Hype oder Realität?
Immer wieder finden sich im Netz wahre Wundergeschichten über die Heilkräfte von Vitamin D im Zusammenhang mit MS. Was stimmt und was nicht? In der Vergangenheit gab es einige kleine Studien, die nahelegen, dass Vitamin D das Auftreten der Krankheit reduzieren und einen positiven Einfluss auf die Krankheitsaktivität haben kann. Doch es fehlt an großen, aussagekräftigen klinischen Studien.
Fest steht: Ein echter Vitamin D-Mangel ist schädlich für die Gesundheit.
Sonnenlicht statt Vitamin-D-Präparate
Im Unterschied zu vielen anderen Vitaminen, wird nur ein kleiner Teil über die Nahrung wie beispielsweise über Seefische wie Hering oder Lachs aufgenommen.Wie kommst du dann an genügend Vitamin D? Und sind Vitamin D-Präparate der richtige Weg? Der Sinn von Vitamin D-Präparaten ist umstritten. Es gibt Hinweise, dass eine Überdosierung durch Vitamin D-Präparate schädlich sein kann. Dabei geht alles auch viel einfacher und kostengünstiger. Das simple, aber wirkungsvolle Rezept heißt: Raus ins Freie, ran ans natürliche Sonnenlicht.
Ein paar Minuten Sonnenlicht pro Tag
Kommt unsere Haut mit UV-B-Strahlung aus dem Sonnenlicht in Kontakt, bildet sie Vitamin D. Die Strahlungsintensität ist entscheidend für die Menge, die unsere Haut bilden kann: Im Winter reicht die Sonnenkraft in Deutschland nicht aus, im Frühjahr, Sommer und Herbst hingegen können die Vitamin D-Speicher schnell aufgefüllt werden. Abhängig vom Hauttyp, können schon 12 Minuten Sonnenstrahlung zwei- bis drei Mal in der Woche ausreichen. Bei längerem Aufenthalt in der Sonne solltest du unbedingt an einen Sonnenschutz denken, da sich sonst das Risiko für Hautkrebs erhöhen kann.
Wenn du wissen möchtest, wie es um deine Vitamin D-Versorgung steht, kannst du einen Bluttest beim Hausarzt durchführen lassen.
Und was hat Vitamin D jetzt mit MS zu tun?
Die verbreitete Annahme, dass hochdosiertes Vitamin D einen positiven Einfluss auf die MS hat, wurde kürzlich in einer Studie widerlegt. Der Krankheitsverlauf scheint nicht mit hohen Vitamin D-Dosen beeinflussbar zu sein, wenn kein akuter Vitamin D-Mangel vorliegt.
Und was ist mit der Entstehung der MS? Die Verteilung der MS-Erkrankungen über den Globus ist ungleich. In den äquatornahen Ländern ist die MS-Prävalenz niedriger und nimmt mit der Entfernung vom Äquator zu. Es wird deshalb vermutet, dass die Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Vitamin D-Produktion bei der Entstehung der MS eine Rolle spielen könnte.