach ihren Wurzeln. Das Buch spielt in zwei Zeitebenen, in der heutigen Zeit und in den 1920er Jahren in Paris und Rio de Janeiro. Man erlebt in der Geschichte die Entwicklung und den Bau der Christusfigur, dem Wahrzeichen von Rio, ganz spannend und anschaulich beschrieben. Also ein Buch, das mich gefesselt hat und ich hätte am liebsten sofort das nächste Buch weitergelesen. Aber das erscheint erst im November.

Jutta, mit diesen spannenden Familiengeheimnissen wäre das auf jeden Fall ein Buch, wie Du es gerne liest.

Einen schönen Sonntag allen und viel Zeit zum Lesen! LG, Helga

von paju7
Am
Beiträge: 5486
Registriert: 25. Januar 2013, 16:55

Bücher 2015

Hallo Helga,

so wie Du das beschreibst, hört es sich wirklich sehr spannend an. Nachdem ich gestern das Buch der engelsbaum zu Ende gelesen habe, habe ich im Anhang eine Leseprobe von den 7 Schwesern gelesen. Das hat mich in dem Moment nicht so überzeugt.Aber es läuft einem ja auch nicht weg.

Wenn im Novemeber erst das nächste Buch erscheint, ist man mit der Reihe ja eine Weile beschäftigt. -:)

LG Jutta