Die Multiple Sklerose äußert sich bei jeder oder jedem Betroffenen anders. Je nachdem, wo sich im Gehirn oder Rückenmark Entzündungsherde (Läsionen) befinden, können sich unterschiedliche Symptome bemerkbar machen.1 Die Krankheitszeichen können bei jeder Patientin oder jedem Patienten verschieden stark ausgeprägt sein und einzeln oder auch in Kombination auftreten. Dabei treten einige MS-Symptome häufiger auf, andere seltener. Das Krankheitsbild kann sich außerdem im weiteren Verlauf verändern. Neue Beschwerden können hinzukommen oder bereits bestehende Symptome können sich verstärken. Einige Beeinträchtigungen wiederum treten nur vorübergehend auf.1,2
Zu Beginn der MS berichten Betroffene häufig über ein Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl in den Armen oder Beinen. Auch Geh- und Gleichgewichtsstörungen sind bekannte Symptome. Zudem gehören Sehstörungen, wie zum Beispiel eine verminderte Sehschärfe oder Doppelbilder, zu den ersten Anzeichen einer Multiplen Sklerose.1,2
Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann sich das Krankheitsbild verändern. Das kann bei jeder oder jedem Betroffenen verschieden sein. Die Symptome, die hinzukommen können, sind z. B.:3
Vor allem in späten Krankheitsstadien können dauerhafte Lähmungen unterschiedlicher Ausprägung sowie eine gestörte Feinmotorik) häufiger auftreten. Neben diesen Beschwerden können noch weitere Beeinträchtigungen auftreten, die zunächst oft einmal nicht direkt als Symptom der MS wahrgenommen werden. Dazu gehören zum Beispiel starke Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue), Schmerzen, Beeinträchtigungen des Sexuallebens, psychische Probleme wie depressive Verstimmungen oder Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.1
Die Symptome bei MS sind von der Lokalisierung der Entzündungsherde abhängig. Oft äußert sich der Beginn einer MS in sensorischen Funktionsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühlen in Armen und Beinen.
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Ob deine MS-Erkrankung eher günstig oder ungünstig verläuft, können Ärztinnen und Ärzte bei Erkrankungsbeginn nur schwer vorhersagen. Auch nach einem jahrelangen günstigen Verlauf kann sich die MS plötzlich verschlechtern und zu dauerhaften Beeinträchtigungen führen. Hat sich die MS nach 2 Jahren Therapie stabilisiert, können die Ärzte aber in der Regel eine gewisse Tendenz über den Verlauf ableiten.4 Eine wirkliche langfristige Prognose kann dir aber niemand geben. Es gibt aber Faktoren zu Erkrankungsbeginn, die auf einen eher günstigen oder ungünstigen Krankheitsverlauf hinweisen können.5,6
Erkrankungsbeginn der MS <35 Jahre
Gefühls- und Sehstörungen als Erstsymptome
nur ein Symptom, nicht mehrere
kurze Dauer der Schübe
Gute Rückbildung der Symptome
niedriger Behinderungsgrad nach 5 Jahren Krankheitsdauer
keine Lähmungen oder Gleichgewichtsstörungen zu Krankheitsbeginn
Großer zeitlicher Abstand zwischen den Schüben
bei Erkrankungsbeginn zahlreiche sichtbare Entzündungen und Narben im MRT
Krankheitsbeginn >35 Jahre
männliches Geschlecht
bereits mehrere Symptome bei Krankheitsbeginn
früh auftretende Beschwerden wie unsicherer Gang, starkes Zittern, Lähmungen), die auf eine Schädigung des Kleinhirns hinweisen
lang andauernde Schübe
schlechte Rückbildung der Symptome