Arbeitgeber

In diesem Bereich finden Sie Hilfestellungen, wie sich Herausforderungen des Alltags meistern lassen.
von valentina68
Am
Beiträge: 31
Registriert: 1. März 2016, 09:05

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Dein Arbeitgeber muss sogar mit dir reden, da du die 6 Wochen überschritten hast.
Das heißt, er muss dir ein BEM anbieten.
Fall 1: er bietet es dir nicht an, dann wünsche ich ihm viel Spaß vor dem Arbeitsgericht, wenn er auf die Idee kommt zu kündigen.
Fall 2: er bietet es dir an und du verweigerst. Das wäre dann die Freikarte zum Rauswurf.

Mach dich schlau über das betriebliche Eingliederungsmanagment.



von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

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Valentina68 hat geschrieben:Fall 2: er bietet es dir an und du verweigerst. Das wäre dann die Freikarte zum Rauswurf.
Nicht unbedingt. Bei mir hätte es lediglich einen Vermerk in der Personalakte gegeben. Bei erneuter längerer Krankschreibung hätte ich ein weiteres Angebot bekommen.

Ich habe zu der Zeit, als ich das Angebot bekam, aber schon wieder gearbeitet – mit verringerter Stundenzahl (auf meinen Wunsch). Habe trotzdem zugestimmt und ein dreiminütiges Beratungsgespräch am Telefon mit dem Arbeitsmedizinischen Dienst geführt – mit dem Ergebnis, dass wir das Gespräch weiterführen, wenn ich nochmal länger krankgeschrieben sein sollte.

von valentina68
Am
Beiträge: 31
Registriert: 1. März 2016, 09:05

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Mmmmh, habe nichts Gegenteiliges geschrieben ;)
Die Freikarte muss der Arbeitgeber ja nicht ziehen, aber die Verweigerung macht es ihm einfach.

In unserem Unternehmen geschieht das auch nicht, aber wir legen das BEM jeden ans Herz, da man da eben die Eingliederung gut gestalten kann.

von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

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Dann habe ich das falsch gedeutet.

Obwohl es ja sicher gute Gründe geben wird... wenn man noch nicht wieder bereit ist z.B. Oder wenn man es erstmal mit reduzierter Stundenzahl probieren möchte und eventuell kleinen Änderungen, die auch so umgesetzt werden können. (Weniger arbeiten zu müssen empfinde ich als enorme Erleichterung sowie den Standort nicht mehr wechseln zu müssen. Oder die Verteilung der Stunden auf mehrere Tage.)

Immerhin ist man während des BEM ja noch krankgeschrieben, oder?

von valentina68
Am
Beiträge: 31
Registriert: 1. März 2016, 09:05

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Nein, das BEM ist unabhängig von einer Krankschreibung.
Es geht rein darum, wie bekommt man den Menschen wieder ins Arbeitsleben.
Unsere Mittel sind persönliche Zeitzuschläge ( man kann sich beim Arbeiten mehr Pausen nehmen), Anpassungen an den Arbeitsplatz, Unterstützung bei Reha- Anträgen, eine andere Arbeit im Unternehmen suchen, usw.

Dies geschieht mit dem Beschäftigen gemeinsam, also es wird ihm nichts übergestülpt. Unser BEM Verfahren dauert solange der Beschäftigte es braucht, d.h. wir treffen uns immer wieder und sehen, ob die Maßnahmen ziehen. Wenn nicht kann nachbesteuert werden.

Und der Beschäftige kann es auch jeder Zeit beenden.


So sollte es eigentlich sein, leider weiß ich, dass dies nicht Alltag in allen Unternehmen ist. ;)




von parsley
Am
Beiträge: 332
Registriert: 21. Juni 2015, 13:49

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Oh ja, das klingt besser. Ich habe an die stufenweise Wiedereingliederung gedacht. (Ich weiß gar nicht, ob mir die explizit angeboten wurde letztes Jahr oder warum ich die im Kopf hatte.)

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von Glückskind66
Am
Beiträge: 7266
Registriert: 28. Juli 2014, 07:55

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Hallo Andreas,

entschuldige die verkehrte Anrede.

Irgendwie hatte ich es jetzt eine lange Zeit ganz gut hinbekommen, die Nicks und die richtigen Vornamen in meinem Kopf zu sortieren. ;)

Ablenkung ist ja grundsätzlich nichts schlechtes. Und Grübeln bringt nicht wirklich was. Aber es nicht zu tun, muß man lernen. Ich bin dazu gerade auf einer psychosomatischen Reha.

Ist Dein Arbeitsstart halbwegs gelungen? Ich finde es ja ziemlich sportlich, so kurz nach einer Korti-Gabe schon wieder durchzustarten. Mein Körper hat damals ziemlich verrückt gespielt. Deshalb hatte ich einer AHB zugestimmt. Zumal mir keiner die Wahrheit gesagt hat...

Viele Grüße

Marga


** Valentina, toll, wie bei Euch das BEM läuft. Mein AG bietet es mittlerweile immerhin an. Aber wirklich was bringen (langfristig) tut es nicht. Keine Ahnung, ob ich das Angebot nach meiner sechswöchigen Reha in Anspruch nehmen werde. Gefahr für meinen Arbeitsplatz gibt es eher nicht (öD mit aktuellem Ausschluß betriebsbedingter Kündigungen, krankheitsbedingt geht immer). Zeitzuschläge für längere Pausen wären traumhaft, allerdings wohl illusorisch. :(

** Parsley, "Hamburger Modell" (Wiedereingliederung) und BEM sind so verschieden wie zwei Paar Schuhe. ;)

von Smilie
Am
Beiträge: 16
Registriert: 27. April 2016, 11:15

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Hallo Marga,

meine ersten Arbeitstage sind relativ gut verlaufen. Hier kann man sich halt auch gut ablenken.
Meine Kollegen wissen Bescheid, nur eben gab es noch kein Gespräch zwischen mir und meinem Vorgesetzten.
Er sitzt aber auch ganz woanders und nicht bei uns, aber was nicht ist, wird noch ^^ :) .
Das einizige was mich in den "Wahnsinn" treibt, ist nur das "kribbeln" in der re Hand, sowie Unterarm.
Naja und das sporadisch unterschiedlich lange anhaltende "jucken" an den unterschiedlichsten immer gleichen Stellen.
Aber ist halt so :)
Habe heute meinen nächsten Termin für´s MRT bekommen, sonst ist alles gut.

Liebe Grüße und noch einen sonnigen Tag

Smilie (Andreas)

von Bastelwastel09
Am
Beiträge: 4
Registriert: 22. März 2016, 09:33

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Hallo,

Als ich mit meiner Diagnose konfrontiert wurde und auch mehrere Wochen auf Arbeit ausfiel, erhielt ich von meiner Chefin einen krankenbesuch und ich erzählte ihr von mir. Sie versicherte mir sämtliche Unterstützung zu.
Ich arbeite im öffentlichen Dienst in einer diakonischen Einrichtung wo ich mit Menschen mit Behinderung arbeite. Soweit so gut, leider sieht die Realität ganz anders aus. Es wird mir keinerlei Toleranz oder Akzeptanz für meine Situation entgegen gebracht. Selbst meine 14 tätige Spritze sollte ich zeitlich verschieben damit ich freitags länger arbeiten kann und dieses Gespräch erhielt ich einen Tag vor meinem drei wöchigen Urlaub, "mach dir mal Gedanken darüber wie du das Problem lösen kannst du hast ja jetzt zeit dafür!"
Das zeigt mir wiedermal dass mann in dieser Gesellschaft nicht krank werden darf und Verständnis für private Situationen in keinster Weise Gehör finden. Ebenso interessiert es nicht einmal in einer diakonischen Einrichtung dem Chef/Chefin was das für eine Erkrankung ist, wie damit umzugehen ist, was es für den Betroffenen heißt......

Es interessiert sich keiner, auch nur im geringsten oder ansatzweise für einen Kranken Menschen einen scheisdreck.
Leider sind das meine Erfahrungen.
Mfg
Zuletzt geändert von Bastelwastel09 am 20. August 2016, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

von Ben387
Am
Beiträge: 466
Registriert: 15. Mai 2014, 17:22

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Hallo,

das kann ich voll nachvollziehen, daher weiß es bei mir auch keiner.

Es wird vielleicht einige Wenige geben , die einem Verständnis entgegen bringen aber die Frage stellt sich was hat man davon - mehr Urlaub oder mehr Pausen, bessere Arbeitszeiten?

Glaube eher nicht. In einer immer schnelllebigeren Zeit in der die Anforderungen an Leistung und Verfügbarkeit ständig wachsen und die "guten" Jobs immer rarer werden macht man sich glaub ich was vor, wenn man denkt man bekommt hier eine Sonderbehandlung.

Das einzige was zählt schafft mans oder nicht , hier würd ich nicht auf die Rücksicht von Chefs oder Kollegen hoffen. Sicher gibt es Ausnahmen aber es ist sicher nicht die Regel, schön wärs zwar aber leider ist es nicht so.

Und es wird sich sicher bei der immer mehr vernetzten Weltwirtschaft und wachsender Konkurrenz auch in absehbarer Zeit nicht viel ändern. Im Gegenteil denke dass es noch schwieriger und härter wird.

Grüße Ben