Neuer, stressiger Arbeitsplatz- Angst vor neuem Schub

Hallo an alle!

Ich mache mir im Moment ein paar Sorgen und möchte sie einfach jemandem erzählen, dem es vielleicht ähnlich geht.
Ich arbeite wieder seit 2014 ( vorher Mutter/Hausfrau, dann plötzlich Alleinerziehend), habe damals zum Glück gleich in der Nähe eine 20 Stunden-Stelle bekommen ( ich bin von Beruf medizinische Fachangestellte). Soweit alles gut. 3 Monate nach Arbeitsbeginn hatte ich meinen ersten Schub mit dem V.a. MS, der sich seit diesem Jahr bestätigt hat.
Ich hatte das Glück, in einer Praxis zu arbeiten, in dem eine tolle Arbeitsatmosphäre und ein bomben Teamgeist normal war. Leider hat mein Chef zum 31.08.2016 aufgehört und ich musste mich nach etwas neuem umsehen. Ich habe jetzt in unserem Krankenhaus eine 30-Stunden-Stelle in der unfallchirurgischen Ambulanz bekommen, worüber ich mich sehr gefreut habe. Die Arbeit macht mir total viel Spaß, allerdings gibt es da keinen Teamgeist. Im Gegenteil, ich werde genau kontrolliert was ich mache, wie lange ich brauche und jeder kleine Fehler wird mir unter die Nase gerieben.
Seit meiner Diagnose habe ich versucht negativen Stress zu vermeiden, was mir auch ganz gut gelungen ist. Jetzt allerdings spüre ich einen enormen Druck, der mir sehr zu schaffen macht. Ich träume auch Nachts von der Arbeit. Meinen beiden netten Arbeitskolleginnen, die auch unter dieser Arbeitssituation leiden, habe ich von meiner MS erzählt, aber die anderen und auch meine Chefs bzw. die Personalführung wissen nichts davon. Bei der Einstellung wurde ich auch nicht gefragt.
Meine Angst ist jetzt, dass dieser Druck einen neuen Schub auslöst. Viel Arbeit und der damit verbundene Stress machen mir nichts aus, aber unter diesem Mobbing leide ich schon ziemlich.
Was passiert, wenn ich einen neuen Schub bekomme, und meine Vorgesetzten erfahren, dass ich MS habe und mir vorwerfen, dass bei der Einstellung nicht gesagt zu haben. Ich hätte die Stelle mit Sicherheit nicht bekommen. Aber ich bin drauf angewiesen!!!!
Hat irgendjemand etwas Ähnliches schon erlebt????

LG Calipso

Hallo Calipso,

fehlender Team-Geist ist blöd.

MS ist aber nicht meldepflichtig. Man braucht bei einer Bewerbung die Diagnose nicht zu erwähnen.

Was eventuelle Schübe in der Zukunft betrifft: Jeder kann krank werden.

Bei uns sind gerade etliche Kollegen krank. Ich nicht. Ha.

Klar, man fällt unter Umständen ziemlich lange aus, aufgrund eines Schubes. Aber auch aufgrund eines Beinbruches, Erschöpfung oder so.

LG
parsley

Hallo Calipso,

irgendwie solltest Du versuchen, den Druck von Dir zu nehmen. Eventuell auch mit professioneller Hilfe.

Fehlender Teamgeist kommt heute leider oft vor. Und ändern kann man nur sich selbst, nicht die anderen. Wenn du zwei nette Kolleginnen hast, tut Euch zusammen und versucht, Euch gegenseitig das Leben leichter zu machen. Vielleicht steckt es ja an.

Ich wünsche Dir alles Gute

Marga

Hallo Calipso,

Mobbing kann nicht nur MS-kranke zerstören - auch viele gesunde leiden darunter. Ich würde an Deine Stelle erst einmal mit Deinem Neurologen drüber sprechen und eventuell - wenn er auch nicht mit drin hängt - mit Deinem Vorgesetzten. Denn Mobbing ist ein allgemeines Problem. Das merkst Du ja auch bei Deinen beiden anderen Kollegen.

Ich kenne einige Leute, die unter Mobbing sogar depressive Störungen bekommen haben.

Ansonsten wäre mein Rat - versuche eine andere Arbeitsstelle zu bekommen. Du musst ja nicht gleich die jetzige Stelle kündigen, aber schon mal anderweitig bewerben kann man sich ja.

MS muss man dem Arbeitgeber erst mitteilen, wenn es zu erheblichen motorischen Einschränkungen gekommen ist.

Gruß
Marlies

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