MS akzeptieren?

Dieses Thema ist ebenso zentral und wichtig, wie vielfältig. Hier können Sie sich ausgiebig austauschen.
von sanni34
Am
Beiträge: 44
Registriert: 21. Februar 2014, 11:38

MS akzeptieren?


Hallo,
ich bin zwar erst 3 Tage hier im Forum aber "beneide" viele von euch schon jetzt.
Leider kann ich nicht so positiv denken wie andere hier.

Lebe jetzt schon 22 Jahre mit meiner PPMS und kann nur noch mit Anstrengung meinen linken Arm bewegen und soll dann die Krankheit akzeptieren und versuchen die positiven Dinge daraus zu ziehen?

Die MS als einen Teil von mir anzunehmen mich an dem freuen, was ich noch kann und nicht ständig dem nachtrauern, was nicht mehr geht?

Wenn man daran denkt, was kommen könnte dann wird man verrückt - ich denke ständig daran wie es mir wohl in den kommenden Monaten geht.

Man soll das tun was einem Spaß macht!!! Oh ja, laufen, springen, hüpfen, tanzen, Motorrad u. Auto fahren usw.
und auf andere angewiesen zu sein wird mir i m m e r sehr schwerfallen.

So, so geht es mir p e r s ö n l i c h mit meiner MS.

Die MS bestimmt mein Leben und nicht umgekehrt.

Ich wünsche euch von ganzem Herzen alles alles Gute.
Liebe Grüße,
Sanni

von Karlauscham
Am
Beiträge: 19
Registriert: 3. Juli 2013, 14:21

MS akzeptieren?

Hallo Sanni, deine Zeilen sprechen mir aus der Seele. Mir persönlich geht es wie dir.

Danke für deine Zeilen.


Gruß Karl

von Honey
Am
Beiträge: 57
Registriert: 5. April 2013, 20:46

MS akzeptieren?

Hallo Sanni,
ja das stimmt schon was du schreibst. Mir geht es auch sehr oft so. Dennoch versuche ich die MS
als mein "Lebensbegleiter" anzusehen und versuche mit ihr zu "verhandeln so nach dem Motto: "Ich lass dich in Ruhe, so lässt du mich auch in Ruhe". Klappt natürlich mal besser, mal schlechter.

In der Reha in der ich bis vor 3 Wochen war, habe ich bemerkt, dass es NICHT die MS ist was mir zu schaffen macht, sondern das drum rum. Und dagegen ist es schwerer anzugehen als mit der MS zu leben. Weil gerade das Thema Hilfe annehmen geht bei Angehörigen nur sehr schwer oder eigentlich gar nicht. Von jemandem Fremden wäre es für mich weniger ein Problem. Da wüßte ich nämlich die würden ihr Geld bekommen und für sie ist es eben ein Job mit dem sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Aber von jemand eigenem??? Damit komme ich nicht klar! Immer in "Schuld" zu stehen und immer das Gefühl zu haben es wird eine Gegenleistung erwartet bzw. verlangt.. Mit dem komme ich nicht mehr klar.Und immer gesagt zu bekommen, dass man nur eine Belastung für andere ist.
Ich habe seit1990 MS (ED1994). Die ersten 10 Jahre schubförmig und dann spms.
Das ist so mein Gefühl was ich dir geschrieben habe. Es kann aber gut sein, dass es dir anderster geht!
Hast du Familie oder lebst du alleine?

LG
Nadja

von Honey
Am
Beiträge: 57
Registriert: 5. April 2013, 20:46

MS akzeptieren?

Noch was, versuche mehr das Hier und Jetzt zu genießen und zu leben und versuche nicht so viel daran zu denken, was in ein paar Monaten oder Jahren ist. Ich weiß, ist leichter gesagt als getan, hilft dir aber vielleicht dabei das ganze etwas anders zu sehen.

LG
Nadja
Zuletzt geändert von Honey am 15. März 2014, 08:20, insgesamt 2-mal geändert.

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

MS akzeptieren?


Hallo unbekannter Weise !


na einige kommen mir aber sehr depressiv vor.

Ok, die Krankheit ist auch nicht gerade da, zum In-die-Luft-springen.

In der Lotterie des Lebens, haben wir nicht unbedingt das Gelbe vom Ei gezogen.



Aber es gibt Schlimmeres, hätte also noch schlimmer sein können.


Was nutzt diese Weisheit dem Einzelfall ???

Nichts !!!

Um genau zu sein,

Gar nichts bis

überhaupt nichts.


Wir haben uns diese Scheiße nicht ausgesucht, müssen aber nun

damit leben.


Ich könnte hier eine Million wahre Gegebenheiten aufzählen,

von Menschen denen es schlechter geht.

Wir müssen nun damit leben und das relativ Beste, daraus machen.


Man kann nur mit den Möglichkeiten arbeiten, die man zur Verfügung hat.


Wenn euch das Leben alleine nicht möglich erscheint,

dann ändert doch etwas daran.

Mit mehreren Gleichgesinnten oder auch nicht,

ist das Leben leichter.

Geteiltes Leid ist halbes Leid.


Natürlich ist die MS für uns eine erhebliche Veränderung der Lebensumstände

und Möglichkeiten.

Man könnte diese Veränderung als signifikant bezeichnen.


Aber wollt ihr mir erzählen, dass ihr nie wieder wegen dieser Krankheit

lächeln könnt ????


Natürlich kann das Leben auch mit MS lebenswert sein.

Aber ihr müsst daran arbeiten, um es lebenswert zu machen !!!


Vogel Strauß Politik zählt nicht !

Also bringt euer Leben in die richtigen Bahnen.


Ich weiß. Einfach ist anders.

Nicht jammern, sondern klotzen.


Jörg

von Honey
Am
Beiträge: 57
Registriert: 5. April 2013, 20:46

MS akzeptieren?

Das stimmt Jörg. Das beste daraus machen so gut es geht zumindest:-))

von Brillosaurus01
Am
Beiträge: 7233
Registriert: 24. Januar 2013, 16:23

MS akzeptieren?


Hi Nadja,

ich denke auch.

Lieber das Hier und Jetzt;

die nahe Zukunft genießen.


Wenn ich anfange zu überlegen, was alles sein oder kommen könnte.

Dann würde ich verrückt werden


Ich hoffe, jeder findet seinen Weg.


Liebe Grüße, Jörg

von Gast
Am

MS akzeptieren?

Hallo Sanni und alle anderen!

in solchen fällen wie bei dir, ist es natürlich schwer, die krankheit zu akzeptieren. das wort gefällt mir auch nicht, ich sage lieber "arrangieren": mal hab ich oberhand, mal knockt mich die ms aus.

aber das sind ja nur worte. bleiben wir also beim "akzeptieren". welche alternative hat man denn? mir fällt keine ein. natürlich kann ich mich kämpferisch geben und dagegen ankämpfen. Ist mir persönlich aber zu kräftezehrend. und die kräfte spare ich mir lieber für sinnvolleres auf.

der kampf gegen ms ist wie don quijotes kampf gegen windmühlen: siegen kann man dabei nicht!

ich mache das und soviel, wie ich kann. mehr geht halt nicht.

und die berichte über diese hochglanz-super-extremsportler mit ms ... vergess ich gleich wieder! hatte früher schon keinen ehrgeiz, die 8000er zu besteigen, und jetzt auch nicht! bringt die menschheit ja auch nicht wirklich weiter ;-)

Einen schönen sonntag wünsch ich allen!

von madita1
Am
Beiträge: 1908
Registriert: 24. Januar 2013, 16:17

MS akzeptieren?

Hallo Sani. Ich stimme besonders Brillosaurus zu, aber auch den anderen. Also bitte, mach was an Deiner Psyche,denn das ist wohl Dein Hauptproblem. MS ist kein Todeurteil und man kann auch damit leben und viel Spass

haben. Meine Devise ist lachen, lachen, lachen. Kommunikation suchen und zu der KH stehen. Dann erfährt man nämlch auch Hilfe. Aus jedem Krankheitsstatus muß man das beste machen. Aber wenn ich nur jammer und nichts selbst in die Hand nehme kann das nicht gehen.

Machst Du zB KG und Gerätetraining??? Das geht auch wenn man die richtigen Therapeuten hat. Teilhabe am Kulturleben, wie Kino zB. ist durchaus möglich. Also nicht Trübsal blasen, sondern aktiv einschreiten.

Erstmal alles Gute für Dich, Du schaffst das. LG Madita