Der richtige Zeitpunkt
Wenn möglich, sollte eine Schwangerschaft in einer stabilen Phase der Erkrankung geplant werden. Sprich rechtzeitig mit deinem Neurologen, denn manche Therapien müssen bereits einige Monate vor, andere wiederum erst während der Schwangerschaft abgesetzt werden. Einige wenige Medikamente sollten auch von Männern vor einer geplanten Zeugung abgesetzt werden.
Baue dir rechtzeitig ein stabiles Netzwerk auf. Freunde und Verwandte, die bereit sind, eine Runde mit dem Kinderwagen zu drehen oder Einkäufe zu erledigen, sind eine große Hilfe, wenn es dir mal nicht so gut geht.
Kann die MS weitervererbt werden?
Die MS ist keine klassische Erbkrankheit. Untersuchungen zeigen zwar, dass MS bei ca. 20 Prozent der Patienten familiär gehäuft auftritt, vererbt wird aber lediglich die Disposition, also eine gewisse Anfälligkeit, die das Auftreten der MS begünstigen kann.
Das Risiko, dass Kinder von MS-Patienten ebenfalls an MS erkranken, ist im Vergleich zu gesunden Eltern nur leicht erhöht und liegt bei ca. 3%. Bei der Entscheidung für oder gegen ein Kind spielt der Aspekt der Vererbung somit eher eine untergeordnete Rolle.
Das Risiko für Kinder von MS-Patienten ebenfalls an MS zu erkranken, ist im Vergleich zu gesunden Eltern nur leicht erhöht.
Geringe Krankheitsaktivität während der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft treten zumeist weniger Schübe auf, vor allem in den letzten drei Monaten. Dies liegt an einer vorübergehenden natürlichen Schutzwirkung, die die Immunabwehr unterdrückt, damit der Körper der Mutter die Einnistung des Fötus toleriert. Zudem ist während einer Schwangerschaft die körpereigene Kortisonproduktion erhöht.
In den ersten sechs bis zwölf Monaten nach der Geburt ist das Schubrisiko leicht erhöht. Der weitere Verlauf der MS wird durch eine Schwangerschaft aber nicht negativ beeinflusst.
Dein MS Service-Center – rund um die Uhr erreichbar
Gemeinsam lassen sich viele Situationen besser lösen. Wir sind als zentrale Anlaufstelle für praktische Aspekte und ergänzende individuelle Aufklärung exklusiv für Patient*innen auf Biogen-Medikamenten da. Unser MS-Kompetenzteam inspiriert dich mit neuen Lösungsansätzen bei allen kleinen und großen Alltagsthemen mit MS.
Wähle die 0800 030 77 30 oder schreibe an info@ms-service-center.de.
Einfluss der MS auf die Schwangerschaft und die Geburt
Die MS an sich hat keinen Einfluss auf die Schwangerschaft und die Geburt. Die Erkrankung stellt kein erhöhtes Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft und bei der Geburt dar. MS-Patientinnen können wie gesunde Frauen entbinden, wie sie möchten, vaginal oder per Kaiserschnitt. Frauen mit MS müssen auch nicht auf eine Periduralanästhesie (PDA) verzichten. Auch eine Spinalanästhesie oder eine Vollnarkose bei einem Kaiserschnitt sind möglich. Das Schubrisiko wird weder durch die Art der Geburt noch durch die Anästhesie beeinflusst.
Kein erhöhtes Schubrisiko durch Stillen
Bei leichter bis moderater Krankheitsaktivität kann die MS-Patientin ihr Kind stillen, wenn sie das möchte. Stillen hat keinen negativen Effekt auf die Schubrate. Frauen, die nicht stillen möchten oder eine sehr aktive MS haben, sollten möglichst bald nach der Geburt des Kindes ihre MS-Therapie wieder aufnehmen.
Mehr Informationen gewünscht?
Zuverlässige Informationen zum Thema Kinderwunsch erhältst du beim deutschsprachigen Multiple Sklerose und Kinderwunsch Register (DMSKW). Hier kannst du auch an begleitenden Studien teilnehmen und so deine eigenen Erfahrungen anderen zur Verfügung stellen.
Auch bei Plan Baby bei MS von der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (DMSG) erhältst du Hilfe und kannst dich mit anderen austauschen.